Entwarnung rund um AGR

Lediglich im Bereich der Zufahrtsstraße zum Zwischenlager wurde ein leicht erhöhter PCB-Wert gefunden.  Foto: Gerd Kaemper
  • Lediglich im Bereich der Zufahrtsstraße zum Zwischenlager wurde ein leicht erhöhter PCB-Wert gefunden. Foto: Gerd Kaemper
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Resse. Im Rahmen eines Überwachungsprogramms, das das Umweltministerium und das für Arbeitsschutz zuständige Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW nach dem Fall Envio in Dortmund gemeinsam gestartet haben, fand kürzlich eine Betriebsuntersuchung des AGR-Zwischenlagers an der Wiedehopfstraße statt. Dabei wurden hohe PCB-Werte gemessen und das Zwischenlager wurde von der Bezirksregierung Münster stillgelegt. (Der Stadtspiegel berichtete).

Entwarnung gibt es für die Nachbarn: Bei den Grasproben im Wohngebiet in der Nähe des AGR-Zwischenlagers für Sonderabfälle in Gelsenkirchen wurden keine erhöhten PCB-Werte gefunden. Das ist das Ergebnis von weiteren Untersuchungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), die von der Bezirksregierung Münster angeordnet worden waren, nachdem sie am 16. Februar das Zwischenlager wegen hoher PCB-Belastung stillgelegt hatte.
Der im Wohnbereich ermittelte PCB-Gehalt unterscheidet sich nicht von den üblicherweise im Ruhrgebiet vorkommenden Werten im Grasbewuchs.
Etwas anders sieht es jedoch an zwei Stellen auf dem Gelände der AGR im Nahbereich des Zugangstores zur Organik-Halle aus. In einer Kehrprobe direkt vor dem Hallentor wurden vom LANUV leicht über dem Richtwert liegende Werte gefunden (64 mg PCB / kg – Grenzwert 50 mg PCB / kg in Abfällen). In 100 Meter Entfernung ergaben die Proben dagegen schon keine erhöhten Konzentrationen mehr. Eine Grasprobe direkt neben der Zufahrtsstraße, 50 Meter östlich des Zugangstores zur Halle, noch innerhalb des AGR-Geländes, enthielt mit 160 ¼g/kg TS PCB ebenfalls erhöhte PCB-Werte.
Diese Proben zeigen, dass zumindest geringe Mengen PCB aus den Hallen Organik und Anorganik in den Nahbereich ausgetragen wurde, die sich dort im Gras anreicherten. Die AGR wird deshalb nun auch die Fahrwege und Flächen rund um Hallen und Lagebereich einer gründlichen feuchten Reinigung beziehungsweise Sprühabsaugung unterziehen.
Inzwischen konnte der Lagerbereich bereits wieder frei gegeben werden. Die Organik- und die Anorganik-Halle werden derzeit noch einem intensiven Reinigungsprozess unterzogen und anschließend erneut beprobt.
Die Ergebnisse der Blutproben der Mitarbeiter liegen noch nicht vor.

Betriebsuntersuchung beim RZR Herten

Außerdem hat die Bezirksregierung Münster auch eine Betriebsuntersuchung in der Sonderabfallverbrennungsanlage RZR-Herten durchgeführt, dabei haben sich nach Auswertungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) keine Hinweise auf erhöhte PCB-Konzentrationen ergeben.
Das zur Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH – AGR gehörende Müllverbrennungsanlage wurde am 3. und 11. Februar 2011 von der Bezirksregierung Münster einer Anlageninspektion im Bereich der Abfallannahme und Verbrennung unterzogen, um festzustellen, ob eine PCB-Belastungen vorliegt. Überprüft worden sind der Sonderabfallverbrennungsbereich und insbesondere auch die Sozial- und Umkleideräume, in die PCB-Anteile hätten verschleppt werden können.
Die Untersuchungen der Umkleideräume spiegeln eine sehr niedrige Flächenkonzentration wieder und schließen einen Eintrag von PCB aus. (1,2 und 1,7 µg PCB6*5/m²).

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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