Sanierungsberatung im Stadtteilbüro Hassel.Westerholt.Bertlich
Ulrich Doerpmund ist dienstags und freitags als Energieberater bei den Hertener Stadtwerken tätig. An den anderen Tagen steht sein Schreibtisch in Gelsenkirchen an der Egonstr. 4, dem ehemaligen Verwaltungsgebäude des Bergwerks Westerholt. Als Sanierungsmanager und Spezialist für Heizungstechnik im Stadtteilbüro Hassel.Westerholt.Bertlich berät er dort Hauseigentümer, die ihre Immobilie sanieren wollen.
Die Beratung ist ein Baustein im „Interkommunalen Integrierten Handlungskonzept“, das die Städte Gelsenkirchen und Herten im Rahmen ihres Klimabündnisses gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Im Stadtteilbüro wird die Arbeit an den unterschiedlichen Handlungsfeldern koordiniert. „Dass interkommunale Zusammenarbeit im Bereich des Städtebaus angesiedelt ist, ist einmalig in NRW“, weiß Stadtplaner Dirk Ruß, der das Team leitet.
Das integrierte Handlungskonzept beschäftigt sich intensiv mit den Stadtgebieten und bildet die Grundlage für viele weitere Projekte und Ideen, die intelligent verknüpft werden und eine Aufwertung der Stadtteile zum Ziel haben. Diese wenden sich vielfach auch direkt an die Bürger. Diese Projekte sind im Einzelnen:
Städtebauförderung aus Mitteln von Land, Bund und EU
ein Quartierskonzept von der bundeseigenen Förderbank KfW
das Projekt „Energielabor Ruhr“ im Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“
das Forschungsprojekt „Zukunft der Gartenstadt“ mit Mitteln der Mercator-Stiftung
Das Stadtteilbüro bietet den Bürgern eine zentrale Anlaufstelle. Diese können sie in allen Fragen rund um die Erneuerung ihrer Immobilie nutzen. „Uns begegnet dabei ein sehr breites Spektrum an Fragen“, erzählt Stadtteilarchitekt Dr. Peter Kroos. Das Beratungsteam weiß, ob für die baulichen Anliegen Fördergelder erhältlich sind. Und hilft bei den Anträgen. Ein großes Thema ist dabei die energetische Ertüchtigung der Immobilien. Noch immer gibt es Zechenhäuser, die mit Kohle beheizt werden. Welche Lösungen sich stattdessen anbieten, weiß Ulrich Doerpmund: „Wo Leitungen liegen, bietet sich häufig eine Versorgung mit Fernwärme oder Erdgas an“, erklärt er. „Darüber hinaus kommen immer auch Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien infrage.“
Auch Wohnraumerweiterung ist ein Thema: Die meisten Zechenhäuser bieten wenig Wohnraum. Wer an- oder umbauen möchte, ist an Vorgaben gebunden. „Auflagen machen Gestaltungssatzungen oder Denkmalschutz“, erläutert Statteilarchitektin Andrea Moises. Wer zum Beispiel seine Fassade streichen möchte, hat nur bestimmte Farben zur Wahl, die sich an den historischen Putzfarben orientieren.
Das historische Fassadenbild zu erhalten und die Siedlungen trotzdem energetisch auf einen modernen Stadt zu bringen – darauf zielt auch das Klimabündnis-Projekt „Energielabor Ruhr“ ab, das sowohl Fördermittel zur Erhaltung von baukulturellem Erbe als auch zur energetischen Sanierung bietet.
Wie so etwas aussehen kann, schauen sich die Berater natürlich auch vor Ort an. „Wenn Fördergelder fließen, dokumentieren wir die Entwicklung“, sagt Moises. Auf Basis eines Entwurfs des Büros Güldenberg Architektur soll so ein Modellhaus im Quartier entstehen, das Möglichkeiten der energetischen Sanierung und des Umbaus zeigt.
Kontakt:
Stadtteilbüro Hassel.Westerholt.Bertlich
Egonstr. 4
45896 Gelsenkirchen
Tel.: (02 09) 1 69 69 22
E-Mail: stadtteilbuero@herten-gelsenkirchen.de
Autor:Stefanie Hasler aus Herten |
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