Vorbereitung auf Erstaufnahme in Gelsenkirchen
Unterbringung in Emscher-Lippe-Halle

Die Räumlichkeiten der leerstehenden Kirche St. Mariä Himmelfahrt und ihrer angrenzenden Gebäude werden bereits jetzt als Unterkünfte genutzt. | Foto: Stadt Gelsenkirchen
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  • Die Räumlichkeiten der leerstehenden Kirche St. Mariä Himmelfahrt und ihrer angrenzenden Gebäude werden bereits jetzt als Unterkünfte genutzt.
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Gelsenkirchen bereitet sich weiter darauf vor, möglicherweise auch größere Gruppen von geflüchteten Menschen aus der Ukraine kurzfristig unterbringen zu können. Der Krisenstab der Stadt koordiniert die Planungen, eine neu geschaffene Koordinierungsstelle Ukraine kümmert sich um die Umsetzung. Am Mittwoch gaben Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff, Sozialdezernentin Andrea Henze und Ina Geldermann, Leiterin des Referates Soziales, einen Überblick über den Stand der Vorbereitung.

Bis Donnerstag, 10. März, befanden sich 41 aus der Ukraine geflüchtete Menschen in Gelsenkirchen, von denen 34 in Gemeinschaftseinrichtungen der Stadt und sieben privat untergebracht sind. Am Mittwoch war ein Bus des Unternehmens Nickel als Teil des Hilfskonvois in die Ukraine gefahren; auf dem Rückweg waren 32 Menschen an Bord,  von denen rund die Hälfte aber bereits auf dem Rückweg zwischendurch den Bus verlassen haben.

Für die restlichen Geflüchteten stand bereits eine Unterkunft bereit: Unter Hochdruck haben Mitglieder der Kirchengemeinde St. Urbanus die Räumlichkeiten der leerstehenden Kirche St. Mariä Himmelfahrt und ihrer angrenzenden Gebäude gemeinsam mit städtischen Mitarbeitern für ihre Ankunft vorbereitet. Ina Geldermann weiß, wer in Gelsenkirchen Zuflucht sucht, und kann so für eine passgenaue Unterbringung der Menschen an ihrem ersten Zufluchtsort sorgen. „Auch eine erste medizinische Versorgung ist sichergestellt. Vor allem sollen die Menschen erst einmal ankommen und zur Ruhe kommen“, betont Ina Geldermann. Vor Ort gab es eine sozialarbeiterische Betreuung durch die Diakonie. Sprachmittler standen ebenfalls bereit.

200 Plätze in Flüchtlingsunterkünften

So soll es auch ablaufen, wenn weitere Menschen aus der Ukraine kommen. „Im Referat Soziales der Stadt wurde eine Koordinierungsgruppe eingerichtet, die möglichst alle Fragen von der Ankunft, über die erste und weitere Unterbringung bis hin zur medizinischen Versorgung und weiteren Punkten im Blick hat“, skizziert Andrea Henze. Derzeit stehen in den Flüchtlingsunterkünften der Stadt rund 200 freie Plätze zur Erstaufnahme zur Verfügung. Die Emscher-Lippe-Halle wird bis Ende März zur Erstaufnahme von etwa 300 Menschen vorbereitet.

Hier kann man auf Erfahrungen aus dem Jahr 2015 zurückgreifen, als die Halle zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien genutzt wurde. Wie schon vor sieben Jahren strebt die Stadt eine dezentrale Unterbringung der Menschen in Wohnungen an, über 100 potenziell zur Verfügung stehende Wohneinheiten wurden der Stadt bereits gemeldet.

Die Emscher-Lippe-Halle steht damit bereits ab Montag, 14. März, nicht mehr als Impfzentrum zur Verfügung. Das Impfgeschehen wird vorübergehend ausweichen auf die beiden Impfbusse, die auf dem Parkplatz vor der Halle stehen werden. Mittelfristig wird es eine Impfstelle an einem anderen Ort geben. „Jetzt geht es vorrangig darum, die Menschen aus der Ukraine, die vor unserer Tür stehen, aufzunehmen. Das ist jetzt die dringlichste Aufgabe“, so Luidger Wolterhoff. Noch könne niemand sagen, wie viele Menschen aus der Ukraine kommen und wie lange sie bleiben werden.

Spenden im Wert von 100.000 Euro

Von der Hilfsbereitschaft der Bürger sind Andrea Henze, Ina Geldermann und Luidger Wolterhoff begeistert. So hat der Hilfskonvoi medizinische Güter im Wert von rund 100.000 Euro, Feldbetten, Decken und weiteres Material an die ukrainisch-rumänische Grenze gebracht. Der Stadtverordnete Jürgen Hansen sorgt nun für die Verteilung in der Ukraine. Dennoch rät die Stadt davon ab, Hilfsgüter selbst dorthin zu bringen oder Menschen abzuholen. Große Organisationen wie etwa das Deutsche Rote Kreuz seien dazu besser geeignet. Wolterhoff: „Diese verfügen über Organisationen vor Ort und können für die zuverlässige Weiterverteilung Sorge tragen. Nur auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Hilfsgüter auch dort ankommen, wo sie benötigt werden.“

Sowohl für die geflüchteten Menschen als auch für solche die Wohnraum oder andere Hilfe anbieten wollen, gibt es eine zentrale Anlaufstelle der Stadt: Die Hotline Ukrainehilfe der Stadt Gelsenkirchen ist Tel.169-9000 erreichbar. Per E-Mail können alle Anliegen unter der E-Mail-Adresse ukrainehilfe@gelsenkirchen.de formuliert werden. Alle Angebote werden erfasst und bei Bedarf zielgerichtet abgerufen. Alle relevanten Informationen finden sich auch im Internet unter www.gelsenkirchen.de/ukrainehilfe.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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