Tipps für Einkauf und Einsatz der Mund-Nasen-Schutze
Dekra-Labor prüft Masken
Medizinische Masken oder FFP2/3-Masken sind Pflicht im öffentlichen Raum in Deutschland. Doch für viele Bürger sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Maskentypen und Bezeichnungen verwirrend, stellen die Prüfexperten von Dekra fest. Als überwachende und zertifizierende Stelle für Atemschutzmasken gibt Dekra Tipps für Einkauf und Einsatz – für mehr Klarheit im Masken-Dschungel.
FFP2-oderFFP3-Maske
GE. Eine FFP2 oder FFP3-Maske (FFP=Face Filtering Piece) schützt den Träger der Maske und die Umgebung. Der Standard FFP2 schreibt vor, dass mindestens 94 Prozent der Aerosole und Partikel zurückgehalten werden. Für diese Norm muss die Maske eine Baumusterprüfung bei einer so genannten Benannten Stelle wie Dekra bestehen.
Eine FFP2-Maske erkennt der Käufer an einem dauerhaften Aufdruck auf der Maske und der Verpackung mit jeweils einer CE-Kennzeichnung mit vierstelliger Nummer, zum Beispiel „CE 0158“ für Dekra, der Norm „EN 149:2001+A1:2009“, der Maskenklasse „FFP2“, dem Produktnamen oder der Produktnummer und dem Namen oder Warenzeichen des Herstellers.
Welche Prüfstelle sich hinter der vierstelligen Nummer verbirgt, kann in der so genannten Nando-Datenbank der Europäischen Kommission nachgeschaut werden.
Wichtig ist, dass die Anwender unbedingt die Gebrauchshinweise zum korrekten, passgenauen Anlegen, der Benutzungsdauer und Entsorgung beachten müssen. Falsch oder nachlässig angelegte FFP-Masken bieten keinen oder nur geringen Schutz vor Ansteckung und sind gefährlich für den Träger und die Umgebung.
KN95- und N95-Atemschutzmasken
KN95- und N95-Masken sind FFP2-ähnlich, müssen aber nicht die strengen Testanforderungen der europäischen Norm EN 149 erfüllen. Eine Maske mit der Klassifizierung KN95 wird nach dem chinesischen Standard GB2626 geprüft. Eine Maske mit der Klassifizierung N95 wird nach dem amerikanischen Standard Niosh geprüft. KN95 und N95 sind in der EU keine verkehrsfähigen FFP2-Masken. Sie können in Deutschland als CPA-Masken verkehrsfähig sein, wenn sie einen CPA-Schnelltest bestanden haben und die Bestätigung der Marktüberwachung vorliegt.
Wichtig ist, dass es auch verkehrsfähige Masken gibt, die nach mehreren Standards geprüft wurden und häufig auf dem Markt zu finden sind. Sie tragen dann die Angaben für beide Normen: also zum Beispiel „KN95“ und „GB 2626“ sowie „FFP2“ mit Verweis auf „EN 149“ sowie eine CE-Kennzeichnung mit vierstelliger Nummer von einer in der EU anerkannten Benannten Stelle.
CPA-Maske nach § 9 MedBVSV
In der Zeit zwischen 20. März 2020 bis 30. September 2020 konnten auch Masken ohne Baumusterprüfung die Marktfähigkeit erlangen. Voraussetzung war ein anerkannter Schnelltest eines zugelassenen Prüfinstituts und eine schriftliche Freigabe der zuständigen Marktüberwachungsbehörde. Dieser Schnelltest ist mittlerweile nicht mehr erlaubt. Die Corona-Pandemie-Atemschutzmasken (CPA) sind aber nach wie vor bis zum Ende des Ablaufdatums (ein Jahr ab Prüfdatum) – auch für Arbeitgeber – sicher und gemäß der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS) verkehrsfähig. Sie erfüllen die Voraussetzungen, dass es einen Aufdruck auf der Maske oder der kleinsten Verpackungseinheit gibt, eine Bezeichnung als „Corona-Pandemie-Atemschutzmaske“ („CPA-Maske“) mit der Revisionsnummer des Prüfgrundsatzes (0 bis 2), keine CE-Kennzeichnung, keine Angabe der Norm „EN 149“, keinen Aufdruck „FFP“ auf der Maske oder Verpackung, dass der Hersteller oder Inverkehrbringer ersichtlich ist und der Händler die Nachweise über die Verkehrsfähigkeit vorweisen können muss.
Medizinische Masken (OP-Masken)
Medizinische Masken sind keine persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie FFP-Masken. Diese so genannten OP-Masken bieten Fremdschutz, aber nur geringeren Schutz für den Träger gegen Aerosole und Tröpfen. Sie tragen eine CE-Kennzeichnung als Medizinprodukt auf der Verpackung.
Über die Dekra
Seit 95 Jahren arbeitet Dekra für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die Dekra SE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Dekra e.V. und steuert das operative Geschäft des Konzerns.
Im Jahr 2020 hat Dekra einen Umsatz von voraussichtlich 3,2 Milliarden Euro erzielt. Mehr als 43.000 Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen arbeiten sie für die Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause.
Das Portfolio reicht von Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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