Benimm Dich! - „1x1 des guten Tons“
Der aus einer Zukunftswerkstatt 50plus der Stadt Gelsenkirchen entsprungene Benimm-Kurs „1x1 des guten Tons“ wurde von der Westfalen-Initiative mit dem Hauptpreis des Wettbewerbs „Westfalen bewegt“ ausgezeichnet.
Wenn Kinder und Jugendliche sich nicht richtig benehmen können, liegt es daran, dass sie es nicht gelernt haben. Aus diesem in der Zukunftswerkstatt 50plus der Stadt Gelsenkirchen geäußerten Gedanken hat Petra Schlüter einen Benimm-Kurs für Heranwachsende entwickelt. Mehr als 800 14- bis 16-Jährige aus mehr als zwei Dutzend Herkunftsnationen haben inzwischen das „1x1 des guten Tons“ gelernt.
10.000 Euro helfen bei weiteren Kursangeboten zum guten Benehmen
Die Westfalen-Initiative hat das Konzept im Rahmen ihres Wettbewerbs „Westfalen bewegt“ mit einem Hauptpreis in Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet.
Geschäftsführer Wolfgang Schäfer übergab den Preis an Projekt-Initiatorin Petra Schlüter und ihre Mitstreiterin Regina Klein und kommentierte die Auszeichnung mit „Sie vermitteln mehr als vornehme Etikette und beweisen nachahmenswertes bürgerschaftliches Engagement.“
Fester Unterrichts-Bestandteil an einigen Haupt- und Förderschulen
In den Haupt- und einigen Förderschulen Gelsenkirchens sind die Lehrgänge kurz vor den Berufspraktika fester Bestandteil des Unterrichts. Vier Doppelstunden lang geht es um Begrüßung und Verabschiedung, den rücksichtsvollen Umgang mit dem Gegenüber, die richtige Körperhaltung und angemessene Bekleidung. In Rollenspielen wird das korrekte Verhalten am Telefon oder als Praktikant, Kunde und Chef geübt. Das gibt Sicherheit in wichtigen Situationen wie zum Beispiel in Bewerbungsgesprächen.
Das Thema Tischmanieren und Esskultur wird – als krönender Abschluss – während eines gemeinsamen Essens im Vier-Sterne-Restaurant auch praktisch vermittelt.
Tischmarnieren direkt vor Ort im Restaurant getestet
„Da kommt das Preisgeld gerade recht, denn die Menüs kosten einiges. Außerdem können wir nun Broschüren mit den vermittelten Regeln erstellen, vielleicht ein Video erstellen, mit dem wir die Angehörigen der Schüler und andere Interessierte erreichen und weitere Ehrenamtliche schulen“, freut sich Petra Schlüter über die Auszeichnung der Westfalen-Initiative.
Im Grunde genommen sei die Begegnung mit der jungen Generation ganz einfach: „Man muss sich nur gegenseitig ernst nehmen und mit Respekt begegnen.“
Vorzügliches Beispiel für das Miteinander der Generationen
Weil dies gelinge, bezeichnet Gelsenkirchens Seniorenbeauftragter Dr. Wilfried Reckert das Projekt als „vorzügliches Beispiel dafür, wie sich Ältere in unserer Stadt der Jugendlichen annehmen, gerade solcher aus benachteiligten Familien oder Einwandererfamilien“.
Er wünscht sich, die Auszeichnung der Westfalen-Initiative solle Anreiz sein, dass sich noch mehr Mentorinnen und Mentoren finden. „Denn die Zukunft der Jugendlichen ist die Zukunft der Stadt.“
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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