Musik- und Klangtherapie in der Arche Noah

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Ein wirkliches Plus für die Gäste der Kurzzeiteinrichtung und des Hospizes für Kinder

Raphael Klotz, angehender Musik- und Klangtherapeut, ist mit Berke im Snoezelen-Raum. Sie spielen zusammen auf Gitarre und Trommel. Raphael wird schneller. Berke folgt. Fast wie automatisch. Sehr synchron. Berke wird lauter. Raphael zieht nach. Die beiden teilen sich einander mit. Das Spiel des Einen bedingt das Spiel des Anderen. Es entsteht etwas Gemeinsames, das die beiden in fortwährender Interaktion im freien Zusammenspiel formen. Ohne Noten, ohne Vorgaben, aus dem Gefühl heraus, beeinflusst vom Gegenüber. Beeindruckend.

Dann sitzt Berke vor einem klavierähnlichen Instrument. Intuitiv folgen die beiden einander in Tonhöhe und Geschwindigkeit. Raphael gibt immer wieder musikalische Impulse. Beide sind hochkonzentriert und mit viel Aufmerksamkeit für den anderen. Ich bin dazwischen und fotografiere – befürchte zu stören – aber das ist wohl nicht möglich. Dass noch jemand da ist, scheinen sie nicht wahrzunehmen. Sie sind in den Tönen und im Rhythmus zusammen. Alles andere ist ausgeblendet. Berke ist sonst ein sehr aktiver und in den Themen schnell wechselnder junger Mann. Jetzt ist er ganz anders. Hoch konzentriert. Mit viel Hingabe. Völlig mit seiner Wahrnehmung und seinem Tun in der Situation und bei seinem Mitspieler.

Ungefähr eine halbe Stunde sind die beiden so zusammen. Raphael vermittelt Berke mit den Klangschalen weitere Schwingungs- und Vibrationserfahrungen. Dabei ist Berke passiv. Mir scheint, das Aktive zuvor lag ihm mehr. Aber er wird jetzt auch müde. Die hohe Konzentration fordert ihren Preis.

Die Musik- und Klangtherapie mit Raphael Klotz ist ein neues Angebot in der Arche. In Einzel- und Gruppensituationen nutzt er Klang und Rhythmus, um Stimmungen und Emotionen aufzunehmen, zu beeinflussen und um unseren Gästen Ausdrucksmöglichkeiten zu geben. Er animiert, setzt Reize, beruhigt, entspannt, fokussiert die Wahrnehmung auf Schwingungs- und Hörerlebnisse – ganz so, wie es für sein Gegenüber sinnvoll ist und wie er sie oder ihn erreichen kann.

Bei der Klangtherapie geht es mehr um das Spüren und Erfahren von Klängen. In der Arche bedeutet das vor allem Klangmassagen auf dem Wasserbett. Zum einen durch die Vibrationen des Wasserbetts, die von den tiefen Basstönen herrühren, die Boxen unter dem Wasserbett erzeugen. Zum anderen durch Klangschalen und Stimmgabeln, die auf bestimmte Körperstellen gelegt werden und somit den Klang in Form von Vibration auf den Körper übertragen.

Raphael berichtet von zwei auch für ihn sehr besonderen Begebenheiten in der Arche Noah: „Vor einiger Zeit habe ich bei einem Kind mit fremdaggressiven Tendenzen die morgendliche Pflege begleitet. Durch die Musik ließ sich die Situation so beeinflussen, dass das eine ganz harmonische und entspannte Handlungsabfolge wurde. Und ich war in der Arche einmal mit einem Kind mit einem Down-Syndrom zusammen. Wir haben richtig Musik miteinander gemacht. Der Junge holte sich noch weitere Instrumente mit hinzu und er setzte immer wieder Impulse, denen ich folgen sollte. Echte Gänsehautmomente!“

Dass Raphael jeden Montagvormittag für die Gäste der Arche Noah zur Verfügung stehen kann, ist auch der Finanzierung durch den Förderverein und somit vielen Spendern zu verdanken. Diese tolle Unterstützung macht solche Angebote möglich. Herzlichen Dank!

Weitere Informationen: Uwe Becker, Unternehmenskommunikation, Tel.: 0209 172-3188

Autor:

Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen

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