20 Jahre "Gelsenkirchener Modell"
Einen doppelten Grund zum Feiern hatte Gelsensport gleich zu Anfang des Jahres. Denn nicht nur, dass das Gelsenkirchener Modell sein 20-jähriges überaus erfolgreiches Bestehen feierte, hinzu kam der 70. Geburtstag des Gelsensport-Präsidenten und Mit-Initiators Jürgen Deimel.
Eine Erfolgsgeschichte aus der Not geboren
Eigentlich aus der Not geboren, entwickelte sich das Gelsenkirchener Modell zu einer wahren Erfolgsgeschichte, die von anderen Kommunen und Stadtsportbunden mit Interesse bestaunt wird.
70. Geburtstag von Jürgen Deimel
Zunächst einmal der runde Geburtstag des langjährigen Gelsensport-Vorsitzenden und heutigen Präsidenten Jürgen Deimel. Der am 18. Dezember 1944 geborene Deimel bekleidet schon seit 1974 in unterschiedlichen Funktionen Vorstandsämter bei Gelsensport, dem Stadtsportbund Gelsenkirchen e.V.. Im Jahre 1984 war er bereits seit zehn Jahren Vorsitzender der Sportjugend Gelsenkirchen, seit 1984 ist er Vorsitzender bzw. heute Präsident von Gelsensport.
Der aus dem Schwimmsport kommende Deimel fühlte sich aber in all seinen Funktionen immer veranwortlich für das gesamte sportliche Geschehen in Gelsenkirchen und widmete seinen Einsatz den unterschiedlichsten Vereinen, die unter dem Dach von Gelsensport zusammen kommen.
Die Geburtsstunde des Gelsenkirchener Modells
Als in den frühen 1990er-Jahren der Rotstift in der Stadtverwaltung angesetzt werden musste, traf das auch auf den Sport und hier dann das Sport- und Bäderamt zu. Jürgen Deimel als Vorsitzender, Dr. Günter Pruin und andere kluge Köpfe entwickelten die Idee zum Gelsenkirchener Modell, wogen Vor- und Nachteile ab und stellten schließlich der Stadtverwaltung das Modell Gelsensport vor.
Oberbürgermeister Frank Baranowski schildert in seine Rede zu den runden Jahrestagen das damalige Geschehen so: „Der Gelsenkirchener Stadtsportbund hat sich etwas getraut, was bis heute kaum ein anderer kommunaler Sportbund so gewagt hat. Und die Stadt hat gleich ein ganzes Amt aufgelöst – was bei allem Reformeifer, den es in der Politik schon mal gibt, doch alles andere als eine alltägliche Sache ist. Nun heißen die städtischen Ämter inzwischen nicht mehr Ämter, sondern Referate – aber das städtische Sport- und Bäderamt hat nicht bloß den Namen gewechselt, es ist ganz verschwunden.“
Zwei Querdenker schreiben Gelsenkirchener Geschichte
Tanja Eigenrauch schilderte: „Auch nach 20 Jahren sind viele Kommunen noch immer erstaunt über das Gelsenkirchener Modell, das trotz der gesellschaftlichen Entwicklung weiterhin Bestand hat. Denn hier wird der Sport zum Netzwerkpartner der Politik und strategische Ziele der Stadt werden realisiert. Das beweist, dass Querdenker wie die Herren Deimel und Pruin wichtig sind für die Geschichtsschreibung des Sports.“
Grüße des Landessportbund NRW
Für den Landessportbund überbrachte Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des Stadtsportbundes Remscheid, Reinhard Ulbrich die Grüße zu den beiden runden Geburtstagen und erklärte: „Ich freue mich in einer Sportstadt zu Gast zu sein, die den Sport auch lebt.“ Er bezeichnete Gelsensport als ein Vorbild für die Verschmelzung von Sportbund und Amt, bedauerte aber, dass keiner sich traut das Modell zu übernehmen, weil es an den meisten Orten zu viel Widerstand von Seiten der Verwaltung gibt.
Es gibt Nachahmer des Modells
„Ich hoffe, dass in meiner Heimatstadt Remscheid noch in diesem Jahr das GE-Modell umgesetzt wird. Unser neuer Sportdezernent ist zwar ein Fan von Borussia Dortmund, aber auch ein kluger Kopf“, erklärte Ulbrich mit Blick auf das Geschehen in Remscheid.
Zum 70. Geburtstag erklärte Ulbrich: „Je öller so döller, wie wir im Rheinland sagen. Aber ich sage auch Alter ist nur eine Zahl und kein Störfall und wer das sportliche Engagement immer als eine Herzensangelegenheit betrachtet hat, der altert eh nie.“
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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