SPD in Gelsenkirchen: „Jetzt geht‘s los“
GE. Während die CDU schon vor der offiziellen Zulassung der eingereichten Kreiswahlvorschläge für die Landtagswahl am 13. Mai durch den gemeinsamen Kreiswahlausschuss bereits mit der Plakatierung begonnen hatte, mobilisierten die Sozialdemokraten zunächst ihre Mitglieder und informierten die Bürger über Sinn und Zweck der Auflösung des Landtages NRW. Doch nun steigen auch sie mit jeder Menge nützlicher Give aways und der bestmöglichen Unterstützung durch die Mitglieder in den kurzen Wahlkampf ein.
Direkt, nachdem am 14. März alle Fraktionen im Düsseldorfer Landtag dessen Auflösung zugestimmt hatten, begaben sich die SPD-Landtagsabgeordneten Heike Gebhard und Markus Töns an die Aufgabe, die Bürger in den beiden Gelsenkirchener Wahlbezirken über das politische Geschehen und die damit verbundenen Konsequenzen zu informieren.
Wahlkampf in mehreren Stufen geplant
„Wir haben in Buer wie auch in Alt-Gelsenkirchen Infostände errichtet und den Bürgern die Sachlage geschildert. Viele von ihnen gaben ermunternde Statements ab, andere beklagten, dass die Wahlen den Steuerzahler Geld kosten würden und ganz wenige fragten, ob man sich nicht doch noch auf einen Haushalt 2012 hätte einigen können“, schildert Heike Gebhard.
Markus Töns hat ähnliche Erfahrungen gemacht, bedauert aber nicht, dass die rot-grüne Minderheitsregierung durch den vom Landtag nicht genehmigten Haushalt endete: „Die Minderheitsregierung war 20 Monate gut für das Land und für Gelsenkirchen. Aber ich würde ungern noch einmal eine Minderheitsregierung eingehen.“
Die Osteraktionen der SPD haben Tradition, auch in Nicht-Wahlkampfzeiten und so waren die beiden Politiker und viele ihrer Mitstreiter an 15 Aktionen rund um die Feiertage im Einsatz.
Seit dieser Woche befinden sich die beiden Politiker aber im intensiven Wahlkampf, der auch an den gerade gehängten Wahlkampfplakaten in der Stadt sichtbar wird.
Prominenz kommt
höchstens aus NRW
„Dabei wird es bei der SPD keine Großveranstaltungen mit Prominenten geben“, schildert Gebhard mit Blick auf den bevorstehenden Besuch der Kanzlerin in Gelsenkirchen. Die Sozialdemokraten setzen vielmehr auf ihre Mitglieder, die sie als ihre eigentliche Stärke wahrnehmen.
Doch während Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bereits eine Stippvisite einlegte, werden Arbeitsminister Guntran Schneider, Innenminister Ralf Jäger und der Präsident des Europäischen Parlamentes Martin Schulz noch erwartet.
Ideen zum Wahlkampf sind hier „geboren“
So war zur Vorbereitung der Give aways keine Werbeagentur im Einsatz, sondern die Mitglieder selbst. So trugen allein die Jusos Postkarten mit dem Spruch „Wie geil ist das denn“ und dem Hinweis auf das gebührenfreie Studium, Kondome mit dem historischen Ausspruch „Proletarier aller Länder vereinigt Euch!“ oder auch eine einfache Bahnfahrkarte für den 13. Mai von Düsseldorf nach Berlin für Norbert Röttgen bei.
Damit treffen die Jusos den Wunsch der Kandidaten, die keine platte Zettel-Verteilung an ihren Infoständen vornehmen möchten, sondern den Bürgern Bilder im Kopf entstehen lassen wollen.
Mitglieder- und sogar Nichtmitglieder
„Wir sind selbst erstaunt und begeistert wie die Mitglieder mitziehen. So haben wir für die Flyer im Postkartenformat zum Thema „Versprochen und (schon) gehalten“ eine Rundmail an die Ortsvereine und Mitglieder gestartet, weil dort Schokoladen-Marienkäfer aufgeklebt werden sollten. Wir hatten für die Aktion einen ganzen Tag eingeplant. Am Ende waren so viele Engagierte und darunter auch zahlreiche Nicht-Mitglieder vor Ort, dass wir mittags bereits fertig waren“, freute sich Heike Gebhard.
„So macht Wahlkampf richtig Spaß“
Auch Markus Töns zeigt sich begeistert: „So macht Wahlkampf richtig Spaß. weil er von der Partei und den Mitgliedern gemeinsam getragen wird. Das macht uns auch Hoffnung, denn unser Ziel ist es, nicht nur gute Platzierungen für uns als Direktkandidaten zu erringen, sondern ein gutes Ergebnis für die Partei im Land zu erreichen.“
Während die beiden Sozialdemokraten dem ehemaligen CDU-Oberbürgermeister und NRW-Minister und heutigem Generalsekretär des Landesverbands Nordrhein-Westfalen der CDU Oliver Wittke raten „Jemand, der der Stadt so viel Geld gekostet hat, der sollte besser still sein“, schildern sie ihre eigenen Maßnahmen als eine Erfolgsgeschichte.
Dabei nennen sie das Gemeindefinanzierungsgesetz und den Stärkungspakt, die dabei helfen sollen, die Kommunen wieder auf eine vernünftige Basis zu stellen. „Wir wissen, dass die Kommunen es noch nicht einfacher haben, aber wir sind damit auf dem richtigen Weg“, schildert Töns, der mit rot-grün gern in die „Verlängerung“ gehen möchte, um mehr in diese Richtung bewegen zu können. Silke Sobotta
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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