Damit vom 1. Schultag an alles gut geht

"AufGEpasst!“: Für 2344 Kinder in Gelsenkirchen ist morgen ein großer Tag, denn es ist ihr erster Schultag. Das bedeutet für Autofahrer, dass rund um die Grundschulen ihre ganz besondere Aufmerksamkeit gilt. Denn gerade weil die i-Dötzchen nun jeden Tag so viel Neues erleben und erfahren, sind sie vielleicht allen Vorbereitungen zum Trotz im Straßenverkehr nicht bei der Sache. Darum sind nun auch die „Großen“ gefragt, die hier durch Umsicht und Vorsicht Unfälle verhindern können. Foto: Gerd Kaempe
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Es gibt Tage im Leben, die für Veränderung sorgen. Einer davon ist der erste Schultag, der auch als der Beginn des Ernst des Lebens gilt. Und das heute mehr als je zuvor. Nicht umsonst wird dieser erste Gang zur Schule den i-Dötzchen mit einer gut gefüllten „Zuckertüte“ versüßt. Darüber sollten die Erwachsenen, egal ob als Eltern, Großeltern oder unbeteiligte Verkehrsteilnehmer, nicht vergessen, dass die Kleinen gerade erst den ersten Schritt ins große Leben gewagt haben.

Von Silke Sobotta

GE. Klar ist, dass die ABC-Schützen auf ihren „großen Tag“ vorbereitet wurden. Vielleicht wundert sich auch so mancher Autofahrer über die vielen Kinder, die mit der Zuckertüte ihren Weg kreuzen. Wichtig ist aber vor allem, dass die Autofahrer in den nächsten Wochen vermehrt auf die jungen und unerfahrenen Verkehrsteilnehmer acht geben.
In Gelsenkirchen macht derzeit die Ordnungspartnerschaft, bestehend aus Stadt, Polizei, Verkehrswacht, BoGeStra und vielen mehr, Aktionen vor Schulen und fordert mittels Spannbändern und Plakaten die Verkehrsteilnehmer zu erhöhter Aufmerksamkeit auf.
Die Symbolfiguren Tim und Lisa sind dabei nicht mehr wegzudenken und inzwischen bei den Kindern wohl bekannt, denn sie sind häufig präsent auf Malbüchern, Stundenplänen, Postern, Spannbändern, Ausbildungsunterlagen für die Radfahrausbildung, Aufklebern und vielem mehr.
Die Verkehrswacht, die ja auch einer der Ordnungspartner ist, hat einige Tipps für Eltern für den ersten und alle folgenden Schultage aufgestellt:
Beginnen Sie den Tag harmonisch und ohne Eile. Emotionaler Stress oder Zeitdruck wirken sich negativ auf die Aufmerksamkeit Ihres Kindes aus. Gehen Sie auch in den ersten Tagen noch mit Ihrem Kind gemeinsam zur Schule. In der Aufregung könnte es so manches Gelernte vergessen.
Schicken Sie Ihr Kind immer rechtzeitig los, damit es keinen Zeitdruck hat und unvorsichtig wird. Ideal ist es, wenn Ihr Kind eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn in unmittelbarer Nähe der Schule ist. Auch wenn Ihr Kind den Weg zur Schule jetzt alleine zurücklegt – prüfen Sie zwischendurch, ob Ihr Kind tatsächlich den empfohlenen Weg benutzt und ob es noch aufmerksam ist und das Gelernte beherzigt.
Zu Fuß zur Schule zu gehen ist am gesündesten und trägt dazu bei, dass Ihr Kind sicher selbständig wird. Sollten Sie es doch einmal ausnahmsweise mit dem Auto zur Schule bringen, dann denken Sie immer daran, Ihr Kind im Kindersitz zu sichern, egal wie kurz der Weg ist. Achten Sie im Schulumfeld auch auf andere Kinder. Um diese nicht zu gefährden, empfiehlt es sich, das eigene Kind in sicherem Abstand zum Schulgelände aus dem Auto zu lassen.
„Gerade bei diesem Aspekt vergessen die Eltern gern, dass sie nicht die Einzigen sind“, beklagt der Vorsitzende der Gelsenkirchener Verkehrswacht Helmut Barek. „Dann wird gern bis vor das Schultor gefahren ohne zu berücksichtigen, dass andere Kinder gerade dort die Fahrbahn queren müssen. Das birgt ein erhöhtes Unfallrisiko, das vermieden werden könnte, wenn die Eltern umsichtiger agieren würden.“
Dem kann sich der Präsident der Landesverkehrswaacht Heinz Hardt nur anschließen: „Kinder, die morgens zur Schule laufen, kommen bereits ausgeschlafen an. Sie haben sich bewegt und sind aufnahmefähiger als Kinder, die mit dem ‚Mama-Taxi‘ im Halbschlaf zur Schule chauffiert werden.“
Wichtig ist aus Sicht der Verkehrswacht auch die Vorbereitung auf den Schulweg: Wer gemeinsam den Weg zur Schule abgeht, der sollte Gefahrenstellen und die dort richtige Verhaltensweise mit dem Kind besprechen. Auch auf dem Gehweg lauern Gefahren wie Ein- und Ausfahrten, die aber durch vorsichtiges Verhalten gemeistert werden können. In jedem Fall sollten Eltern ihre Kinder so lange auf dem Schulweg begleiten, bis sie sich sicher fühlen.

