Laura da Silva Carvalho: Aussteigerin reiste von Australien weiter nach Asien
Strände genießen und Tiere pflegen

Laura vor Pura Lempuyang Luhur, einem der ältesten und am meisten verehrten Tempel in Bali. Foto: Privat
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  • Laura vor Pura Lempuyang Luhur, einem der ältesten und am meisten verehrten Tempel in Bali. Foto: Privat
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Die Reise von Aussteigerin und Ex-Stadtspiegel-Mitarbeiterin Laura da Silva Carvalho und ihrem Freund Lukas geht weiter: Nachdem sie einige Monate in Australien und Neuseeland mit "Work & Travel" unterwegs war (Blog: "homefarawayteamelephant"), ging es nach Asien. Hier ist ihr Bericht:

"Nach fünf Monaten Australien haben wir uns vor allem auf ein günstiges Leben mit leckerem Essen, Kultur und Traumstränden in Asien gefreut. Und siehe da, genau das haben wir auch bekommen. Zum größten Teil jedenfalls.
Unser erstes Ziel in Asien haben wir nach knapp sechs Stunden Flugzeit erreicht: Bali. Wir sind beide verliebt. Fast vier Wochen durften wir auf dieser Trauminsel und den umliegenden Inselchen verbringen. Vorher hatte man uns gewarnt, Bali sei im Vergleich zu anderen asiatischen Regionen ziemlich teuer und die Strände seien nicht so schön wie etwa in Thailand. Doch jede Warnung war ohne Inhalt. Denn wir finden alles, was wir dort gesehen haben, einfach nur toll. Die meiste Zeit haben wir in Ubud im Herzen der Insel verbracht. Hier gibt es wunderschöne Reisfelder, Wasserfälle, Tempel und einen Affenpark, in dem definitiv die kleinen, frechen Äffchen die Chefs sind. Von Bali sind wir mit der Fähre auf die Gili-Inseln geschippert. Hier gibt es weder Autos noch Roller, dafür Fahrräder und paradiesische Strände. Beim Schnorcheln, nur ein paar Meter vom Ufer entfernt, haben wir eine lebendige Unterwasserwelt entdecken können: Bunte Korallen, verschiedenste Fische und zwei atemberaubende Schildkröten. Auf der Insel Nusa Penida, die zu Bali gehört, haben wir dann die schönsten Strände überhaupt gesehen. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was den Aufenthalt perfekt gemacht hat, waren dann vor allem die liebenswerten Balinesen. Authentisch und herzlich, so dass es uns wirklich berührt hat und wir uns in Zukunft ein Beispiel an ihnen nehmen möchten. Bali und Umgebung war bis heute das Highlight unserer Reise für uns.

Von Bali nach Malaysia

Weiter ging es über Singapur mit dem Bus nach Kuala Lumpur, Malaysia. Dort haben wir nur zwei Tage verbracht und haben unter anderem die beeindruckenden Batu Höhlen besucht. Dies sind mehrere Hindu-Tempel, die in Kalksteinhöhlen beherbergt sind. Überall wo man nur hinschaut, bietet sich einem eine Farbenpracht, die ihresgleichen sucht. Die Bewohner des Areals sind Affen, die einen bei dem Besuch ständig begleiten.

Mit Bus und Zug nach Thailand

Weiter ging es dann mit Bus und Zug nach Thailand. In den knapp fünf Wochen hier war unser persönliches Highlight die ehrenamtliche Arbeit bei PACS (Phangan Animal Care for Strays) auf der Insel Koh Phangan. PACS kümmert sich medizinisch um die streunenden Tiere auf der Insel. Neben einer festangestellten Tierkrankenschwester und einem Hausmeister lebt die Non-Profit-Organisation nur durch die Mithilfe von Ehrenamtlichen. Wir haben dort eine Woche gewohnt und geholfen. Das heißt, die (als wir dort waren 25) Hunde, (9) Katzen und das Schwein zwei Mal am Tag gefüttert, die Käfige und Toiletten der Katzen gereinigt, bei der medizinischen Versorgung mitgeholfen und ganz viel gekuschelt. Leider ist während unserer Zeit dort auch ein lieber Hund, Jack, gestorben, was mich sehr mitgenommen hat. Aber das gehört dazu. Zu den schönsten Erlebnissen dort zählten die drei Adoptionen von Katzen und eine Adoption eines Hundes. Ich würde jedem, der auf der Insel ist, einen Besuch bei PACS empfehlen.
Ansonsten waren wir insbesondere von Koh Samui etwas enttäuscht. Weder die Thais noch die Touris dort waren besonders angenehme Menschen und es hatte für uns den Anschein, es stehen vor allem Party und Sex im Mittelpunkt des Insellebens. Dazu ist alles überteuert. Das können unserer Meinung nach nicht mal mehr die schönen Strände retten.

