Jugendamtselternbeirat: Es gibt viel zu tun....

Der engagierte Jugendamtselternbeirat in Gelsenkirchen mit fünf seiner sechs Vertreter. Das Foto zeigt von links: Sener Sanli, Christine St. John, Dorthe Schmidt-Heuser, Patrick Schinschick und Olaf Langerbeins. Es fehlt Nagihan Varol. Foto: Gerd Kaemper
  • Der engagierte Jugendamtselternbeirat in Gelsenkirchen mit fünf seiner sechs Vertreter. Das Foto zeigt von links: Sener Sanli, Christine St. John, Dorthe Schmidt-Heuser, Patrick Schinschick und Olaf Langerbeins. Es fehlt Nagihan Varol. Foto: Gerd Kaemper
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Das Gesetz schreibt vor, dass sich an der Wahl des Jugendamtselternbeirates mindestens 15% der Beiräte der Kindertageseinrichtungen einer Stadt beteiligen müssen, um diese für gültig erklären zu können. In Gelsenkirchen trafen sich am 7. November 2011 rund 80% aller Beiräte, um einen Jugendamtselternbeirat (JaEb) zu wählen.
Von Silke Sobotta

GE. Damit machten die Eltern, die sich in den rund 120 Tageseinrichtungen für Kinder im Stadtgebiet engagieren, gehörigen Eindruck. Hinzu kommt, dass sich ein Drittel aller Elternvertreter zur Wahl für den JaEb gestellt hat. Beeindruckende Zahlen, die die gewählten sechs Mitglieder des Jugendamtselternbeirates in Gelsenkirchen nicht ohne Stolz verkünden.

Jetzt gilt es,
aktiv zu werden

Natürlich ist inzwischen die erste Euphorie entschwunden und der arbeitsreiche Alltag des Ehrenamtes hat die engagierten Eltern eingeholt.
„Wir haben in den wenigen Wochen und trotz Weihnachten und Jahreswechsel bereits sieben Treffen organisiert, damit wir unsere Geschäftsordnung auf den Weg bringen können“, schildert Patrick Schinschick, der in der konstituierenden Sitzung des JaEB zu dessen Vorsitzendem gewählt wurde.
Seine Stellvertreterin ist Dorthe Schmidt-Heuser, die weiteren Mitglieder sind Olaf Langerbeins, Christine St. John, Sener Sanli und Nagihan Varol. Gemeinsam stehen sie als Vertreter der städtischen, evangelischen und katholischen Tageseinrichtungen für Kinder in der Stadt, weil ihre Kinder eine Einrichtung eines solches Trägers besuchen. Aber sie sind ebenso Ansprechpartner für alle KiTas, die von freien Trägern oder der Wohlfahrtspflege betrieben werden.
Das Ziel des Beirates ist es, in dem zur Verfügung stehenden Jahr, bis die nächsten Wahlen anstehen, eine Basis zu schaffen, die eventuell nachfolgenden Beiräten als Grundlage dienen kann. Dazu werden alle erworbenen Informationen auch allen Mitgliedern des JaEbs zugänglich gemacht, damit jeder auf dem gleichen Stand ist und Einblick in alle Belange hat.

Schon recht gut
aufgestellt

„Dafür, dass wir am Anfang gar nicht wussten, was da auf uns zu kommt, sind wir inzwischen schon recht gut aufgestellt“, freut sich Dorthe Schmidt Heuser.
Dem stimmt Patrick Schinschick zu: „Wir sind pädagogisch gut aufgestellt, aber wir sind alle keine Juristen und müssen uns durch das KiBiz (Kinderbildungsgesetz) durcharbeiten. Dabei steht uns die Stadt hilfreich zur Seite und zwar weit über das Maß hinaus, das zu erwarten wäre. Ansonsten bekommen wir Hilfe durch den Landeselternbeirat.“
Bei dem Jugendamtselternbeirat handelt es sich lediglich um ein Mitwirkungsrecht der Eltern, nicht aber um ein Mitentscheidungsrecht. Darum sieht sich der JaEb in Gelsenkirchen als eine kommunikative Zwischenebene zwischen GEkita und den Beiräten in den einzelnen Kindereinrichtungen. „Vieles kann nicht durch uns geklärt werden, aber dann können wir zumindest für Aufklärung sorgen“, ist sich Schinschick sicher.
Darum sind die sechs Ehrenamtler aber darauf angewiesen, von Problemen in den KiTas in Kenntnis gesetzt zu werden, um vermittelnd tätig werden zu können. „Die Eltern ebenso wie die Mitarbeiter können sich dabei unserer Schweigepflicht sicher sein, denn diese ist eine der Klauseln unserer Geschäftsordnung“, verspricht der Vorsitzende und hofft, dass auch bei festgefahrenen Situationen geholfen werden kann.
Der vorgezeichnete Weg der Eltern ginge dann über den Elternbeirat der besuchten Einrichtung, dieser wendet sich an den JaEb und der informiert wiederum die Stadt über mögliche Probleme.
„Ein mögliches Problem könnte die in Planung befindliche einheitliche Essensregelung werden. Die Vorgaben dazu sind im KiBiz derart schwammig formuliert, dass es schon die ersten Klagen dagegen gibt“, weiß Dorthe Schmidt-Heuser. „Andere Fragen, etwa die, warum der Sand im Sandkasten nur einmal im Jahr gewechselt wird, sind klar durch Vorgaben geregelt und durch uns nicht beeinflussbar.“

Neuen „input“ gibt
es in Düsseldorf

Um sich weiter in die Materie einzuarbeiten, ist der Jugendamtselternbeirat der Stadt Gelsenkirchen auch bei einer Veranstaltung des Landeselternbeirates in Düsseldorf zugegen und hofft dort durch Infos und Workshops auf neuen „input“ auch zu den Änderungen im KiBiz. Ansonsten beteiligt er sich an den Wahlen zum Landesvorstand.
Auch wenn dieses Ehrenamt „nicht zur Belastung werden soll“, wird sich die siebenfache Mutter Dorthe Schmidt-Heuser auf den Weg nach Düsseldorf machen. Übrigens war eine der letzten Amtstaten von Bundespräsident Horst Köhler die Übernahme der Patenschaft des siebten Kindes der engagierten Gelsenkirchenerin.

Kontakt:
Kontakt zum Jugendamtselternrat kann per e-mail aufgenommen werden: jaeb@gelsenkirchen.de
Für März ist eine große Informationsveranstaltung für alle Elternbeiräte in Gelsenkirchener Kindertageseinrichtungen geplant. Weitere Infos dazu werden in den nächsten Wochen über die Einrichtungen bekannt gegeben.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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