Ulrich Jacob: „Das ist der einzig richtige Schritt vor dem Hintergrund der Infektionszahlen in Gelsenkirchen“
SPD-Ratsfraktion begrüßt Weiterführung des Distanzunterrichtes
Die SPD-Ratsfraktion begrüßt die Entscheidung, in Gelsenkirchen wie auch in anderen Städten, deren Inzidenzwert über 200 liegt, vorerst nicht, wie eigentlich geplant, zum Wechselunterricht zurückzukehren und stattdessen weiterhin auf Distanz zu unterrichten.
„Alles andere“, so der bildungspolitische Sprecher der Fraktion Ulrich Jacob, „wäre ein zu großes Risiko für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und letztlich auch deren Familien und Kontaktpersonen. Bedauerlich ist nur, dass alle Beteiligten wieder einmal bis Freitagnachmittag auf eine Entscheidung der Landesregierung warten mussten. Die Verkündung des Wechselunterrichtes noch vor wenigen Tagen durch Schulministerin Gebauer hat zusätzlich für große Verunsicherung gesorgt, zumal die Entwicklung der Zahlen ja mehr als absehbar war. Es ist leider nicht das erste Mal, dass der Wankelmut von Frau Gebauer auf dem Rücken der Schulen und vor allem der Eltern ausgetragen wird.“
Bürgermeisterin Martina Rudowitz, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, setzt mit Blick auf das Hin und Her der Landespolitik auf eine bundeseinheitliche Lösung, nämlich die Änderung des Infektionsschutzgesetzes, die zurzeit im Bundestag beraten wird.
„Wenn bundeseinheitlich klar geregelt ist, dass ab einer Inzidenz von 200, drei Tage hintereinander, die Schulen in den Distanzunterricht gehen müssen, dann hängen Eltern, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Kommunen nicht mehr von der fragwürdigen Kompetenz des Krisenmanagements auf Landesebene ab“, so Martina Rudowitz.
„Wir brauchen Verlässlichkeit und Klarheit für die Schulen und Eltern. Das Einzige, worauf man sich bei Frau Gebauer bisher verlassen konnte, war, dass ihre Entscheidungen eine immer kürzere Gültigkeit hatten. Damit schafft man Chaos statt Klarheit.“
Die Kritik der Gelsenkirchener Grünen, die Stadt und das Gesundheitsamt hätten abgewartet und nicht schon längst auf eigene Faust gehandelt, weisen die beiden SPD-Bildungspolitiker zurück. „Der richtige Adressat für die Kritik der Grünen wäre das Land und nicht die Stadt“, betont Ulrich Jacob. Die Landesregierung habe nun einmal stets deutlich gemacht, dass ein Alleingang der Stadt Gelsenkirchen nicht genehmigt würde. Vielmehr habe sich das Land die Entscheidungshoheit ausdrücklich vorbehalten und auf die hohen Hürden für eine städtische Allgemeinverfügung gepocht.
„Wir sind der Stadtspitze und insbesondere unserer Bildungsdezernentin Anne Heselhaus dankbar, dass sie gegenüber der Landesregierung sachorientiert und beharrlich aufgetreten ist. Dieses nachhaltige Drängen aller Bildungsdezernenten aus dem Ruhrgebiet auf eine Lösung für Städte, deren Inzidenzwert über 200 liegt, hat nun offenbar Früchte getragen. Zumindest das Sozial- und Gesundheitsministerium von Herrn Laumann konnte sich der Realität nicht mehr verweigern und hat dem Schulministerium, das seine Hausaufgaben wieder einmal nicht erledigt hatte, jetzt die notwendige Nachhilfe erteilt.“
Ulrich Jacob
Martina Rudowitz
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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