PCB in Gelsenkirchener Lager für Sonderabfälle
In Gelsenkirchen hat die Bezirksregierung Münster ein Zwischenlager für Sonderabfälle stillgelegt. Die teilweise mehr als das 1000fache über den Grenzwerten liegende Konzentrationen der PCB in Proben führte zu der Stilllegung des Sonderabfallagers. Alle derzeitigen und ehemaligen Mitarbeiter müssen sich nun einer Blutuntersuchung unterziehen, da die überhöhten Werte in Arbeitsbereichen festgestellt worden.
Nach dem PCB-Skandal bei der Dortmunder Entsorgungsfirma Envio im vergangenen Jahr hatten Umwelt- und Arbeitsministerium in NRW ein Programm gestartet, mit dem Entsorger stärker überwacht werden sollen. So ist auch in Gelsenkirchen eine sehr hohe PCB-Belastung bei einer Untersuchung in dem Betrieb aufgefallen. Das stillgelegte Zwischenlager gehört zur Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR) und ist eine Tochter des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Eine Grundwassergefährdung ist noch nicht ausgeschlossen.
Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind giftige und krebsauslösende chemische Chlorverbindungen, die bis in die 1980er Jahre vor allem in Transformatoren, elektrischen Kondensatoren, in Hydraulikanlagen als Hydraulikflüssigkeit, sowie als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen, Isoliermitteln und Kunststoffen verwendet wurden. PCB zählen inzwischen zu den zwölf als „dreckiges Dutzend“ bekannten organischen Giftstoffen, welche durch die Stockholmer Konvention vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden.
Autor:Andreas Jordan aus Gelsenkirchen |
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