„Mut zur Lü(c)ke“
Die Künstlerin Claudia Lüke arbeitet schon lange mit Kindern und Jugendliche und nutzt dabei Pflanzen als Farbengeber. Schon bald kann sie den jungen Leuten dazu die Erzeugnisse aus dem Färbergarten nahe bringen und so den auch gleich noch die Pflanze in „ihrer natürlichen Umgebung“ präsentieren.
Von Silke Sobotta
Schalke. Seit längerem planen SchülerInnen der umliegenden Schulen im Austausch mit einigen Anwohnern, die Neugestaltung der Innenhoffläche an der Luitpoldstraße zwischen Liborius- und Grenzstraße.
In den 14-tägig stattfindenden Workshops, angeboten vom Atelier Lüke, recherchieren sie zum Thema Färberpflanzen und Gartengestaltung oder bringen ihre eigenen Wünsche und Ideen in Modellen zum Ausdruck.
Nun werden die ersten Ergebnisse sichtbar: Denn auch der Innenhof ist neu gestaltet und lädt ein, eigene Beete anzulegen.
Farben direkt aus dem Vorgarten „ernten“
Während Mieter- und SchülerInnen noch weiter individuell planen erhalten sie ein anschauliches Beispiel zur Gestaltung von Färbergärten im „Vorgarten“ des Ateliers.
Die Gelsenkirchener Arbeitsförderungsgesellschaft GAFÖG GmbH, hat mit ihren Fachkräften eine beispielhafte Fläche entworfen und bepflanzt.
Für das Atelier heißt es zudem, dass für die, über die KreativWerkstatt angebotenen, Kurse „Vom Zauber der Farben“ (am 4. Juli und 26. September) Anschauungs- und Arbeitsmaterial direkt vor der Haustüre zu finden ist.
„Manch eines der Kinder kennt Rotkohl nur aus dem Glas und weiß gar nicht, wie die Pflanze aussieht oder wächst. Damit ist nun Schluss“, freut sich Claudia Lüke.
Das Gesamtvorhaben ist eine Kooperation zwischen dem aGEnda 21- Büro, der GAFÖG, dem Atelier Lüke, der Stallmann GmbH & Co KG und dem Architekturbüro Güldenberg.
Die aGEnda 21 engagiert sich in Schalke im Rahmen der KreativWerkstatt für Kinder und Jugendliche, des Gelsenkirchener Färbergartennetzwerks sowie der Förderung von BNE - Bildung für nachhaltige Entwicklung in unserer Stadt.
„Nachahmer“ sind höchst erwünscht
Darum hofft Werner Rybarski vom aGEnda 21-Büro auch, dass der neu geschaffene Färbergarten im Vorgarten des Atelier Lüke „vielleicht einen Anreiz für andere Anwohner schafft, ihre Vorgärten auch neu zu gestalten und zu beleben.“ Er sieht das Projekt als ein „Pionierfeld“. Außerdem bietet der Färbergarten viele Chancen, denn seine Nutzung gewährt Einblicke in die Physik, Chemie, Geschichte und informiert über nachwachsende Rohstoffe.
Miriam Schlude von der Gafög zeigte sich begeistert, weil die beteiligten Gärtner die Beete nicht nur planen konnten, sondern sie auch umsetzen und erleben können, wie sie gedeihen. Denn sonst werden Maßnahmen nur um der Maßnahme willen umgesetzt, nicht aber zum Erhalt.
Gefragt, ob man keine Sorge vor Vandalismus hätte, antwortet Claudia Lüke: „Ohne Risiko geht nichts. Die Durchführung der Idee beweist Mut zur Lü(c)ke, was ich durchaus als Wortspiel verstehe. Aber natürlich hoffen wird auf den Erhalt dieses Kleinods und nicht auf Vandalismusschäden.“
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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