SPD im Verkehrsausschuss
SPD fordert dringend Sachstand zur Umsetzung des 9,00 €-Tickets
Das von der Bundesregierung geschnürte Energiepreis- Entlastungspaket beinhaltet die Einführung eines räumlich nicht begrenzten Monatstickets für den Öffentlichen Nahverkehr, welches über einen Zeitraum von drei Monaten in der gesamten Bundesrepublik neun Euro kosten soll.
Die Einführung dieses Angebotes ist vor dem Hintergrund gestiegener Mobilitätskosten begrüßens-wert, wirft aber einige Fragen hinsichtlich der Umsetzung durch die Verkehrsunternehmen und Kommunen auf.
Axel Barton, Fraktionsvorsitzender und Sprecher der SPD im Verkehrsausschuss:
„Der verheißungsvollen Ankündigung müssen nun konkrete Pläne der Umsetzung folgen. Bislang bleiben viele Punkte offen. Hierzu zählt die Frage, auf welche Weise die Aufwendungen der Verkehrsbetriebe kompensiert werden und in welcher zeitlichen Abfolge dies geschieht.
Die Liquidität der Betriebe muss gewährleistet bleiben.“
Darüber hinaus sieht Barton Herausforderungen in der Durchführung:
„Dieses Angebot wird hoffentlich viele davon überzeugen, Strecken statt mit dem PKW mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Dies bedeutet dann aber auch eine höhere Auslastung der Busse und Bahnen. Diese Kapazitäten müssen die Anbieter auch bereitstellen können.“
Für Roberto Randelli, SPD-Stadtverordneter und stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsausschusses, steht fest: „In jedem Fall darf es keine Benachteiligung derer geben, die bereits über ein Monatsticket verfügen und dies beispielsweise im Abonnement beziehen. Außerdem muss geklärt sein, wie die Tickets erhältlich sein werden. Eine bundesweite Umprogrammierung von Fahrscheinautomaten kann ja kaum der Plan sein.“
„Möglicherweise wäre die zeitlich begrenzte Umsetzung eines gänzlich kostenlosen ÖPNV mit weniger Hürden verbunden“, so Randelli.
Axel Barton: „Wir sind unsicher, ob die Umsetzungspläne zu dieser grundsätzlich guten Idee schon ausgereift sind und werden die Entwicklungen sowie die Auswirkungen für die Gelsenkirchener* Innen aufmerksam begleiten.“
„Grundsätzlich begrüßen wir jede sinnvolle Maßnahme, die die gestiegenen Energiekosten der Bürger*innen ganz oder teilweise kompensieren“, so der Fraktionsvorsitzende.
Die SPD-Ratsfraktion hat daher einen Sachstandsbericht zur beabsichtigten Einführung des 9,00 € Ticket als Tagesordnungspunkt für die Sitzung des Verkehrsausschusses am 7.April. 2022 beantragt und bittet die Verwaltung um einen aktuellen, mündlichen Sachstandsbericht zu den bereits vorliegenden Erkenntnissen und Planungen.
Wann das Ticket Realität werden könnte, steht aktuell noch nicht fest. Als Starttermin für die Rabattaktion sind der 1. Mai 2022 oder der 1. Juni 2022 im Gespräch. Wenngleich die Finanzierung beim Bund liegt, so bleibt die Umsetzung den Ländern überlassen.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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