Service für die Rentenplanung ab Sommer: „R63-Lotse“ hilft älteren Beschäftigten in Gelsenkirchen

„Renten-Lotse“: Die heimische IG BAU bietet einen Info-Service für ältere Beschäftigte. In dem Flyer geht es um die wichtigsten Fragen rund um die „Rente 63“, die ab Sommer kommen soll. | Foto: IG- Bau Bezirksverband Emscher - Lippe Aa
  • „Renten-Lotse“: Die heimische IG BAU bietet einen Info-Service für ältere Beschäftigte. In dem Flyer geht es um die wichtigsten Fragen rund um die „Rente 63“, die ab Sommer kommen soll.
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„Renten-Lotse“ der IG BAU für Ältere in Gelsenkirchen, die noch im Job sind: Für Beschäftigte, die im Sommer 63 Jahre alt werden, rückt die Rente näher. Sie können ab dem 1. Juli ohne Abschläge in den Ruhestand gehen – vorausgesetzt, sie haben dann 45 Beitragsjahre voll.

So plant es die schwarz-rote Koalition in Berlin. Allerdings: Ein Gesetz gibt es dazu noch nicht, nur Aussagen im Koalitionsvertrag. „Trotzdem haben schon jetzt viele Beschäftigte Fragen, wenn sie an die ‚Rente 63’ denken. Genau denen wollen wir beim ‚Renten-Rätseln’ helfen“, sagt die Bezirksvorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa, Susanne Neumann. Die Gewerkschaft bietet deshalb jetzt einen „Renten-Lotsen“. Der Flyer „Rente ab 63: Was Du jetzt wissen musst“ informiert über die am häufigsten gestellten Fragen. Etwa darüber, welche Beitragszeiten nach den aktuellen Koalitionsplänen angerechnet werden sollen, um die 45 Jahre voll zu bekommen.

Demnach soll die betriebliche Ausbildung genauso zählen wie der Wehr- oder Zivildienst. Die Zeiten, in denen früher Schlechtwettergeld (heute Saison-Kurzarbeitergeld) bezogen wurde, gehören ab 1979 ebenso dazu. Auch die Kindererziehung werde voraussichtlich mit maximal drei Jahren angerechnet. „Mit diesen Zeiten kann jeder jetzt schon einmal planen. Schwarz auf weiß haben wir das natürlich erst, wenn das Gesetz vorliegt“, so Neumann.

Die IG BAU-Bezirkschefin appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten von SPD und Union, sich dafür einzusetzen, dass die „Rente 63“ jetzt wie geplant eins zu eins umgesetzt wird. Angriffe aus den Reihen der Wirtschaft wies Neumann zurück. Forderungen, beispielsweise Zeiten von Arbeitslosigkeit nur begrenzt anzurechnen, erteilte er eine klare Absage.

Die „Rente 63“ bringt, so die IG BAU, Erleichterung für Beschäftigte, die mit 18 Jahren oder früher ins Berufsleben eingestiegen sind.

Doch auch diese Altersgrenze solle in den kommenden Jahren schrittweise auf 65 Jahre angehoben werden. „Dennoch wäre damit die ‚Rente mit 67‘ für viele vom Tisch, die lang und hart gearbeitet haben. Das ist auch ein Erfolg des politischen Drucks, den wir immer wieder gemacht haben“, so Susanne Neumann.

Insgesamt bleibe das schwarz-rote Rentenpaket aber hinter den Forderungen der Gewerkschaft zurück, so die IG BAU-Bezirkschefin weiter. „Wir haben mehr gewollt: Neben einem generellen Stopp für die ‚Rente mit 67‘ auch eine Bürgerversicherung, die die Rente gerecht und solide finanziert. Oder eine ‚Altersflexi‘-Regelung für die, die es nicht bis zur Rente schaffen.“ Auch dafür werde sich ihre Gewerkschaft für alle Beschäftigten weiterhin mit Nachdruck einsetzen – vom Maurer bis zum Maler, von der Gebäudereinigerin bis zum Gärtner, vom Dachdecker bis zum Straßen- und Kanalbauer. Wer den „Renten-Lotsen“ für seine „R63-Planung“ nutzen möchte, kann den Info-Flyer beim IG BAU-Büro in Gelsenkirchen anfordern (gelsenkirchen@igbau.de oder per Telefon: 02 09 – 3 86 05-0) oder im Büro Maelostraße 6 in Gelsenkirchen abholen.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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