Wo beginnt die Energiewende?

Malzers Geschäftsführer Hans-Joachim Scherpel zeigt Klimaschutzminister Johannes Remmel stolz das energiesparende Herzstück seines Unternehmens | Foto: Gerd Kaemper
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„Malzers Backstube geht als gutes Vorbild voran und trägt einen wichtigen Teil zur Energiewende bei“, freut sich Klimaschutzminister Johannes Remmel.

Im Rahmen seiner Initiative „ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft“, besucht der Umweltminister 60 zukunftsweisende Projekte im Bereich Energieeinsparung in ganz Nordrhein-Westfalen.
Auf seiner 17. Station beehrte Remmel Malzers Backstube in Gelsenkirchen. Das Familienunternehmen beliefert von der Backstation in Gelsenkirchen aus all seine 145 Filialen im gesamten Ruhrgebiet mit frischen Backwaren.
Rund 75 Prozent seines Strombedarfs deckt die Backstube durch ein effizientes Blockheizkraftwerk (BHKW), mit einem 1200 PS Motor und einer enormen elektrischen Leistung von 880 Kilowatt, sowie mit einer 7.000 qm großen Photovoltaik-Anlage, also einer Solarstromapparatur, die einen Teil der Sonneneinstrahlung in elektrische Energie umwandelt.

83 Prozent der Energie werden genutzt

„Das Besondere an diesem BHKW ist, dass von der Energie, die in Form von Gas vorne hinein kommt kaum etwas verloren geht. Das Gas erzeugt Strom, die Drehung des Motors erzeugt Wärme für Warmwasser und die Abgase Dampf. Außerdem kann durchd ie Kraft-Wärme-Kälte Kopplung auch noch Kälte erzeugt werden“, erklärt Björn Henning, technischer Leiter des Projekts. Der Wirkungsgrad der Machinerie liegt bei 83 Prozent, so eine hohe Nutzung sei beträchtlich und gäbe es in keinem anderen Kraftwerk der Welt.
Rund 2,5 Millionen Euro hat der Umbau für die Umwelt gekostet. Es handle sich um die größte Anlage dieser Art in in Handwerksbäckereien in ganz Deutschland.
„Wir wollen der Region etwas zurückgeben und die Umwelt schützen, aber es rentiert sich am Ende auch für uns. Durch die neue Anlage sparen wir enorm“, erzählt Hans-Joachim Scherpel, Inhaber von Malzers Backstube.

Mehrenergieverbrauch um 58 Prozent gesunken

Der Mehrenergieverbrauch sei um 58 Prozent gesunken, der CO2 Ausstoß um 24 Prozent, was jährlich etwa 2000 Tonnen weniger CO2 bedeutet. Um diesen Einsparungswert auszugleichen bräuchte man sonst mehr als 3000 Bäume.
Bäckereien haben einen hohen Energiebverbrauch, darum ist es sinnvoll hier anzusetzen und etwas zu verändern. „Es muss nicht immer alles im Großen stattfinden, sondern gerne auch im Kleinen, wie etwa auf dem Firmengelände einer Backstube“, betont Oberbürgermeister Frank Baranowski.
Dass die Photovoltaik-Anlage von einem Gelenkirchener Unternehmen konzipiert und geplant wurde, macht den Oberbürgermeister besonders stolz, denn die Stadt zeichne sich gerade durch die Kooperation innerhalb der Kommune aus. So fördere man sich nicht nur gegenseitig, sondern auch gleichzeitig die das große Ganze.
Gelsenkirchen genießt einen besonderen Ruf im Bereich der Energiewende. Vor kurzem wurde der Stadt in Düsseldorf, der „European Energy Award“ verliehen.Damit ist Gelsenkirchen ein Vorläufer für viele Industriestädte. „Früher Ort der 1000 Feuer, heute Ort der 1000 Sonnen“, sagt Johannes Remmel.

Autor:

Laura da Silva aus Gelsenkirchen

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