14 Tipps für den
sicheren Schulweg

Tipp Nr. 1: Schulen besitzen in der Regel einen Schulwegplan, in dem die sichersten Wege verzeichnet sind. Ermitteln Sie anhand des Schulwegsplans den sichersten Weg zur Schule. Das ist nicht immer der kürzeste, aber mit Sicherheit der beste Weg.
Tipp Nr. 2: Gehen Sie diesen Schulweg das erste Mal bewusst gemeinsam. Dabei sollten Sie Ihrem Kind das eigene – vorbildliche – Verhalten erklären.
Tipp Nr. 3: Weisen Sie Ihr Kind auf dem Schulweg auf besondere Gefahren hin. Wählen Sie für jeden Tag einen anderen Schwerpunkt, beispielsweise Tor- sowie Garagenein- und -ausfahrten.
Tipp Nr. 4: Erklären Sie Ihrem Kind, dass es dicht befahrene Straßen nur an gesicherten Stellen überqueren darf, d.h. dort, wo Ampeln oder Zebrastreifen sind.
Tipp Nr. 5: Der Bordstein ist die Grenze zur Straße. Ihr Kind muss verinnerlichen, dass es am Bordstein immer stehen bleiben muss.
Tipp Nr. 6: Zeigen Sie Ihrem Kind während des Schulwegs, wie es sich an einer Ampel richtig verhält. Auch wenn die Fußgängerampel Grün zeigt, sollte es nach rechts und links schauen und erst dann gehen, wenn alle Autos stehen.
Tipp Nr. 7: Auch der Zebrastreifen ist nicht ungefährlich. Deshalb sollten Sie vor Ort, auf dem Schulweg, mit Ihrem Kind üben, dass es am Zebrastreifen stehen bleiben und eindeutige Handzeichen geben muss. Dann muss es sich vergewissern, dass alle Autos stehen, bevor es über die Straße geht.
Tipp Nr. 8: Kinder müssen erst ein Gefühl für Geschwindigkeit entwickeln. Lassen Sie Ihr Kind spielerisch die Geschwindigkeit und die Entfernung von fahrenden Autos einschätzen.
Tipp Nr. 9: Erklären Sie Ihrem Kind anhand eines stehenden Fahrzeugs, was ein „toter Winkel“ ist, was er bedeutet und wie sich Ihr Kind verhalten sollte, um nicht in den „toten Winkel“ zu geraten.
Tipp Nr. 10: Machen Sie einen Rollentausch: Lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen. Dabei soll es Ihnen erklären, was es sieht und was es deshalb tun möchte.
Tipp Nr. 11: Wenn die Nachbarskinder den gleichen Schulweg haben, üben Sie gemeinsam. Kinder in der Gruppe sind eher unaufmerksam. Bei abgelenkten Kindern sinkt die Quote derjenigen, die nach links und rechts schauen, bevor sie die Straße passieren, auf 27%, so eine Untersuchung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates.
Tipp Nr. 12: Lassen Sie Ihr Kind den Schulweg alleine gehen und folgen Sie ihm mit einem kleinen Abstand. Stellen, an denen es unsicher war oder sich nicht ganz richtig verhalten hat, besprechen Sie nachher und üben diese nochmals gezielt ein.
Tipp Nr. 13: Wenn Ihr Kind mit dem Schulbus oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, üben Sie auch hier das richtige Verhalten – an der Bushaltestelle, beim Ein- und Aussteigen und im Bus.
Tipp Nr. 14: Stellen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam eine geeignete Schulgarderobe aus heller, reflektierender Kleidung zusammen und zeigen Sie ihm mit Hilfe einer Taschenlampe, wie Reflektoren und reflektierende Materialien wirken. Achten Sie vor allem in den folgenden Monaten auf die Sichtbarkeit der Kleidung, da ein Kind ohne reflektierende Kleidung nur aus 30 Meter Entfernung zu sehen ist, ein Kind mit reflektierender Kleidung aber schon aus 150 Metern Entfernung.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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