Wer einen Corona-Test braucht, entscheidet der Arzt - DRK kommt raus, jetzt auch am Wochenende
"Wir kommen zu Ihnen in Gelsenkirchen"

Schutzkleidung und der Stab für den Abstrich: Klaus Mika und das Gesundheitsamt können alle notwendigen Tests auf das Coronavirus händeln. Foto: Gerd Kaemper
  • Schutzkleidung und der Stab für den Abstrich: Klaus Mika und das Gesundheitsamt können alle notwendigen Tests auf das Coronavirus händeln. Foto: Gerd Kaemper
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+++ UPDATE 13. März +++

Corona-Hotline und Tests ab sofort auch am Wochenende

Die Stadt Gelsenkirchen reagiert auf den anhaltend hohen Beratungsbedarf zu Themen rund um das Corona-Virus und weitet die Beratungszeiten der Corona-Virus-Hotline des Gesundheitsamtes aus: Ab sofort ist die Hotline 169-5000 für Bürger aus Gelsenkirchen auch an den Wochenenden zu erreichen.

Samstag und Sonntag 12 bis 16 Uhr

Montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 12 bis 16 Uhr ist über diese Rufnummer medizinisches Fachpersonal des Gesundheitsamtes Gelsenkirchen zu erreichen, das Fragen rund um mögliche Corona-Infektionen beantwortet. „In den ersten vier Tagen haben bereits knapp 900 Bürger den Beratungsservice der Hotline in Anspruch genommen“, so Klaus Mika, der Leiter des Gelsenkirchener Gesundheitsamtes.
Ab sofort wird auch der in dieser Woche neu eingerichtete mobile Corona-Virus-Test-Service im Bedarfsfall an den Wochenenden im Einsatz sein, um Bürger, bei denen ein begründeter Infektionsverdacht besteht, zu Hause zu testen. „In den meisten Fällen können wir die Anrufer an unserer Hotline jedoch bereits nach der gründlichen ärztlichen Befragung als Corona-Verdachtsfall ausschließen“, so Mika.
Bislang wurde das Corona-Virus SARS-CoV-2 bei sechs Gelsenkirchenern nachgewiesen. In allen sechs Fällen verläuft die von diesem Virus verursachte Krankheit COVID-19 sehr mild und bislang ohne Komplikationen.

Bericht vom 12. März:

Wer in Sorge ist, dass ihn der Coronavirus erwischt hat, der macht vor allem eins: Zuhause bleiben! Telefonieren reicht aus, um alle nötigen Maßnahmen in Angriff zu nehmen - und sollte der Verdacht sich bewahrheiten, um nicht noch mehr Menschen anzustecken...

Damit das möglichst reibungslos funktioniert hat die Stadt Gelsenkirchen in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) einen mobilen Test-Service eingerichtet.
"Dass die Bevölkerung bei allem, was zurzeit rund um das Virus passiert, verunsichert ist, das ist absolut verständlich. Dafür haben wir unsere Hotline (169-5000) werktags von 8 bis 18 Uhr geschaltet. Oft reicht es, wenn wir ein paar Fragen beantworten, um die Menschen zu beruhigen", erklärt Gesundheitsdezernent Liudger Wolterhoff. Aber in den Fällen - das geschulte Hotline-Personal stellt die Fragen, die das Robert-Koch-Institut (RKI) festgelegt hat, in denen ein begründeter Verdacht auf das Virus entstehe, werde sofort an einen Arzt verwiesen. "Es ist immer ein Arzt, der einen Test veranlasst." Und den Test macht dann das DRK, das direkt zum Patienten fährt und den Abstrich - mehr ist nicht nötig - vornimmt.

Hotline 169-5000 an Werktagen

"Es hat sich herausgestellt, dass viele Menschen glauben, dass sie unbedingt getestet werden müssen", führt Klaus Mika, Leiter des Gesundheitsreferats der Stadt, aus. "Deshalb ist es so wichtig, vorab telefonisch zu klären: Wann müssen wir tatsächlich eingreifen. Zu viele Tests ohne medizinische Notwendigkeit würden dieses Testverfahren schnell an die Grenzen bringen" Als Beispiel nennt er den Mittwoch. "Von 206 Anrufern bei der Stadt-Hotline wurden am Ende sechs oder sieben wirklich getestet."
Sehr dankbar sei man, dass man mit dem DRK einen Partner gefunden hat, der schnell und unbürokratisch die Test-Aufgaben übernommen hat. "Mit unseren 300 hauptamtlichen und 400 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die gut geschult sind, können wir diese Aufgabe problemlos übernehmen", erklärt DRK-Geschäftsführer Johannes Heinrich. "Dafür sind wir sehr dankbar", so Wolterhoff. " Das DRK wird von den Ärzten beauftragt, Tests vorzunehmen, das können auch Krankenhaus-Ärzte sein.
"Um die Übertragungsketten abreißen zu lassen, ist es wirklich wichtig, dass die Betroffenen zuhause bleiben, um so wenig weitere Menschen wie möglich anzustecken", appelliert Wolterhoff. "Deshalb kommen wir zu Ihnen, damit Sie sich nicht unter Menschen begeben müssen." Und Klaus Mika weist nochmal darauf hin, wie wenig über den neuartigen Virus bisher bekannt ist. "Es gibt keine Sicherheit, was die Inkubationszeit angeht. Anders als bei der Grippe können wir nicht auf Erfahrungswerte zurückgreifen." Bei den vier bis Donnerstagmittag (Redaktionsschluss des Stadtspiegels) infizierten Gelsenkirchener Corona-Patienten verlaufe die Viruserkrankung bisher mild.

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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