„Häusliche Gewalt hat viele Gesichter“

Das Foto zeigt Vertreter des Runden Tischs gegen häusliche und sexualisierte Gewalt Gelsenkirchen mit Broschüren zum Thema, und einer Szene aus dem neuen Social Clip. 
Foto: Gerd Kaemper
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In Gelsenkirchen meldete die Polizei im Jahr 2016 762 Einsätze wegen häuslicher Gewalt. Laut der Staatsanwaltschaft Essen nimmt die Zahl der Fälle mit häuslicher Gewalt stetig zu. Seitdem das Gewaltschutzgesetz 2002 in Kraft trat, trifft sich in Gelsenkirchen regelmäßig der "Runde Tisch häusliche Gewalt", der im letzten Jahr einen Social Clip zum Thema in Auftrag gegeben hat, der nun online ist.

Der "Runde Tisch häusliche Gewalt" hat den Social Clip „Häusliche Gewalt hat viele Gesichter“ in Auftrag gegeben, da er die Dringlichkeit einer Sensibilisierung zum Problem häuslicher Gewalt sah.
Die Intention des Social Clips ist es, den unterschiedlichen Berufsgruppen und Betroffenen zu vermitteln, dass häusliche Gewalt nicht nur körperliche Gewalt beinhaltet und sich schon bei ersten Warnsignalen an eine Beratungsstelle gewendet werden kann und sollte. Um eine große Verbreitung und die jüngeren Generationen zu erreichen, wurde dieses moderne Medium ausgewählt.

Der Runde Tisch Häusliche Gewalt

Beim Runden Tisch sind Vertreter des Frauenhauses ebenso anwesend wie der Staatsanwaltschaft Essen, der Gelsenkirchener Polizei, der Gleichstellungsstelle und des Sozialdienstes der Stadt, aber auch der Drogenberatung, des Mädchenzentrums, des Weißen Rings und viele mehr. Zum einen sollte ein Kommunikationsnetz aus Akteuren geschaffen werden, die im Rahmen von häuslicher Gewalt beteiligt sind.
Zum anderen dient er aber auch der Wissensvermittlung des Gewaltschutzgesetzes und Handlungsabläufe der einzelnen Beteiligten.

Gewalt erkennen,ehe sie eskaliert

Die Teilnehmer des Runden Tisches für häusliche Gewalt in Gelsenkirchen sehen einen hohen Bedarf in der Sensibilisierung der Gesellschaft. Der Social Clip hat die Intention mögliche Betroffene dahingehend zu sensibilisieren, auch bei ersten Anzeichen von Demütigungen und Respektlosigkeiten nicht zu schweigen, sondern den Mut zu finden, sich an die Beratungsstelle zu wenden.
In dem Social Clip wird dem Erkennen von Anzeichen und Warnsignalen von Partnergewalt eine hohe Bedeutung beigemessen.
Auf dieser Grundlage können Verhaltensmuster von den Betroffenen selbst frühzeitig erkannt und benannt werden und einen Impuls zur Veränderung geben. Denn die Praxis zeigt, dass Betroffene oft im Rückblick ihrer erlebten Gewaltkette den Beginn der Gewalt genau benennen können, sich jedoch erst viel später an eine Beratungsstelle wenden.
Der Clip soll genau dort ansetzen, so dass Betroffene sich an eine Beratungsstelle wenden, wenn erste Anzeichen für das Kontrollstreben des Täters spürbar sind, denn so kann weitere Gewalt verhindert werden.

Der Clips zeigt typische Situationen

Im Clip werden zwei Gewaltszenen dargestellt. Eine Szene, in der physische Gewalt ausgeübt wird, wird zu Beginn des Films zu hören sein. In der Nachbarwohnung wird ein Paar gezeigt, welches versucht dies zu ignorieren und eine leichte Empörung zeigt.
Allerdings sieht der Zuschauer dann auch eine Szene, in der psychische Gewalt ausgeübt wird, indem eine Bevormundung und Unterdrückung zwischen dem zweitem Paar stattfindet. Im Abspann wird darauf verwiesen, dass Gewalt viele Gesichter hat und eine Kontaktaufnahme zur Beratungsstelle auch bei physischer Gewalt möglich ist.
"Unser Social Clip sensibilisiert und macht darauf aufmerksam, dass Gewalt viele Formen hat. Jede Frau hat das Recht, sich Hilfe zu suchen", heißt es beim Runden Tisch gegen häusliche Gewalt.

Wo fängt häuslicheGewalt an?

Der Clip soll zur Diskussion anregen und sensibilisieren. Sensibilisieren dafür, dass Unterdrückung und Kontrolle ebenfalls eine Form von Partnergewalt ist und in einem generellen Kontext eingesetzt wird und zur Diskussion bezüglich der Fragestellung anregen: wo fängt Gewalt an?

Die Verbreitung erfolgt über eine kommunale Werbekampagne 

Des Weiteren erfolgt eine Vernetzung auf der Homepage der teilnehmenden Akteure des Runden Tisches und weiterer sozialer Einrichtungen.
Auf Facebook, Instagram und Youtube wird der Clip ebenfalls verbreitet. Durch die Verbreitung in sozialen Netzwerken entsteht eine landesweite Verbreitung.
Derzeit zu sehen ist der Clip auf den Homepages kirchegelsenkirchen.de und frauenberatung-ge.de.
Produzent des Social Clip ist das Medienprojekt Wuppertal.
Der Social Clip „Häusliche Gewalt hat viele Gesichter“ wurde durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Verbreitung

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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