One Night in Bangkok

Die Nachtfahrt mit dem Bus nach Bangkok war für mich dann leider der absolute Horror. Der Fahrer ist gerast und ich musste Todesängste durchstehen. Da sein Cockpit durch dickes Glas abgeschirmt war, konnte ich mich nicht einmal beschweren. Komischerweise haben alle um mich herum seelenruhig geschlafen, inklusive meines Freundes. Vielleicht war es doch nur ganz persönliches Empfinden.
In Bangkok war es dann typischerweise sehr schwül. Wir haben trotzdem ein kleines Touri-Programm durchgezogen. Tempel und Nachtmärkte besucht, abends über die Khao San Road spaziert und uns eine schöne Fußmassage gegönnt. Das größte Abenteuer war aber das Rollerfahren in der Hauptstadt, das würde ich nur sehr geübten Fahrern empfehlen.

Und weiter nach Kambodscha

Mit dem Minivan sind wir dann nach Kambodscha gereist. Zum Glück hatte ich mir vorher einige Reiseblogs durchgelesen, denn an der Grenze gehört eine Betrüger-Masche quasi zum Übergang dazu. Sobald wir aus dem Minivan ausgestiegen sind, kamen Männer auf uns zugelaufen, die unsere Reisepässe wollten und meinten, dass sie die Grenzüberquerung für uns regeln, allerdings für umgerechnet knapp 45 US-Dollar, das Visum für Kambodscha kostet allerdings nur 30 US-Dollar (in Kambodscha zahlt man genauso mit US-Dollar wie mit der Khmer-Währung Riel). Diese Männer vermitteln das Prozedere aber so, als wäre es etwas völlig Normales. Darum sind bis auf uns auch alle aus unserem Bus darauf reingefallen, wie wir später erfahren haben. Wir sind schleunigst abgehauen und haben die Grenze ohne Probleme auf eigene Faust passiert.
Erstes Ziel in Kambodscha: Siem Reap. Eine malerische kleine Stadt. Überall hängen Lampignons, es gibt Streetfood an jeder Ecke und viele fröhliche Einheimische. Der französische Einfluss der Kolonialzeit ist an der Architektur der meisten Gebäude hier noch stark erkennbar. Viele Straßen sind von prunkvollen Gebäuden gesäumt. Siem Reap ist außerdem das Tor zu Angkor, dem größten Tempelareal der Welt. Der Eintritt kostet deftige 37 US-Dollar für Touristen, Einheimische zahlen nichts. Wir haben die Anlage mit dem Roller erkundet und nicht einmal bereut, unser knappes Reisebudget so strapaziert zu haben. Die Tempel sind mystisch und beeindruckend, drum herum laden Wiesen und große, schattenspendende Bäume zum Ausruhen ein und während wir so herumspazierten, fühlten wir uns ein bisschen wie in einem Hollywood-Streifen.
In der Hauptstadt, Phnom Penh, haben wir uns vor allem mit der tragischen Vergangenheit des Landes auseinandergesetzt. Dafür ist ein Besuch im ehemaligen Gefängnis S21 optimal. Nach zwei Stunden dort waren wir sehr mitgenommen. Trotzdem lohnt sich ein Besuch, um mehr über das Land zu erfahren, dass nach so vielen Rückschlägen, sein Lächeln nicht verloren hat. Ansonsten haben wir die Zeit vor allem zum Ausruhen genutzt. Immer nur Sightseeing ist auf Dauer nämlich ganz schön anstrengend. Auch auf der kleinen unberührten Insel Koh Rong haben wir mit dem Relax-Programm weiter gemacht. Da es dort in unserer Budget-Kategorie (bis 12 Euro die Nacht) unmöglich war, ein Zimmer mit Klimaanlage zu finden und diese auf der Insel auch insgesamt rar sind, hat sich das relaxen gerade bei Nacht aber eher schwierig gestaltet. Es war heiß, stickig und irgendwie hat es auch gemüffelt. Echtes Inselfeeling in einem Bungalow angeblich. Lesen und schlafen in der Hängematte am Tag war da schon viel angenehmer.
Jetzt geht es weiter nach Vietnam. Wie fast immer in Asien für uns mit dem Bus, denn nach der einen schlimmen Fahrt in Thailand waren alle anderen Strecken bisher entspannt.
Ansonsten rückt die Rückkehr immer näher, was uns beide freut, aber auch ein bisschen Angst macht. Kein Job, keine Wohnung, mit hoher Wahrscheinlichkeit Regenwetter. Nicht die besten Aussichten. Aber dafür warten unsere Liebsten auf uns, da lohnt sich nach Hause kommen allemal..."

Laura vor Pura Lempuyang Luhur, einem der ältesten und am meisten verehrten Tempel in Bali. Foto: Privat
Atemberaubende Landschaften: Diamond Beach auf Bali. ^Foto: Privat
Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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