E.ON Kraftwerk Scholven unter Europe‘s Dirty Thirty
Der WWF hat gerade gemeinsam mit CAN Europe, European Environmental Office, Health and Evironment Alliance (HEAL) und Klimaallianz den Report „Europe‘s Dirty Thirty“ veröffentlicht und herausgekommen ist dabei nicht nur, dass „vier der fünf dreckigsten Kohlekraftwerke Europas in Deutschland“ stehen, sondern auch, dass das E.ON Kraftwerk in Scholven unter den Top 30 auftaucht.
Braunkohlekraftwerke als Dreckschleuder der Nation
Insgesamt sind in den Dirty Thirty neun deutsche Kraftwerke verzeichnet, die im Jahr 2013 zu den CO² intensivsten Europas gehören. Allen voran die Braunkohlekraftwerke.
E.ON in Scholven integriert gleich mehrere Kraftwerke
In Scholven wird Steinkohle verarbeitet und das in einem Mehrblock-Kraftwerk. Und genau hier setzt die Kritik des Konzerns und seines Sprechers an dem Ranking an. Pressesprecher Markus Nitschke erklärt: „Die Systematik wie hier etwas erhoben wird, ist schlichtweg falsch. Denn in Scholven handelt es sich um einen Mehrblock-Standort, der natürlich mehr CO² verursacht, als ein kleinerer Standort. Dafür sagt die Untersuchung aber nichts aus über die Effizienz des Kraftwerkes.“
Nitschke gibt zu bedenken, dass der WWF und die anderen an der Untersuchung Beteiligten „nichts beanstandet hätten, wäre das hier konzentrierte Kraftwerk auf mehrere Standorte verteilt. Damit wäre auch der CO²-Austausch verteilter, aber trotzdem in gleichem Maße vorhanden.“
Endet 2014 werden gleich drei Kraftwerksblöcke außer Betrieb gesetzt
Außerdem gibt Nitschke Entwarnung, denn bereits Ende 2014 werden drei der Kraftwerksblöcke, D, E und F, stillgelegt. Dabei handelt es sich um einen Teil des radikalen Wandels, den das Unternehmen derzeit vollzieht auf dem Weg zu mehr erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Außerdem ist mit Kohlekraftwerken kein Geld mehr zu verdienen.
Auch in Scholven kommt noch deutsche Steinkohle zum Einsatz, die der Pressesprecher für die beste Kohle hält: „Man braucht nur wenig Kohle um viel Energie damit zu erzeugen.“
E.ON auf dem Weg zu alternativen Energien
„Bereits jetzt unterstützt E.ON alle Entwicklungen, die dazu beitragen sich wahrlich sportlichen Klimaschutzziele zu setzen.Wir sind nicht Europas führender Klimaschädling!“ betont Markus Nitschke.
Kohlendioxid - das bekannte Problem
Das Umweltbundesamt weiß um das Problem der CO²-Emissionen, die nach dem Ausstieg aus der Atomkraft zugenommen haben: „Kohlekraftwerke stoßen pro Kilowattstunde Strom deutlich mehr CO² aus als andere Kraftwerke. Dies bestätigen nochmals Auswertungen der Deutschen Emissionshandelshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt.“
CO² ist eher eine atmosphärische Gefahr
Dabei ist das CO² vor allem für das atmosphärische Gleichgewicht ein Problem, denn die Treibhausgasemissionen führen zu einem Anstieg der globalen Temperatur.
Anders als der Feinstaub ist die gesundheitliche Gefährdung der Menschen aber durch den CO²-Ausstoß deutlich geringer.
Mittendrin statt nur nah dabei
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Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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