Bitte um Verzicht auf Eltern-Taxis
Auch wenn allen Beteiligten klar ist, dass die Eltern nur ihre Kinder sicher zur Schule geleiten wollen, möchten die Sternschule an der Franz-Bielefeld-Straße, das benachbarte Familienzentrum und die Polizei die Eltern sensibilisieren, nicht zum Wohle ihrer Kinder das Wohl anderer Kinder zu gefährden.
Die Sternschule kämpft schon seit Jahren gegen das große Verkehrsaufkommen auf der Franz-Bielefeld-Straße an, das besonders zu Schulbeginn und Schulschluss festzustellen ist. Gemeint sind die sogenannten Eltern-Taxis, die ihre Kinder bis vor das Schultor fahren.
Die Schule hat zwar Vorschläge wie das Einrichten einer Einbahnstraße oder bauliche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen eingebracht, doch wurden diese von der Bezirksregierung abgelehnt. Stattdessen haben Polizei und Ordnungsdienst wiederholt Strafzettel verteilt, allerdings ohne damit die Verkehrssünder zu beeindrucken.
Darum ging die Sternschule nun andere Wege und gründete eine Arbeitsgruppe aus Schülern unter der Leitung des zuständigen Verkehrspolizisten Thomas Wilger. Gemeinsam gingen der Polizist und die Kinder der Frage nach, wie der Schulweg besonders im Umfeld der Schule sicherer werden kann.
Dabei stufte die Arbeitsgruppe das Parken auf dem Gehweg sowie in der Haltezone vor der Schule und das zu schnelle Fahren im Bereich der Schule als besonders gefährlich ein. In kleinen Rollenspielen haben die Kinder eingeübt, wie sie gemeinsam mit der Polizei morgens vor der Schule die verkehrswidrigen Eltern zwar freundlich, aber durchaus bestimmt auf die durch sie verursachten Gefahren hinweisen können.
In einem ersten Anlauf hat Thomas Wilger bereits vor den Sommerferien die Eltern auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Zusätzlich haben die Schulleitung und die Schüler die Erwachsenen nachdrücklich auf die durch ihr Verhalten hervorgerufenen Gefahren für die Kinder hingewiesen und ihnen nebenbei als kleine Erinnerung noch eine „Temposchnecke“ überreicht.
Nach den großen Ferien wurde die Aktion im Beisein von Vertretern des benachbarten Familienzentrums und den in der Verkehrserziehung tätigen Polizeibeamtinnen Katja Flanz und Christina Kleine wiederholt.
Drei Tage lang platzierten sich die Kinder und Erwachsenen vor Schulbeginn und nach dem Ende der vierten Stunde vor der Schule, um das Gespräch mit den Eltern zu suchen und sie für die Gefahren des Eltern-Taxis zu sensibilisieren.
Vielen von ihnen war die Gefahr, die sie für andere Kinder bedeuten, gar nicht bewusst und die meisten reagierten mit Verständnis und versprachen Besserung. Nun beobachten Kinder, Verkehrspolizei und Schulleitung die weitere Entwicklung und hoffen auf Besserung.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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