"Mobilität auch im Winter wahren": Welche Unterschiede gibt es zwischen den alternativen Antriebsformen?
TÜV Nord Station Gelsenkirchen gibt Wintertipps
Die kalte Jahreszeit hat ihre eigenen Tücken. Die Besonderheiten von Diesel- oder Benzinfahrzeugen sind in der Regel bekannt, aber wie sieht es bei alternativen Antriebsformen aus? Im zweiten Teil der TÜV NORD Wintertipps erklärt Reinhold Gerhardt, Leiter der TÜV NORD Station Gelsenkirchen, die Unterschiede zwischen den Antriebsformen im Winter und gibt Tipps, wie man es mit ihnen sicher ans Ziel schafft.
Um auch im Winter bei geringen Temperaturen und widrigen Bedingungen die eigene Mobilität zu wahren, ist es ratsam, die Besonderheiten der Antriebsart seines Fahrzeuges zu kennen.
Herausforderungen für alternative Antriebe
Der Verbrauch fossiler Energieträger, schlechte Klimabilanzen und schlussendlich Fahrverbote – immer mehr Fahrzeugbesitzer und Fahrzeugbesitzerinnen ziehen alternative Antriebe den klassischen Verbrennungsmotoren vor. Die Bandbreite reicht von Elektro über Gas bis hin zu Wasserstoff. Doch sind diese Antriebsarten auch für den Winter geeignet?
Reinhold Gerhardt, Leiter der TÜV NORD-Station Gelsenkirchen kennt die Antwort: „Grundsätzlich können Fahrzeuge mit allen Antrieben auch in derkalten Jahreszeit genutzt werden. Nichtsdestotrotz sollten einige Tipps beachtet
werden, um etwaigen Beeinträchtigungen entgegen zu wirken.“
Fahrzeugführer von E-Autos
Fahrzeugführer von Elektroautos kennen das Problem: Auch wenn die Akkus stetig verbessert und durch intelligente Technik optimiertwerden, setzt ihnen die Kälte dennoch zu. So verringert sich die Kapazität bei minus
fünf Grad etwa um die Hälfte. Dies begründet sich zum einen im erhöhten Energieaufwand durch den Betrieb der Heizung. Zum anderen beeinflussen die
niedrigen Temperaturen die Leitfähigkeit innerhalb der Batterie negativ, wodurch der Wirkungsgrad des Energiespeichers sinkt.
Um das zu kompensieren, wird auch das Akkupaket beheizt, wodurch sich wiederum der Energieaufwand erhöht. Hierdurch verringert sich insgesamt die Reichweite. „Wer den Energieaufwand möglichst geringhalten möchte, sollte sich wärmere Kleidung anziehen und die Heizung etwasrunterschrauben. Ebenfalls sollten vornehmlich die Sitz- und Lenkradheizung genutzt werden, da sie deutlich effektiver als die klassische sind“, rät der TÜV-Experte.
Mit Auto- oder Erdgas betriebene Pkw
Anders verhält es sich bei mit Autogas (LPG) betriebenen Fahrzeugen. Ist erst einmal das erforderliche „Wintergas“ mit erhöhtem Propananteil getankt, steht der Mobilität auch bei niedrigen Temperaturen nichts mehr im Wege. Und noch einfacher haltenes mit Erdgas betriebene Autos: Das temperaturunempfindliche Erdgas (CNG) kann gerade bei Kälte seine Vorteile gegenüber Benzin oder Diesel voll ausspielen.
Brennstoffzellen-Autos
Brennstoffzellen-Autos, die mit Wasserstoff betrieben werden, sind auch in der kalten Jahreszeit einsatzbereit. Allerdings gilt hier zu beachten, dass die Reichweite im Vergleich zu warmen Temperaturen abnimmt und derzeit nur eine begrenzte Anzahl an Wasserstofftankstellen zur Verfügung steht. Dementsprechend sollte man die angegebene Reichweite im Auge behalten und rechtzeitig die nächste Zapfsäuleaufsuchen.
„Da ein solches Fahrzeug über keinen Verbrennungsmotor verfügt, kann keine Abwärme zum Heizen genutzt werden. Deshalb sollten sich die Fahrzeugführer auf eine kühlere Umgebung, wärmere Kleidung oder aufEnergieverbrauch durch die Heizung einstellen“, erklärt der Stationsleiter.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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