Horster Wache ist bald wieder geöffnet
SPD- Bezirksbürgermeister Joachim Gill teilt mit, dass die Horster Polizeiwache an der Essener Straße bald wieder geöffnet ist.
Gelsenkirchen/Horst. Die Polizeidienststelle in Horst wird noch im ersten Quartal dieses noch neuen Jahres wieder geöffnet: montags bis freitags von 09:00 bis 18:00 Uhr und wahrscheinlich aus samstags einige Stunden lang.
Bezirksbürgermeister Joachim Gill hatte nach einem Gespräch mit Polizeipräsidentin Britta Zur und einem Treffen mit dem Leitenden Polizeidirektor Peter Both in der Wache an der Essener Straße den stellvertretenden Behördenleiter dazu eingeladen, bei der Sitzung der Bezirksvertretung West am Dienstag. 11. Januar. in der Glashalle etwas über die Zukunft der Horster Wache zu sagen und Fragen zur Polizeiarbeit im Stadtbezirk zu beantworten.
Peter Both: „Wir wissen, wie wichtig die Wache nicht nur für die Horster und Beckhauser, sondern auch für Bürgerinnen und Bürger aus Karnap und Brauck ist. Die Polizei will dort unbedingt so schnell wie möglich wieder Präsenz zeigen“. Allerdings sei dies, so Both, jetzt noch nicht möglich. Da die Fenster der Wache aus Sicherheitsgründen nicht zu öffnen seien, müsse man wegen des Coronaschutzes ein Filter-Lüftungsgerät installieren. Dies werde noch im ersten Quartal des Jahres geschehen.
Udo Gerlach (SPD) und Franz-Josef-Berghorn (CDU) freuten sich - wie alle anderen auch - über die gute Nachricht, erinnerten jedoch daran, dass man schon seit vielen Jahren um den Fortbestand und um die Polizeipräsenz kämpfe. Verbessert habe sich nichts, ganz im Gegenteil. Die Polizei sehe man, wenn überhaupt, nur im Streifenwagen durch den Ort fahren, auf der Straße sei kein Beamter zu sehen. Dabei wünsche man sich eine „Polizei zum Anfassen“.
Erster Polizeihauptkommissar Matthias Mieberg, Chef der 26 Bezirksbeamten in Gelsenkirchen, war ebenfalls der Einladung in die Bezirksvertretungssitzung gefolgt: „Bezirksbeamte sind für den direkten Kontakt zum Bürger da. Drei davon haben ihre Büros in der Horster Wache. Zwei sind für Horst, einer für Beckhausen zuständig.“
Das aber scheint viel zu wenig. Das Trio hatte alle Hände voll zu tun, um die ihnen zugeteilten Aufgaben zu erledigen. Haftbefehle vollstrecken, Geldstrafen eintreiben, Sachverhalte klären und vieles, vieles mehr. Da kommen andere Aufgaben augenscheinlich viel zu kurz.
Auf der Internetseite der Gelsenkirchener Polizei heißt es: „Zu den Aufgaben des Bezirks- und Schwerpunktdienstes gehört es, sichtbar für die Bürgerinnen und Bürger in den einzelnen Stadtteilen unterwegs und ansprechbar zu sein. Der "Schutzmann und mittlerweile auch die Schutzfrau an der Ecke" mit offenen Ohren und Augen für die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger, dies ist eine der Hauptaufgaben für unseren Bezirks- und Schwerpunktdienst. Darüber hinaus unterstützen die Kolleginnen und Kollegen im Bedarfsfall die beiden Hauptwachen bei der Bewältigung ihrer Einsätze.“
Zumindest auf der Straße sehen die Menschen „ihre“ Bezirksbeamten so gut wie gar nicht mehr. Das aber wollen sie, den direkten Kontakt zur Polizei, der sich in seinem Bezirk auskennt und ansprechbar ist, wenn die Menschen der Schuh drückt und sie Informationen weitergeben wollen.
Mieberg zur Forderung, mehr Bezirksbeamte einzusetzen: „Damit rennen sie bei uns offene Türen ein. Aber es ist nunmal nur ein Bezirksbeamter pro 10.000 Einwohner zulässig. Und das halten wir ein.“
Ein eigenes Einsatzfahrzeug für die Horster Wache wird gefordert. Dann sei man auch wesentlich schneller bei Alarmierungen vor Ort. Gerlach: „Derzeit ist es doch so, dass vielfach die Polizei gar nicht mehr verständigt wird, weil es gefühlt endlos dauert, bis man in Horst ist. Dadurch stimmen die Statistiken nicht und der Stadtwesten erscheint wie ein Ort der Glückseeligen, was aber leiden nicht stimmt“.
Peter Both dazu: „Die Einsatzfahrzeuge werden von der Leitstelle aus zentral im ganzen Stadtgebiet gesteuert. Da kann es schon mal vorkommen, dass man angesichts von eiligeren Einsätzen längere Wartezeiten in Kauf nehmen muss.“
Die Bezirksbeamten arbeiten zwar in der Horster Wache, bilden aber nicht die eigentliche Besetzung. Das sind weitere Beamte, die in den Wachräumen beispielsweise die Mitteilungen und Anzeigen der Bürger*Innen entgegennehmen und bearbeiten.
„Es ist doch leider so, dass die Polizei in bestimmten Kreisen überhaupt kein Standing mehr hat. Wenn diese Menschen die Polizei nicht ernst nehmen, tun sie das beim KOD erst recht nicht“, meinte Gill. Und die Bezirksverordnete Ingrid Husmann mahnte: „Wir sollten nicht die Gefahr unterschätzen, dass Leute ihre Angelegenheiten selber regeln, anstatt die Polizei anzurufen.“
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.