Die AfD forderte bei ihrer Kundgebung die Aufhebung des Lockdown
Viel Gegenwind für AfD-Demo
Drei Demonstrationen wurde am Samstagvormittag bei der Polizei angemeldet und durchgeführt und laut Polizei verliefen sie "ohne besondere Vorkommnisse. Zu Ingewahrsamnahmen oder Festnahmen kam es nicht. Straf- oder Ordnungswidrigkeitenverfahren mussten ebenfalls nicht eingeleitet werden."
Direkt nach Bekanntwerden des Aufrufes der AfD Gelsenkirchen durch die Stadtverordnete und AfD-Sprecherin Enxhi Seli-Zacharias formierte sich in Gelsenkirchen Widerstand.
Beinahe zeitgleich meldeten sich Vertreter des überparteilichen Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung und von AUF Gelsenkirchen zu Wort und kündigten Gegendemonstrationen an. "Es ist zu befürchten, dass die Gelsenkirchener AfD sich nun auch den Aluhut aufsetzen will", kommentierte Adrianna Gorczyk, Sprecherin des Aktionsbündnis. "Die Einschränkungen und Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie wurden von Anfang an diskutiert. In einer Demokratie ist es vollkommen zulässig und geboten über den richtigen Umgang mit dem Virus zu verhandeln, wie z.B. ob die Unterstützungen greifen, die politischen Gremien ausreichend Einfluss nehmen können und wie das Verhältnis von Freiheit und Verantwortung gewichtet wird. Die AfD Gelsenkirchen sieht sich aber in einer Reihe mit den rechtsoffenen Lockdown-Protesten und solidarisiert sich mit den Leugnern und Verharmlosern des Virus wie ihrer Facebook-Seite zu entnehmen ist. Damit gefährdet sie nicht nur die Demokratie, sondern auch die Gesundheit von uns allen!"
Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gelsenkirchener SPD-Vorsitzende Markus Töns kritisierte: "Der Demonstrationsaufruf von Frau Seli-Zacharias und der AfD-Gelsenkirchen ist unverantwortlich und selbstgefällig. Wer angesichts von über 1.000 aktuell Infizierten in unserer Stadt und einem 7-Tage-Wert der Neuinfektionen von zurzeit fast 200 zu einer solchen Demonstration aufruft, spielt mit der Gesundheit der Teilnehmer", erklärt Töns."Während die Infektionszahlen täglich steigen und die Situation in den Krankenhäusern immer schwieriger wird, verharmlost die AfD die Gefährlichkeit der Pandemie in unerträglicher Weise. Die AfD versucht erneut die Gesellschaft zu spalten, statt in dieser schweren Krise einen Beitrag zu leisten, der die Gesellschaft eint."
„Auch ich habe Kritik an Maßnahmen der Bundesregierung“, führt Jan Specht, Stadtverordneter von AUF Gelsenkirchen, aus, „aber ich lehne jede menschenverachtende Verharmlosung oder Leugnung der Gefährlichkeit von Covid-19 ab. Meine Kritik richtet sich vor allem dagegen, dass die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Pandemie einseitig auf die Bevölkerung, kleine Betriebe und Gastronomen abgewälzt werden, während in großen Betrieben und Konzernen, im Nahverkehr und in den Schulen wirksame Maßnahmen ausbleiben oder sogar untersagt werden.“
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.