Selbstbestimmt leben?!

Bei einer Veranstaltung im St. Vinzenz-Haus erfuhren die Teilnehmer, wie das auch im Alter möglich ist.

Ein selbstbestimmtes Leben ist ein zentrales Recht für alle Wesen. Auch das Grundgesetz schützt die freie Entfaltung eines Menschen und sein Recht, bis zuletzt ein möglichst eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben zu führen. Wie das auch im Alter möglich ist und wie das Team des St. Vinzenz-Haus den Seniorinnen und Senioren, die in der Pflege- und Betreuungseinrichtung ihren Lebensabend verbringen, dieses ermöglicht, erläuterte Einrichtungsleiter Tim Smiezewski den Besuchern bei einer Vortragsveranstaltung am vergangenen Donnerstag.

Die vielen recht theoretischen Informationen würzte der Referent mit kleinen Geschichten und Beispielen aus dem Alltag in der Einrichtung. Die Anwesenden quittierten dies mit Schmunzeln und Kopfnicken – teils, weil sie eigene Erfahrungen mit Eltern oder anderen Angehörigen hierzu gemacht haben. Bei allen Problemen und Schwierigkeiten, die auftreten können, war es dem Referenten ein wichtiges Anliegen, klar zu machen, dass Vertrauen die wichtigste Basis für das Miteinander darstellt. Die Menschen stehen im Mittelpunkt. Stets ist ihnen mit Respekt zu begegnen.

Selbst wenn manches Verhalten bei Außenstehenden auf Unverständnis stößt, gilt es, die Wünsche und Entscheidungen der Bewohnerinnen und Bewohner zu berücksichtigen. Dann ist es gleichgültig, wenn die Mutter ihren Pulli mit Erdbeermarmelade „verziert“, weil sie selbst das Frühstücksbrot gestrichen hat. Die alte Dame ist zufrieden. Nur das zählt. Und der ist Pulli ist schnell gewechselt. Und wenn, wie in den vergangenen heißen Tagen, das für den Nachmittag geplante Beschäftigungsangebot nicht stattfindet, weil viele Bewohner sich lieber beim Eis essen erfrischen wollen, dann ist das so. Im Vinzenz-Haus wurde in diesem Jahr sogar eine eigene Eismaschine angeschafft. Nun können die Damen und Herren selbst bei der Zubereitung der kühlen Köstlichkeit helfen.

Doch ist in vielen Köpfen – bei den Verwandten, aber mitunter auch bei Profis – ein Umdenken erforderlich. Denn manche Strukturen, die jahrelang das Leben in Senioreneinrichtungen geprägt und bestimmt haben, gelten heute nicht mehr. Wichtig ist allerdings, alle Vorgänge zu dokumentieren, auch zur eigenen Absicherung der Mitarbeiter gegenüber den Kontrollinstanzen.

Angehörige sind enge Kooperationspartner und sogar „Mitglieder“ des Teams der Einrichtungen. Sie kennen ihre Mutter, ihren Vater sehr lange und sehr gut. Nur sie können wissen, warum die eine oder andere Reaktion erfolgt.

Weitere Informationen: Ute Kwasnitza, Unternehmenskommunikation, Tel. 0209 172-53157

Autor:

Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen

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