Anna Klara Artmann lebt in einer "Servicewohnung" mit ambulanter Pflege
"Klappt alles ganz gut"

Die ausgebildete Krankenschwester Michaela Jung, die als Teamleitung in der ambulanten Pflege arbeitet, hilft Anna Klara Artmann mit ihrem Rollstuhl. An dem Fischteich im Garten der Wohnanlage kann man gut entspannen.
  • Die ausgebildete Krankenschwester Michaela Jung, die als Teamleitung in der ambulanten Pflege arbeitet, hilft Anna Klara Artmann mit ihrem Rollstuhl. An dem Fischteich im Garten der Wohnanlage kann man gut entspannen.
  • hochgeladen von Harald Landgraf

Anna Klara Artmann ist Mieterin einer altengerechten, barrierefreien Servicewohnung. Um in ihren eigenen vier Wänden so lange und selbstbestimmt wie möglich leben zu können, nimmt sie morgens für die Grundpflege und fürs Ankleiden die ambulante Pflege der APD in Anspruch. Doch rund um die Uhr ist jemand für sie da.

Denn wenn die 79-Jährige, die im Rollstuhl sitzt, Hilfe benötigt, dann betätigt sie einfach die Notfall-Klingel und schon erscheint eine Pflegekraft aus der benachbarten Demenz-WG der APD. "Die Türen auf dem Flur sind sehr schwer, da bin ich mit dem Rollstuhl auf Hilfe angewiesen", erklärt die Rentnerin. Die Hilfe komme relativ zügig. „Alle Pflegekräfte sind sehr freundlich, sowohl die ambulanten als auch die von der WG.“

"Ich mach gerne mit, wenn was stattfindet."

Ihren Tagesablauf im Groben meistert Artmann alleine, kocht zum Beispiel selbst. "Heute gibt es Bohneneintopf", sagt sie. Abends, wenn es ums Umkleiden geht, und wenn die Kompressionsstrümpfe ausgezogen werden müssen, kann ihr jemand aus der WG helfen. Diese Versorgungsnähe ist das besondere an dieser Form des Wohnens im Alter in der Anlage "Leben auf Graf Bismarck". Auf der einen Seite gibt es Servicewohnungen, auf der anderen Seite drei WGs für insgesamt 24 dementiell erkrankte Menschen. Rund um die Uhr ist jemand da.
Artmann lebt seit Februar, seit dem plötzlichen Tod ihres Mannes, hier.
"Ich bin hereingekommen, habe mich umgeguckt und habe gesagt: Hier bin ich zuhause. Da sagte meine Tochter: Genau das wollte ich hören." Die Zufriedenheit merkt man ihr an.

"Ich bin hereingekommen, habe mich umgeguckt und habe gesagt: Hier bin ich zuhause. Da sagte meine Tochter: Genau das wollte ich hören."

In direkter Marinanähe sind auch die Spaziergänge angenehm, wenn mal eines ihrer fünf Kinder, einer der 18 Enkel oder drei Urenkel zu Besuch sind. "Der Garten ist schön. Die Wege sind glatt, das klappt ganz gut." Zweimal in der Woche kommt ihr Physiotherapeut vorbei, übt das kräftigende Gehen am Rollator, den Flur auf und ab. Auch das "klappt ganz gut", so die ehemalige Sekretärin. Ohne Unterstützung Stehen oder Gehen hat ihr der Arzt wegen der Osteoporose untersagt. So bleibt sie auf andere Menschen angewiesen.
Die Wohnanlage der APD besteht erst seit 2017, alles ist neu, ein Garten mit Fischteich frisch angelegt. Ein Mähroboter zieht seine Bahnen. Donnerstags findet ein Gottesdienst im Saal statt. Ein Sommerfest hat Artmann schon miterleben dürfen. "Ich mach gerne mit, wenn was stattfindet." Den nächsten größeren festlichen Anlass dürfte sie aber selbst bieten, wenn nämlich ihre Familie im Februar zu Besuch ist zu ihrem 80. Geburtstag.

Vielleicht wird bis dahin auch schon eine Idee umgesetzt. Artmann besitzt nämlich noch zwölf Hühner ("die legen leckere Eier"), doch die sind momentan anderenorts untergebracht. Vielleicht, wenn alle Anträge positiv beschieden werden, gibt es bald einen Hühnerstall auf Graf Bismarck.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

15 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.