„2022 schuldenfrei!“

Schalkes Sportdirektor Horst Heldt nahm keine Stellung zu potentiellen Neuzugängen. Foto: Gerd Kaemper/Archiv
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Finanzvorstand Peter Peters gab bekannt, dass der Rekordumsatz von 2010 noch einmal gesteigert werden konnte. Neben den erfolgreichen Zahlen, stellte der S04 auch sein neues Leitbild auf der Jahreshauptversammlung in der Emscher Lippe Halle am Sonntag vor, die mit fast 2800 Mitgliedern gut gefüllt war.

In elf Punkten sind in dem neuen Schalker Leitbild Ziele und Werte festgehalten, die den FC Schalke 04 ausmachen und der Klub auch beibehalten sollte. Die Verbundenheit zu den Fans, die Vereinsfarben blau und weiß oder die klare Positionierung gegen Gewalt und Rassismus, um nur ein paar Beispiele aufzuzählen.
Deswegen stellte der 1. Vorsitzende, Clemens Tönnies auch ganz klar fest: „So wie wir vor 20 Jahren die Vorreiterrolle innehatten, als es um die Bekämpfung von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus ging, müssen wir auch diesmal Vorreiter sein. Deshalb fordere ich null Toleranz gegenüber Gewalt.“ Gerade das Abfeuern von bengalischen Feuern müsse man strikt unterbinden, da sie eine große Gefahr darstellen. Tönnies erntete immer wieder großen Beifall. Wenig überraschend war es dahingehend auch, dass er als Aufsichtsratsvorsitzender wiedergewählt wurde.

250 Millionen Euro Verbindlichkeiten

Deutlichere (Miss)Töne wurden hingegen angeschlagen, als das Thema Kartenpreise bzw. die geplante Erhöhung für die Kartenpreise auf der Agenda stand. Dieser Weg sei unumgänglich, wie auch Peter Peters unterstrich. „Wir müssen die Einnahmen steigern und die Ausgaben reduzieren. Nur dann gelingt es uns, den sportlichen Erfolg und die finanzielle Konsolidierung im Einklang zu halten.“
Die Knappen brauchen definitiv noch dringend weiteres Geld. Auch, wenn Peters voller Freude bekannt gab, dass der Rekordumsatz aus dem Jahre 2010 (187,9 Millionen Euro) noch einmal auf 224,2 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Somit stand unter dem Strich tatsächlich ein Gewinn über 4,9 Millionen Euro. Doch auch, wenn die Verbindlichkeiten im letzten Jahr um 32 Millionen Euro reduziert werden konnten, beträgt der Personalaufwand eine dreistellige Millionensumme, wodurch die Verbindlichkeiten des Konzerns 249,5 Millionen Euro betragen. Der Klub selbst hat 163,75 Millionen Euro Verbindlichkeiten.
„Der Verein muss in den nächsten zehn Jahren wieder weitgehend schuldenfrei werden", betonte deswegen auch Peters unmissverständlich. Dazu zähle auch, wie Horst Heldt erklärte, den Kader zu verkleinern. „Wir haben noch zu viele Spieler unter Vertrag." Heldt versprach den 2662 stimmberechtigten Mitgliedern für die neue Saison "eine schlagkräftige Mannschaft, die in allen drei Wettbewerben konkurrenzfähig sein wird".

Assauer und Asamoah geehrt

Grund zum Jubeln gab es dann spätestens noch einmal mit der Ernennung Gerald Asamoahs in die Schalker Ehrenkabine. Laute Sprechchöre und stehende Ovationen begrüßten den jetzigen Fürther, der insgesamt elf Jahre auf Schalke spielte.
Der ehemalige Manager Rudi Assauer konnte nicht vor Ort sein. Bis zuletzt hatte man darauf gehofft, ihn doch noch in die große Halle zu bekommen. Doch sein Alzheimer machte ihm ein Strich durch die Rechnung. „Assauer hat mich nach Schalke geholt, es wäre ein Traum gewesen, mit ihm diese Ehrung entgegenzunehmen", sagte Asamoah wenig später.
Neben Tönnies wurde zum Ende hin auch der restliche Vorstand und der Aufsichtsrat wiedergewählt.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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