Task-Force für Flüchtlingshilfe .... ein Resümee

Wer kennt sie nicht mehr , die Bilder im Fernsehen aus August und September 2015
als mehr als 10.000 Flüchtlinge täglich über die Grenzen nach Deutschland kamen.
Teilweise nach einer abenteuerlichen Odyssee über Meere und durch Wüsten.
Teilweise über Schlepperbanden, die sich am Leid dieser Menschen eine goldene
Nase verdient haben. Sie alle kamen getrieben von Angst, Angst vor den Häschern
in den Bürgerkriegsländern. Angst vor den Bombenterror, dem Granatenhagel und dem allgegenwärtigen Sterben. Viele von Ihnen haben ihre nächsten Angehörigen verloren.
Kinder getötet durch Kugeln des IS, Väter gefallen im Bürgerkrieg.
Wer hat das schon vergessen ?
So kamen sie bei uns an, zerlumpt, verdreckt nur mit dem was sie auf dem Leib hatten.
Und was haben wir getan ? Wir haben eine nie gekannte Welle der Solidarität entfacht.
Wir haben eine Willkommenskultur auf die Beine gestellt die es noch nie gegeben hat in
Deutschland. Geschuldet dieser Situation gründete sich 2015 die Task-Force für Flüchtlingshilfe, als damalige Bürgerbewegung. Wir waren ein loser Zusammenschluss von Menschen quer durch unsere Stadtgesellschaft. Sportvereine, Kirchengemeinden und die ganz normale Hausfrau von nebenan. So sind wir gestartet. Wir haben schnell und unbürokratisch geholfen, wo wir gebraucht wurden. Sei es beim Herrichten städtischer Gemeinschaftsunterkünfte in Turnhallen, in der Eissporthalle oder sei es beim ersten Deutschunterricht in irgendwelchen Umkleideräumen oder aber einfach nur beim sammeln und sortieren von Kleiderspenden.
Wir waren immer zur Stelle, schnell und bedarfsorientiert, je nach dem was gerade gebraucht wurde.
Was ist daraus geworden ? Wo stehen wir heute ?
Wir sind noch immer zur Stelle überall dort wo wir gebraucht werden. Wir sind heute ein zuverlässiger Partner der Stadtverwaltung und unserer Wohlfahrtsverbände. Wir arbeiten noch immer im Ehrenamt. Wir sind noch immer der gleiche Zusammenschluss von Menschen die Helfen. Aber etwas hat sich geändert. Heute verfügen wir über ein
System von Hilfsangeboten, das weit umfangreicher ist als damals. Heute liegt unser
Schwerpunkt auf Integration in unsere Gesellschaft. Heute haben wir feste Anlaufpunkte
für die Flüchtlingsfamilien in unserer Stadt, die sogenannten Help-Läden. Diese sind so etabliert, das selbst aus den Nachbarstädten Herne, Bochum und Essen ( um nur einige zu nennen ) Die Menschen zu uns kommen mit ihren Fragen und Anliegen rund um das Thema leben in Deutschland. Turnhallenunterkünfte gibt es nicht mehr. Die Eissporthalle ist geräumt. Die Menschen die einst dort lebten , und bei uns bleiben können leben in Wohnungen, sind eure Nachbarn und gehen in Integrationskurse um Leben in Deutschland zu lernen. Das ist nicht vom Himmel gefallen, das ist das Ergebnis eines Handlungskonzeptes klug durchdacht und umgesetzt durch unsere Stadtverwaltung, zu welchem auch wir die Task-Force Gelsenkirchen e.V. denn wir sind inzwischen ein eingetragener Verein geworden einen entscheidenden Beitrag geleistet haben. Hier nur zwei Zahlen als Beispiel:
In unserem Help-Laden in der von der Reckestr. in GE Altstadt hat unser Team ( 6 Mitarbeiter in Wechselschicht ) um Marita Bestmann im Jahr 2017 vom 1.1.17 bis 31.12.17 sage und schreibe 18.400 Kunden ( Migranten ) betreut. Das sind rund 74 Kunden täglich, mit den verschiedensten Anliegen. Die Tagesspitzen lagen 134 Kunden.
Vom 1.1.2018 bis 14.2.2018 hatten wir bis jetzt 2080 Kunden. Die Zahlen des
Help-Laden im Michaelishaus in GE- Buer liegen mir noch nicht vor.
Sie kämen noch obendrauf.
Viele kommen mehrfach mit verschiedenen Anliegen zu uns und bringen Freunde aus besagten anderen Städten mit die gleichgelagerte Anliegen haben, weil es dort so etwas wie Help-Läden nicht gibt und nicht zuletzt weil sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen.
Immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Flüchtlingsfamilien. Immer freundlich und immer einen fachlichen Rat. Wir verfügen mittlerweile über einen eigenen Dolmetscherpool von 28 Dolmetschern für 16 verschiedene Sprachen. Längst sind wir darüber hinaus, nur Syrer oder Afghanen zu beraten. Zu uns kommen auch Menschen aus Osteuropa. Rumänien, Kroatien, Bulgarien um nur einige Länder zu nennen. Getreu unserem Leitspruch: Wir wollen allen Menschen helfen, die unsere Hilfe brauchen unabhängig ihrer Nation, ihres Glaubens oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit erfüllen wir diese uns selbst gestellte Verpflichtung. Dafür möchte ich hier am Anfang des Jahres 2018 all unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter, all unseren Unterstützern, all denen die uns wohlgesonnen waren und noch immer sind öffentlich meinen herzlichen Dank aussprechen. Was wären wir ohne euch ???
Und noch eins: JA WIR SCHAFFEN DAS....sagte einst Angela Merkel 2015
Ergänzt: JA WIR SIND MITTEN DRIN ES ZU SCHAFFEN sagt heute Jürgen Hansen

Danke von ganzen Herzen.....
Euer Jürgen Hansen
Gründer der Task-Force für Flüchtlingshilfe
Gelsenkirchen

Autor:

Jürgen Hansen aus Gelsenkirchen

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