Neues im LWL Museum Herne
Stonehenge kommt in den Pott

Tabea Malter ist wissenschaftliche Volontärin beim Ausstellungsprojekt "Stonehenge - Von Menschen und Landschaften".
Foto: LWL/ F. Ross
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  • Tabea Malter ist wissenschaftliche Volontärin beim Ausstellungsprojekt "Stonehenge - Von Menschen und Landschaften".
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Wer die Mythen von Stonehenge erleben will, muss nicht mehr nach England reisen. Die Steinkreise sind jetzt im Ruhrgebiet zu besichtigen.

Herne. Von Donnerstag, 23. September 2021, bis Samstag, 25. September 2022, zeigt das Museum des Landschaftsverband-Wstfalen-Lippe (LWL-Museum) für Archäologie in Herne die Geschichte des berühmtesten archäologischen Denkmals Europas in seiner vorgeschichtlichen Umgebung.

Die Landschaft von Stonehenge wird der gleichzeitigen Entwicklung und gegenwärtigen menschengemachten Landschaften in Westfalen gegenübergestellt.

Gemeinsam mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie (LBI ArchPro) in Wien werden die neuesten Forschungsergebnisse präsentiert. Der berühmte Steinkreis in Südengland ist ein Beispiel für vorgeschichtliche Bau- und Ingenieurskunst und ihr Höhepunkt. Er war Teil einer rituellen Landschaft mit jahrtausendealter Geschichte. Die Tiefe dieser Geschichte wird in Herne mit der westfälischen Landschaft gestern und heute in Beziehung gesetzt.

In der Ausstellung bewegen sich die Besucher durch analoge und virtuell rekonstruierte Landschaften. Sie erleben die Ausmaße des Steinkreises durch detailgetreue Repliken in Originalgröße. Ausgewählte Funde der englischen und westfälischen Archäologie zeigen, mit welchen Mitteln die Landschaften geformt wurden, und bringen den Besuchern den prähistorischen Menschen und seine Lebenswelten näher. Mit einem Ausblick auf die moderne Industrie- und Kulturlandschaft Ruhr spannt die Ausstellung einen Bogen bis in unsere Gegenwart.

Ab Donnerstag, 23. September, kommen Besucher dem Stonehenge näher als dem Original. Denn der Ausstellungsraum bietet mit einer Höhe von zehn Metern und einer Fläche von 800 Quadratmetern für Kuratoren und Gestaltern besondere Möglichkeiten.

"Die Halle ist eigentlich sehr klein, wenn man sich die Dimensionen von Stonehenge vor Augen führt", sagt Architekt Erich Woschitz über Platzangebot in der Herner Ausstellungshalle. Dem Österreicher und seinem Architekturbüro in Wien verdankt die Schau ihr Gestaltungskonzept. Insgesamt 17 Steine (vier sogenannte Blausteine und 13 Sarsen) werden in Originalgröße nachgebaut.

Dazu wurden die originalen Steine in Südengland mit Laserscantechnik dreidimensional aufgenommen. "So wie in den Museen immer mehr digitale Formate Einzug halten, so wird auch in der Wissenschaft digitale Technik für den Erkenntnisgewinn eingesetzt.

Im Fall der Stonehenge-Ausstellung nutzen die Daten beiden: der Forschung und der Vermittlung", erläutert Dr. Doreen Mölders, Leiterin des LWL-Archäologiemuseums. Auf der Basis der 3D-Daten haben CNC-Fräsen die Steine aus einem Styroporkern herausgearbeitet.#%"Wir wollten mehr als eine reine Kulisse", sagt Tabea Malter, wissenschaftliche Volontärin des Ausstellungsprojekts im Museum des LWL. "Die Rekonstruktion der naturgetreuen Steine, das bläuliche Lichtspiel am Morgen, das wärmere Lichtspiel am Abend, die himmelblauen Ausstellungswände und der grasgrüne Hallenboden - wir möchten so gut es geht an den eigentlichen Ort selbst entführen."

Nicht nur die Steine, auch Bau- und Stilelemente von Stonehenge wie zum Beispiel die Kreisgräben, werden in der Ausstellungshalle zu erkennen sein.

"Die Achse, an der das originale Stonehenge ausgerichtet ist, spielt auch in der Ausstellung eine wichtige Rolle", sagt Woschitz. Diese Achse, mit Sicht auf den Sonnenuntergang zur Wintersonnenwende und zum Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende, empfindet die Ausstellung nach. Die Besucher werden dank Lichtinszenierung und Farbgebung eintauchen können in diesem Moment, den man sonst nur zweimal im Jahr in Südengland erleben kann.#%"Auf einem Podest können Besucher quasi im Zentrum des Monuments stehen, das ginge am Originalschauplatz nicht", betont Malter. Eine derart detailgetreue Rekonstruktion von Stonehenge im Maßstab 1:1 sei noch nie zuvor realisiert worden.

Tabea Malter ist wissenschaftliche Volontärin beim Ausstellungsprojekt "Stonehenge - Von Menschen und Landschaften".
Foto: LWL/ F. Ross
Die großen "Steine" für die neue Sonderausstellung "Stonehenge" kommen im LWL-Archäologiemuseum an.
Foto: LWL/ T. Malter
Autor:

Alina Klos aus Gelsenkirchen

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