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Pressemeldung der Linksfraktion Gelsenkirchen

Neue Studie zu Kaufkraftarmut macht deutlich: Gelsenkirchen führt nicht nur die Negativliste bei Kinderarmut und Arbeitslosigkeit an, sondern passend dazu ist die Stadt auch neben Bremerhaven Spitzenreiter bei der Kaufkraftarmut
Allein steigende Mietpreise in den Städten legten bisher immer schon nahe, dass die Lebenshaltungskosten in Städten deutlich höher liegen als in ländlichen Regionen. Die heute bekannt gemachte Studie des Instituts für Wirtschaft bestätigt dies.

„Dass Gelsenkirchen den Spitzenplatz bei der Kinderarmut in der Bundesrepublik hält, ist weithin bekannt. Passend dazu erreicht die Stadt Platz 2 der Negativliste, was die sogenannte „Kaufkraftarmut“ anbelangt. Laut der Untersuchung des Instituts für Wirtschaft geht Kaufkraftarmut eindeutig mit Arbeitslosigkeit einher“, so Bettina Peipe sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion in Gelsenkirchen.

„Es erschreckt mich sehr, dass bei allen Anstrengungen, die auf kommunalpolitischer Ebene unternommen werden, Gelsenkirchen keine Verbesserungen erreichen kann. Ich betone in den Sitzungen des Ausschusses für Soziales und Arbeit und auch in den Ratssitzungen immer wieder, dass endlich von Land und Bund Maßnahmen ergriffen werden müssen, die Kommunen zu stärken. Sei es, die Kommunen bei den Kosten der Unterkunft zu entlasten oder auch die Erhöhung von Zuschüssen für den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Auch die Ansiedlung neuer Wirtschaftsunternehmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze erfordert entsprechende Weichenstellungen der Landesregierung“, so Peipe weiter.

„Ebenso kann die Anhebung des Mindestlohnes auf mindestens 10 Euro dazu beitragen, die Kaufkraft der Bevölkerung wieder zu stärken, so wie auch Änderungen im Steuersystem. Große Einkommen können auch eine höhere Steuerlast tragen, Stichwort Millionärssteuer.

Wir brauchen doch nur einmal über den Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt zu schlendern. Neben Essbuden und Getränkeständen sind so gut wie keine Stände mit Handwerks- oder Weihnachtsgeschenkartikeln zu finden. Warum auch sollten sie hier vor Ort sein? Gibt es doch kaum noch Menschen, die es sich leisten können, derartige Artikel zu erwerben, zumal die Kosten für einen Weihnachtsbaum nicht einmal im Hartz IV-Satz vorgesehen sind.

Es heißt, die Advents- und Weihnachtszeit soll die friedlichste Zeit sein. Mir wäre lieber, sie würde zu einer Zeit der Veränderung für eine faire Umverteilung von oben nach unten werden“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende abschließend.

Autor:

Brunhilde Michaelis aus Gelsenkirchen

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