40 Jahre GE-nior und kein bisschen leiser
Drei Mal pro Jahr gibt es in Gelsenkirchen einen neuen GE-nior, so nennt sich die hiesige Seniorenzeitung heutzutage und auch das schon seit zehn Jahren. Seit 40 Jahren existiert die Zeitung für Senioren, die gegründet wurde durch einen städtischen Mitarbeiter.
Neben der Programmleiterin für Gesellschaft und Politik der VHS Gelsenkirchen, Brigitte Schneider, und dem Senioren- und Behindertenbeauftragten der Stadt Gelsenkirchen, Julius Leberl, gehören der „Redaktion“ heute 13 Schreiber an, die sich auch 13 Mal im Jahr treffen, um die drei Ausgaben des GE-nior auf den Weg zu bringen.
Dabei ist Julius Leberl nicht nur begeistert von dem leckeren Kuchen, den es bei den Redaktionssitzungen gibt, sondern auch von der Kontinuität, mit der Senioren aktiv bei der Sache sind. Da er selbst erst seit vier Jahren in Gelsenkirchen tätig ist, lernt er auch heute noch im GE-nior so manches über die Stadt, das ihm bis dato noch nicht bekannt war.
Eine Zeitung von und für Seniorenbürger
„Hut ab vor denen, die 1978 die Idee hatten. Da war ich noch nicht einmal geplant von meinen Eltern“, lacht der Senioren- und Behindertenbeauftragte. „Die Zeitung ist gefüllt von und für Senioren, aber die Beteiligten sind auch super selbstorganisiert und kommen losgelöst von Hauptamtlichen klar. Das dürfte auch der Grund sein dafür, dass es die Gelsenkirchener Seniorenzeitung auch nach 40 Jahren noch gibt.“
Einen Dank für das Engagement für die Stadt und ihre Bürger richtet Brigitte Schneider in die Redaktionsrunde. „Es ist beeindruckend, dass aus den anfangs acht Seiten Zeitung inzwischen mitunter gern mal 60 Seiten werden. Helene Fischer ist immer mal wieder dabei, aber auch wissenschaftliche Artikel zur Seniorenarbeit in Gelsenkirchen finden sich in der Zeitung wieder. Dabei sind alle Themen immer auf den Punkt gebracht, ohne diese zu verklären“, lobt Schneider.
Von der Hauptamtlichen zur Ehrenamtlichen
Ruth Raeder, die als Bereichsleiterin bei der VHS die Vorgängerin von Brigitte Schneider und schon in dieser Funktion für GE-nior verantwortlich war, hat die Zeitung nicht mehr los gelassen und sie ist jetzt selbst Teil der Redaktion.
Sie schildert: „Wir suchen uns Themen und Motivationen weit über reine Seniorenthemen hinaus. So waren wir jetzt auch bei der Eröffnung des neuen DRK-Secondhandladens in Erle vor Ort. Diese Ausgabe dient der Bekanntmachung unserer 40-jährigen Geschichte. Davor haben wir uns mit künstlicher Intelligenz beschäftigt und in der nächsten Ausgabe von GE-nior legen wir den Schwerpunkt auf den Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau.“
Die Themen werden der Redaktion zugetragen aus den Stadtteilen, Zwar-Gruppen, Quartierstreffen und auch dem VHS-Kurs „50plus“, aber das Redaktionsteam bestimmt, was in die Zeitung kommt.
Es gibt auch "Ressorts" in der Redaktion
Dabei hat jedes Redaktionsmitglied eine Aufgabe im Team. Werner Rothmann zum Beispiel hat die Aufgabe des Zusammenstellens der Zeitung inne. „Ich mache das Produzierte rund und sorge für Fotos, damit die Zeitung nicht nur schwarz auf weiß erscheint. Aber es gilt auch, Rahmenbedingungen wie Fotorechte und die Aufbereitung für die Druckerei zu beachten. Die Reihenfolge der Artikel bestimmen auf jeden Fall wir“, erläutert Rothmann.
Das älteste Mitglied des Redaktionsteams ist Theresia Samsel, die seit 22 Jahren dazu gehört. Sie berichtet mit ihren 84 Jahren über die Themen des Tagesgeschehens und das gern auch mal philosophisch.
Hans-Günter Iwannek ist fest in Rotthausen verankert und legt auch hier den Schwerpunkt seiner Berichterstattung. Aber auch Themen des Bergbaus liegen bei ihm in guten Händen, weshalb er sich auch in der nächsten Ausgabe mit seiner Geschichte zum Ende des Bergbaus verewigen wird.
Renate Janowitz und Gertrud Strack sind so etwas wie die Geheimwaffen, denn sie erledigen Auftragsarbeiten und besuchen für den GE-nior Veranstaltungen oder auch die Reparaturwerkstätten, um darüber zu berichten.
Bärbel Wasner transportiert Themen aus der „50plus“-Gruppe in die Redaktionsbesprechungen, Heidi Lücke ist die Kulturredaktion in Person und besucht Musik- und Theaterveranstaltungen. Dafür, dass nicht zu viele Fehler in der Zeitung für Ärger sorgen, ist die Lektorin Marlies Rothmann zuständig.
Bei Computerfragen, allen Fragen rund um Hunde und Themen der Zwar-Gruppen ist Uli Pesch der passende Ansprechpartner. Edelgard Suchaschewski steuert passende Gedichte zu den Themen in der Zeitung bei. Jürgen Golnick steuert Rätsel und Geschichten bei und Ursula Hellweig ist die Frau für die schönen Lesegeschichten, die alle aus dem Leben gegriffen sind.
10.000 Zeitungen für GE und darüber hinaus
Finanziert wird der Druck durch die Anzeigen, die aber nie mehr als ein Drittel der Zeitung ausmachen dürfen. Die Anzeigen werden von der Druckerei akquiriert, die dann auch für das Layout zuständig ist. Die Zeitung erscheint in einer Auflage von 10.000 Exemplaren, die in Senioreneinrichtungen, dem Bildungszentrum/der VHS, den Stadtbibliotheken oder im Hans-Sachs-Haus ausliegen. Es gibt aber auch den Versand weit über die Stadtgrenzen Gelsenkirchens hinaus.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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