Arzt Mobil Gelsenkirchen bietet Hilfe für Menschen ohne Zuhause in der Krise
„Mit Herz und Abstand!“
Ob in Buer, Horst oder der Neustadt, an niemandem gehen die Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßen der Corona Pandemie vorbei. Für diejenigen, die sich nicht in ihre Wohnungen zurückziehen können und diejenigen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben, ist es aber eine besonders herausfordernde Zeit.
Genau auf diese Zielgruppe, nämlich suchtmittelabhängige und/oder wohnungslose Menschen, richtet der Verein Arzt Mobil Gelsenkirchen den Fokus. Gerade jetzt, denn die schwierigste Zeit im Jahr steht noch bevor – die kalten Monate.
Unter dem Motto „Mit Abstand am nächsten dran!“ versuchen die Mitarbeiterinnen des Vereins weiterhin die Menschen aus der Szene so gut es geht zu begleiten und zu unterstützen. Die Versorgung existenzieller Bedürfnisse steht dabei im Vordergrund, wie Hinweise zu Essensangeboten, Beschaffung winterfester Kleidung und Vermittlung in Schlafunterkünfte.
Trotz der Nähe, die der Verein zu den Menschen pflegt, müssen Abstandsregelungen eingehalten werden. Das ist manchmal gar nicht so leicht.
Mit einigen kreativen Gedanken zum Thema „Abstand halten“ sind neue Ideen zur besseren Umsetzung entstanden. So ziehen die Streetworker jetzt mit kleinen Schildchen umher, auf denen (angelehnt an „Safer Sex“ und „Safer Use“) zu lesen ist: „Safer Talk“ und „Abstand halten“.
Zusätzlich sorgt ein kleines selbst gestaltetes, grinsendes „Covid 19 Virus“ in der Mitte des Schildes für ein schmunzeln. Ebenso gut ausgestattet ist die Ärztin, die mit dem sogenannten Arztmobil, der fahrbaren Ambulanz, unterwegs ist. Damit es keine Menschenansammlung vor ihrer mobilen Arztpraxis gibt, gilt hier „Arzt Mobil – mit Herz und 1,5m Abstand“. Auch bei diesem Schild blickt man auf ein lächelndes „Virus“, diesmal aber mit Stethoskop und Haube. Auch wenn es nicht immer leicht ist, werden diese humorvollen Hinweise sehr gut angenommen und auch ernst genommen.
Seit der Erklärung zum Risikogebiet und den damit einhergehenden strengeren Kontaktbeschränkungen auf fünf Personen, kommen neue Hürden für Menschen hinzu, die kein wirkliches Zuhause haben. Sie sind in gewisser Weise wie eine Familie aufeinander angewiesen, denn die soziale Interaktion findet für sie innerhalb ihrer festen Szene statt. Sich zu treffen ist Teil ihrer Tagesstruktur und hilft gegen Isolation und Einsamkeit.
Arzt Mobil macht es sich zur Aufgabe neue Maßnahmen zu kommunizieren, bei der Umsetzung zu unterstützen und eine gute Zusammenarbeit mit dem kommunalen Ordnungsdienst zu pflegen.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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