Autofahrer und seine Nichte starben im Sturm, seine Kinder mussten es mit ansehen

Erschütternde Szenen spielten sich am Montag an der Gelsenkirchener Trabrennbahn ab, wo ein große Buche auf einen VW gestürzt war. Von den vier Essener Insassen, davon drei Kinder, starben zwei an der Unfallstelle.

Es ist eine dieser Tragödien, die einen auch deshalb so entsetzen, weil ihr Zustandekommen nur von einer Sekunde abhängt. Wäre der dunkelblaue VW aus Essen nur ein klein wenig früher oder später die Nienhausenstraße entlang gefahren, so hätten die Insassen sicher einen großen Schrecken bekommen angesichts der umstürzenden Riesenbuche. So aber sind ein Mann und seine Nichte tot. Und die beiden eigenen Kinder des Fahrers, die ebenfalls im Auto saßen, wurden selber zwar nur leicht verletzt, stehen aber unter schlimmem Schock, mussten sie doch den Tod von Vater und Cousine miterleben.

Zwei Kinder des getöteten Fahrers saßen mit im Auto

Der dunkelblaue Volkswagen mit Essener Kennzeichen befuhr am Montag, 28. Oktober, gegen 11 Uhr die Strecke nahe der Stadtgrenze zu Katernberg - genau zu jener Zeit, als mit die schlimmsten Böen des Sturmtiefs „Christian“ tobten. Der 39-jährige Fahrer aus Essen war, so die Polizei Gelsenkirchen, mit den drei Kindern unterwegs in Richtung Revierpark Nienhausen. Sie wollten ins dortige Schwimmbad.

Mächtige Buche kippte im Nienhausen Busch

Auf Höhe der Trabrennbahn kippte ein durch den Sturm entwurzelter Baum auf das Fahrzeug und begrub es unter sich. Den Einsatzkräften der Feuerwehren aus Gelsenkirchen und Essen bot sich ein schreckliches Bild. Dem Fahrer und seiner elfjährigen Nichte konnte auch der Notarzt nicht mehr helfen. Sein achtjähriger Sohn und seine elfjährige Tochter konnten mit leichten Verletzungen geborgen werden. Notfallseelsorger kümmerten sich um sie und die Angehörigen.
Die hohe Buche gehört zum Waldstück Nienhausen Busch und ist, so die Polizei, der einzige Baum, der dort vom Sturmtief am Montag gefällt wurde. Auch seien aus den letzten Jahren keine weiteren Fälle bekannt, in denen dort Bäume umgestürzt wären.
Auf Essener Stadtgebiet wurde die Feuerwehr seit dem späten Montagvormittag zu fast 70 Sturmeinsätzen alarmiert, die sich relativ gleichmäßig auf die gesamte Stadt verteilten. Meistens waren umgeknickte Bäume und abgebrochene Äste auf Straßen und Gehwegen der Grund. Bei vier Einsätzen wurden lose Dachziegel und Bleche beseitigt. Verletzte gab es bei den Geschehnissen innerhalb Essens nicht.