Grippewelle: Mangelware Blut

Der Saft des Lebens, der auf dem Foto so freigiebig gespendet wird, wird langsam knapp. Foto: Gerd Kaemper
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Eigentlich ist die derzeit grasierende Grippewelle nichts ungewöhnliches, doch in diesem Jahr scheint die Grippe hartnäckiger und langwieriger als gewöhnlich. Das führt zu Überlastungen der Krankenhäuser, aber auch zur Knappheit beim Blut, denn wer krank ist, darf kein Blut spenden.

Massive Einbrüche bei Blutspenden

Laut Robert-Koch-Institut ist Nordrhein-Westfalen eins von drei Bundesländern, in dem die Grippe ganz besonders zugeschlagen hat. Das bestätigt auch der DRK-Blutspendedienst West, der massive Einbrüche im Blutspendeaufkommen verzeichnet. Noch ist eine Entwarnung nicht in Sicht.
Wer an der Grippe erkrankt ist (akuten respiratorischen Erkrankungen) darf kein Blut spenden. Erst zwei Wochen nach Abklingen der Symptome, wenn Antibiotika verordnet wurden frühestens zwei Wochen nach Beendigung der Einnahme dieser Medikamente, kann wieder Blut gespendet werden.
Die Vorräte des DRK-Blutspendedienstes bewegen sich seit Jahresanfang um den Versorgungsbedarf für einen Werktag der Regelversorgung. Das Spendeaufkommen blieb im Januar 2013 um 16 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Im Februar beträgt der Rückstand derzeit ca. 17 Prozent. Insgesamt wurden in den ersten sechs Kalenderwochen des Jahres über 6.000 Blutkonserven von anderen DRK-Blutspendediensten bezogen, um die Versorgung aufrecht halten zu können.
Wegen der Ansteckungsgefahr wird derzeit empfohlen, keine Veranstaltungen zu besuchen, bei denen viele Menschen zusammenkommen. Leider stellen wir fest, dass unsere Blutspender diese Empfehlung auch auf Blutspendetermine beziehen.
Die Gefahr, sich auf einem Blutspendetermin mit der Grippe anzustecken, ist allerdings gering, da in der Regel nur Menschen zur Blutspende kommen, die nicht infiziert sind und sich gesund fühlen.

Aufruf Blut zu spenden an alle Gesunden

Der DRK-Blutspendedienst West bittet in dieser Situation jeden gesunden Mitbürger, der mindestens 18 und vor seiner ersten Spende nicht älter als 68 Jahre ist, die Blutspendetermine zu besuchen und Blut zu spenden. Ein eventuell vorhandener Blutspendeausweis und der Personalausweis müssen zur Blutspende mitgebracht werden. Helfen Sie mit, die Versorgung der Patienten in stationärer und ambulanter ärztlicher Versorgung mit lebensnotwendigen Blutkonserven sicherzustellen.

Krankenhäuser müssen „noch“ nicht abweisen

Das lang anhaltende feucht-kalte Wetter sorgt auch in den Krankenhäusern langsam aber sicher für eine Art Ausnahmezustand.
Michael Milfeit, stellvertetender Geschäftsführer Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH, ist froh: „Abzuweisen brauchten wir zum Glück noch keinen Patienten“.
Aber Milfeit weiß auch, dass die Abteilungen für Innere Medizin in so ziemlich allen Gelsenkirchener Kliniken „rappelvoll“ sind, wie er sagt. „Das sind Phänomene, die über das Jahr immer wieder auszumachen sind. Aber in diesem Jahr ist es wieder überdurchschnittlich.“
Gleiches gilt auch die Erkrankungen von Mitarbeitern an Erkältungen, grippalen Infekten oder auch der echten Grippe. „Derzeit sind deutlich mehr Mitarbeiter erkrankt als sonst zur gleichen Zeit im Jahr“, schildert Milfeit. „Während wir im letzten Jahr unter dem Durchschnitt lagen, liegen wir in diesem Jahr deutlich darüber“.
Ähnliches ist aus den beiden Marienhospitälern in Gelsenkirchen und Buer zu berichten. Auch dort gibt es eine steigende Anzahl von Infektionen der oberen Luftwege mit Hinweis auf eine Grippe. Besonders am Wochenende und in der Notfallambulanz der Kinderklinik ist der Andrang groß.
Als bemerkenswert stuft man hier das frühe Auftreten der Grippe bzw. grippeähnlichen Infekte ein. Die Statistik zeigt hier deutlich nach oben.

Die nächste Blutspendeaktionen in Gelsenkirchen

Die nächsten Blutspendetermine des Deutschen Roten Kreuzes finden statt am Mittwoch, 6. März, von 16 bis 20 Uhr in Horst bei der Kath. Kirchengemeinde Zum Bauverein 34.
Donnerstag, 7. März, von 17 bis 20 Uhr im Berger Feld in der Gesamtschule Berger Feld an der Adenauer-Allee 110.
Weitere Termine erfahren Sie über die telefonische Hotline unter der Telefonnummer 0800/1194911 oder im Internet unter www.blutspendedienst-west.de.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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