Hochsaison für Einbrecher

Ein ungesichertes Fenster zu öffnen, ist mit einem Schraubenzieher für Leute, die rein wollen, kein Hindernis und wird in sekundenschnelle geöffnet. Ein auf Kipp stehendes Fenster ist gar eine echte Einladung zum Einbruch.
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Zwei Wohnungseinbrüche pro Tag verzeichnet die Gelsenkirchener Polizei im Schnitt. „Und das sind definitiv zwei zu viel“, gibt Hans-Josef Funke, Leiter des Kriminalkommissariats 21 zu bedenken. Darum möchte die Polizei mit einer konzentrierten Aktion den Bürgern „all ihre Sünden vor Augen führen“ und sie für das Thema sensibilisieren.

GE. „In der dunklen Jahreszeit muss man wirklich besser auf die Wohnung achten. Denn oft lädt die Leichtfertigkeit der Bewohner geradezu zum Einbruch ein“, weiß der Fachmann zu berichten. Und auch, dass „lohnenswerte Beute beinahe überall zu machen ist.“
Zu Bedenken gibt der Beamte, dass man gerade im Winter zwischen 16 und 20 Uhr sehen kann, ob jemand zu Hause ist. Hinzu kommt, dass in Mehrfamilienhäusern meist keiner mehr auf den anderen achtet. Grund genug für die Gelsenkirchener Polizei, mittels einer Behördenstrategie die Fallzahlen zu reduzieren.
Oft denkt man gar nicht darüber nach, dass tagsüber heruntergefahrene Rolladen ein Indiz für die Abwesenheit des Bewohners sind. Auch die für Freunde gut gemeinte Nachricht auf dem Anrufbeantworter ab, wann man wieder zu erreichen ist, hilft den Einbrechern.
„Ein auf Kipp stehendes Fenster ist eine regelrechte Einladung für einen Einbrecher“, schildert Funke. Grünbewuchs vor dem Haus oder die nach hinten gebaute Terrassentür behindern Vorbeigehende an der Sicht und erleichtern den Einbrechern ihr Werk.
„Ein Wohnungseinbruch ist ein sozialschädliches Delikt, das für ein stark reduziertes Sicherheitsgefühl der Bewohner sorgt bis hin zur Traumatisierung. Wir hatten kürzlich einen Fall, da war die Tochter des Hauses für knapp 20 Minuten außer Haus und ließ in der ersten Etage ein Fenster auf Kipp. Diese Zeit reichte, um die Wohnung zu durchsuchen und Wertgegenstände aufzuspüren und zu stehlen. Sowohl die Tochter als auch die Mutter sind traumatisiert und fühlen sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher“, so Polizeipressesprecher Konrad Kordts.
Hans-Jürgen Fleischmann vom Kommissariat Vorbeugung ist ein wahrer Fachmann in Sachen Selbstschutz. Er plädiert dafür, dass die Bürger selbst zur Vorsorge animiert werden, um sich zu schützen.
„Das Kommissariat Vorbeugung bietet das ganze Jahr über Vorträge zur technischen Sicherheitsberatung und Termine zur Vor-Ort-Aufklärung an. Unsere ehrenamtlichen Präventionshelfer schlagen die Werbetrommel für uns im ganzen Stadtgebiet. Und nun wollen wir durch zwei Präsenzveranstaltungen in Gelsenkirchen und Buer für unser Kommissariat ‚werben‘ und die Wahrnehmung der Bürger verschärfen“, schildert der Fachmann.
Bei den Vor-Ort-Beratungen kommt auch die Kooperation zwischen Polizei und Kreishandwerkerschaft zugute. Denn dabei können Interessierte neben der Beratung zu Sicherheitsfragen durch die Polizei auch gleich den möglichen Anbieter nach der Umsetzung und den Kosten befragen.
„Die gescheiterten Versuche sind für uns der Indikator für das Funktionieren der Aufklärung“, erklären die Beamten unisono. „Wir sind bestrebt, so viele Täter wie möglich in Haft zu bringen. Darum schicken wir immer die gleichen Sachbearbeiter und Mitarbeiter des Erkennungsdienstes zu den Tatorten. Auf diese Weise kommen wir auch Serientätern auf die Spur. Die Fallzahlenreduzierung ist ein hehres Ziel, aber wir sind bemüht“, verspricht Hans-Josef Funke.

Hier gibt es jede Menge Infos und Tipps

Ansprechbar sind die polizeilichen „Vorbeuger“ am heutigen Mittwoch (27.) auf dem Preuteplatz in Gelsenkirchen und am morgigen Donnerstag (28.) auf der Hochstraße/Ecke Goldbergplatz in Buer. Zusätzlich werden noch einige Tausend Flyer in die heimischen Briefkästen verteilt.
Wer den kurzen Draht sucht, kann sich unter Tel. 3658412 an die Kriminalhauptkommissare Fleischmann und Pollner wenden.

Ein ungesichertes Fenster zu öffnen, ist mit einem Schraubenzieher für Leute, die rein wollen, kein Hindernis und wird in sekundenschnelle geöffnet. Ein auf Kipp stehendes Fenster ist gar eine echte Einladung zum Einbruch.
Während Vorbeuger Hans-Jürgen Fleischmann (rechts) gut lachen hatte, mühte sich Polizeipressesprecher Konrad Kordts redlich beim Versuch ab, ein durch Pilzzapfenverriegelung gesichertes Fenster aufzuhebeln. Den Versuch gab der Beamte aber erst nach mehr
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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