2. Stadt mit „Stadthelm“: Einführung des Stadthelm für Radler beim Sicherheitstag
„Durch einen kleinen Regen lassen wir uns hier nicht aufhalten“, verkündete Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt bei seiner Begrüßung der Gäste auf dem Sicherheitstag und Recht sollte er behalten, denn im Laufe des Tages fanden etwa 8.500 Besucher den Weg ins Polizeipräsidium.
Von Silke Sobotta
Buer. Während der Verleihung des Sicherheitspreises, der in diesem Jahr an Manuel Neuer ging, herrschte vor der Bühne gar nicht so viel Andrang. Aber es reichte für Buhrufe, als Oberbürgermeister Frank Baranowski erläuterte, dass der bisherige Schalke-Keeper fortan beim FC Bayern sein Geld verdienen wird, aber weiterhin ein Kind des Ruhrgebietes bleiben wird.
Dass Neuer den Sicherheitspreis der Ordnungspartnerschaft Gelsenkirchen verdient hat, begründete der OB damit, dass er dem FC Schalke 04 zu vielen Erfolgen in den letzten Jahren verholfen hat, vor allem aber auch mit seinem Engagement in der Landesaktion „Er hält alles“. Dabei machte sich Neuer stark für Sicherheitsgurte und das sichere Anschnallen und übernahm die Schirmherrschaft über die Aktion, die meist rund um die Fußballstadien des Landes beworben wurde.
„Sogar im Stadion von Lüdenscheid ist die Aktion gut angekommen“, lachte Baranowski, der auch an die von Manuel Neuer gegründete Stiftung „Kids Foundation“ erinnerte. Die Wahl der Ordnungspartnerschaft für Neuer erfolgte entsprechend einstimmig.
„Ich soll im Namen von Manuel herzlichen Dank sagen. Er bedauert, dass er heute nicht hier sein kann. Aber der Preis findet auf jeden Fall einen Ehrenplatz im Wohnzimmerschrank“, freute sich Marita Neuer für ihren Sohn.
Ein Stadthelm für die
Gelsenkirchener Radler
Berlin hatte ihn schon, und jetzt ist Gelsenkirchen die zweite Stadt bundesweit, die einen eigenen Stadthelm für Fahrradfahrer hat.
Initiiert wurde die Aktion „Stadthelm“ vom Bundesverband Kinderneurologiehilfe in Kooperation mit dem Helmhersteller, der Firma Abus, und der Kommunikationsfirma pars pro toto. Darum gehen aus dem Verkauf der Helme jeweils 5 Euro an die Kinderneurologiehilfe. Wer in Gelsenkirchen einen Stadthelm kauft, der kann sicher sein, dass von diesen 5 Euro 3 in der Stadt bleiben und der Kinderklinik am Bergmannsheil zugute kommen.
Dr. Markus Klotz von der Kinderklinik schilderte: „Wir haben bei uns mit den Patienten zu tun, die keinen Helm hatten. Man muss sich das Gehirn als einen festen Wackelpudding vorstellen, der sich in einer Flüssigkeit befindet und dann vom Knochen umgeben wird. Bei einem Aufprall des Kopfes wird das Gehirn durchgeschüttelt und erleidet mitunter bleibende Schäden. Das kann bis zur Schwerbehinderung oder einem Leben im Rollstuhl führen.“
Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt hatte erschreckende Zahlen aus der Verkehrsunfallstatistik beizutragen: „Etwa 40% der verunfallten Radfahrer erleiden Kopfverletzungen. In 80% dieser Fälle wäre eine Verletzung des Kopfes durch einen Helm vermeidbar gewesen. Bei den Kindern bis zehn Jahren tragen 50% einen Helm, die anderen 50% nicht und nach dem 10. Lebensjahr nimmt die Zahl noch weiter ab. Darum wäre ich ein Befürworter der Helmpflicht, da es die aber nicht gibt, sollte man wenigstens bei jeder sich bietenden Gelegenheit für das Tragen von Helmen werben. Der Stadthelm bietet eine Chance, das Helmtragen zu bewerben und sich gleichzeitig mit seiner Stadt zu identifizieren. Der Fahrradhelm sollte genauso zur Selbstverständlichkeit werden wie das Anschnallen im Auto.“
Ansonsten hatte der Sicherheitstag ein buntes Programm für die ganze Familie zu bieten mit Info-Ständen und Mitmach-Aktionen, Gewinnchancen und einem tollen Bühnenprogramm mit dem Duo Fantasy, Tanja Lasch, Frank Neuenfels, Anna-Maria Zimmermann, Toto & Harry und Jörg Bausch.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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