Gedenkstele
Zum Gedenken an Kurt Neuwald

An der Wiedereinweihung des Gedenksteins nahmen Angehörige Kurt Neuwalds, Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, Vertreter der Stadtverwaltung und für die Stadtspitze Bürgermeisterin Martina Rudowitz teil. Das Institut für Stadtgeschichte (ISG) und die Stadt Gelsenkirchen hatten zu dieser Wiedereinweihung eingeladen.  | Foto: Gerd Kaemper
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  • An der Wiedereinweihung des Gedenksteins nahmen Angehörige Kurt Neuwalds, Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, Vertreter der Stadtverwaltung und für die Stadtspitze Bürgermeisterin Martina Rudowitz teil. Das Institut für Stadtgeschichte (ISG) und die Stadt Gelsenkirchen hatten zu dieser Wiedereinweihung eingeladen.
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Die Gedenkstele für Kurt Neuwald (1906-2001) ist nun wieder öffentlich am Kurt-Neuwald-Platz in der Gelsenkirchener Altstadt zu sehen. Die Stele ist zuvor restauriert worden und wurde nun an einer neuen Stelle in der Nähe des Ortes platziert, an dem sie sich ursprünglich seit 2003 befunden hat und damit unweit des Wirkens von Kurt Neuwald, um in der Stadt an den Ehrenbürger zu erinnern.

Dabei wurde sie mit einem Sockel nun etwas höher auf einer kleinen Mauer angebracht, um Beschädigungen durch den Lastverkehr zu vermeiden, die vorher oft zufällig entstanden waren. 2003 wurde im Bereich der Arminstraße ein Platz nach dem zwei Jahre zuvor verstorbenen jüdischen Unternehmer Kurt Neuwald benannt, der dort viele Jahrzehnte gelebt und ein Geschäft betrieben hatte. Die silber-blaue Stele mit ausgewählten Stationen seines Lebens erinnerte seither an ihn.
Kurt Neuwald war gebürtiger Gelsenkirchener und stammte aus einer der ältesten jüdischen Familien der Stadt. Der Kaufmann war Geschäftsführer und Mitinhaber des Familiengeschäfts „Betten Neuwald“ in der Arminstraße, das im November 1938 in der Pogromnacht verwüstet wurde. Seine Familie wurde wirtschaftlich ausgeplündert und Anfang 1942 in das Ghetto Riga deportiert. 24 Mitglieder der Familie Neuwald wurden ermordet. Kurt Neuwald selbst überlebte mehrere Lager und wurde 1945 in einem Außenlager des KZ Buchenwald bei Magdeburg befreit.

Rückkehr nach Gelsenkirchen

Trotz dieser schrecklichen Erfahrungen kehrte er nach Gelsenkirchen zurück, wo er das Familiengeschäft wieder aufbaute und eine zweite Familie gründete. Kurt Neuwald war maßgeblich am Wiederaufbau des jüdischen (Gemeinde-)Lebens in Gelsenkirchen, NRW und in der Bundesrepublik beteiligt, unter anderem wirkte er als langjähriger Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in NRW und als Mitglied des Direktoriums des Zentralrats der Juden in Deutschland. In Gelsenkirchen wirkte er fast vier Jahrzehnte als Leiter der jüdischen Kultusgemeinde.

Viele Auszeichnungen für Kurt Neuwald

Kurt Neuwald ist zweifellos einer der bedeutendsten Söhne der Stadt Gelsenkirchen, die ihm zutiefst zu Dank verpflichtet ist. Für sein Engagement zur Aussöhnung der jüdischen und nicht-jüdischen Bevölkerung wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes NRW und dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 1994 ernannte ihn die Stadt Gelsenkirchen zum Ehrenbürger.
„Mir bedeutet diese Gedenkstele an dieser Stelle sehr viel, da sie an meinen Vater erinnert, der hier viele Jahre seines Lebens gelebt und gearbeitet hat. Sie erinnert zudem an seine mutige Entscheidung, nach der Shoah wieder in seine Geburtsstadt Gelsenkirchen zurückzukehren. Das war damals ein sehr mutiger Schritt“, betont seine Tochter Judith Neuwald-Tasbach, die heute Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Gelsenkirchen ist.

An der Wiedereinweihung des Gedenksteins nahmen Angehörige Kurt Neuwalds, Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, Vertreter der Stadtverwaltung und für die Stadtspitze Bürgermeisterin Martina Rudowitz teil. Das Institut für Stadtgeschichte (ISG) und die Stadt Gelsenkirchen hatten zu dieser Wiedereinweihung eingeladen.  | Foto: Gerd Kaemper
Die Gedenkstele informiert über die Person des Ehrenbürgers Kurt Neuwald. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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