Seit 50 Jahren immer up to date
Aus der Evangelischen Mütterschule von 1963 entwickelte sich im Laufe der vergangenen 50 Jahre die Elisabeth-Käsemann-Familienbildungsstätte, doch ein Blick in eins der ersten Programmhefte beweist: Die Einrichtung war allzeit auf dem aktuellen Stand der Zeit und spiegelte in ihrem Programm die jeweiligen Trends.
Von der Mütterschule zur Familienbildungsstätte
Die Evangelische Mütterschule vermittelte damals an der Gabelsberger Straße und der Franzisstraße hauswirtschaftliche Kompetenzen wie Kochkurse oder Nähkurse, aber auch den Umgang mit dem Neugeborenen. Bei genauer Betrachtung wird dieses Angebot auch heute noch oder wieder von der mittlerweile Elisabeth-Käsemann-Familienbildungsstätte benannten Einrichtung, die sich auf mehr als 40 Standorte in der Stadt verteilt, gepflegt.
Und auch ein Blick in das Programmheft aus dem Jahr 1965 beweist: Das Cover ist zwar handgemalt und die Kurse sind mit der mechanischen Schreibmaschine getippt, wie das Schriftbild verrät, aber es war trotz alledem strukturiert und durchaus professionell gestaltet und organisiert. „Wir waren schon damals modern, wie ein Blick in das Kursangebot beweist. Denn schon damals gab es autogenes Training bei uns“, lachte Heidi Wiesner, die sich die Leitung der Familienbildungsstätte mit Brigitte Bogler teilt.
„Frisches Blut“ und viele neue Ideen
Dass man aber auch mit der Zeit geht, beweist die Tatsache, dass mit Astrid Barczewski nicht nur eine jüngere, sondern auch eine neue Kollegin die Reihen seit einem Jahr bereichert. Die Diplom-Pädagogin ist seit Mai 2012 in der Familienbildungsstätte mit Hauptsitz im Kreiskirchenamt an der Pastoratstraße 10 tätig und widmet sich dem Fachbereich „Mit Kindern leben“ und beitet Eltern- und Kindkurse für das erste Lebensjahr an.
Neu sind dabei die Kompaktangebote, bei denen an ein oder zwei Terminen, also einem Wochenende oder zwei Abenden, zum Beispiel ein Babybreikurs oder ein Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge und Kleinkinder angeboten werden.
„Wir reisen ins Weltall“ lautet das Motto eines Erlebnisnachmittages für Väter mit ihren Kindern, der in den Bereich von Susanne Krieger fällt und somit ebenfalls in den Fachbereich „Mit Kindern leben“, aber hier mit älteren Kindern.
Darum fällt auch das neue „Elterntraining bei ADHS“ in ihr Aufgabenfeld. Dabei lernen die Eltern ihre mitunter schwierigen Kinder anders wahrzunehmen und es gibt Lösungsvorschläge, damit klare Strukturen für den Alltag gefunden werden können.
„Den Haushalt im Griff“, aber auch Schwimmkurse für Kinder bietet Brigitte Bogler. Bisher gab es hier Angebote zum Babyschwimmen und zum Erwerb des Seepferdchens. Nun ist ein neues Angebot für das Alter rund um drei Jahre hinzugekommen, der „Wasserspaß“. Das Angebot wird an verschiedenen Standorten stattfinden. „In Hassel besteht dabei auch die Chance für muslimische Mütter mit ihren Kindern den Schwimmkurs zu absolvieren, weil der Raum dort vor fremden Blicken geschützt ist“, erläutert Bogler.
Junge Männer haben Haushalt besser im Griff
Beim Haushalt im Griff hat Brigitte Bogler die Erfahrung gemacht, dass die Nachfragen nach Koch-Anfänger-Kursen wieder zugenommen haben. Hier können sich die Interessenten entscheiden, ob sie einen Kompaktkurs oder einen über mehrere Wochen laufenden Kurs buchen möchten. Interessant ist die Beobachtung Boglers, dass sich heutzutage junge Männer oftmals sehr viel besser in der Küche auskennen als ihre weiblichen Pendants.
Heidi Wiesner legt Wert darauf, dass seit 50 Jahren immer wieder auf die Trends der Zeit eingegangen wird. Entsprechend verschließt man sich in der Familienbildungsstätte auch nicht dem demografischen Wandel.
„Sehr bewährt und beliebt ist bei uns das Gedächtnistraining. In den letzten 12 Jahren hat sich hier das Angebot gewandelt und wird sehr gut nachgefragt. Dabei ist das Training zwar sehr gesellig und bietet den Senioren auch eine Kontaktfläche, aber es ist auch nicht zu unterschätzen, denn es sit hoch anspruchsvoll“, erklärt Heidi Wiesner ihren Arbeitsbereich.
Die älteren Herrschaften freuen sich natürlich auch, wenn sie mit ihrem Wissen glänzen konnen und Gedichte aus alter Zeit rezitieren können.
Das Jubiläum wird mehrmals gefeiert
Im Januar gab es bereits einen Neujahrsempfang für und mit den Kursleitungen. Der eigentliche Festakt findet aber am 25. April ab 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der Friedenskirche an der Königsberger Straße statt. Danach gibt es dann einen Festakt und eine Begegnung.
Zum Dank an dierund 100 Kursleiter, die zum Teil seit vielen Jahren die Arbeit der Familienbildungsstätte unterstützen ist außerdem ein Ausflug geplant.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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