FDP fordert Aufklärung

Schulneubauten in Erle und Schalke: FDP fordert Aufklärung

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Gelsenkirchen. „Wir möchten die Architekten hören zu den städtebaulich außergewöhnlichen Projekten und den Schwierigkeiten,“ sagt Ralf Robert Hundt

„Lange Korridore, auf denen wie auf einer Schnur Klassen gereiht werden, waren gestern. Moderner Unterricht braucht neue architektonische Lösungen“, ist Ralf Robert Hundt, stadtplanerischer Sprecher der FDP-Fraktion überzeugt. Wenn nach 40 Jahren in Gelsenkirchen endlich wieder neue Schulen gebaut werden, müsse Schule den heutigen pädagogischen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden.

„Von daher irritiert es mich sehr, dass innerhalb von wenigen Wochen zwei architektonische Vorzeigeprojekte - der Allzweckbau mit Mensa an der Gesamtschule Erle und jetzt auch die Kulturschule in Schalke - auf der Kippe stehen“, so Hundt.

Die Argumentation der Bauverwaltung klinge in beiden Fällen ähnlich. „Im städtischen Investitionshaushalt sind insgesamt 65 Millionen Euro angesetzt für diesen Schulbau in Schalke. Die Summe, die das Architekturbüro nun aufruft, ist offenbar deutlich höher. Wie hoch und warum genau, ist von der Bauverwaltung nicht zu erfahren“, berichtet WAZ-Online am Dienstag.

„Wir werden einen Antrag im Stadtplanungsausschuss stellen“, kündigt Hundt an. Dort soll sich die Bauverwaltung erklären. „Wir möchten aber auch, dass die beiden Architekturbüros aus Essen und Berlin ihre Sicht auf die Dinge darstellen“, so Hundt. „Wir plädieren dafür, dass sie zugeschaltet werden.“

Für die FDP-Fraktion stellen sich an dieser Stelle viele Fragen. Eine davon: „Wir reden immer wieder darüber, dass wir Gelsenkirchen attraktiver gestalten müssen, weil wir im engen Wettkampf mit den Nachbarkommunen stehen: um neue Mitarbeiter*innen in der Verwaltung, um neue Facharbeiter*innen“, so Hundt. „Wie sollen wir Menschen überzeugen, nach Gelsenkirchen zu ziehen, wenn wir hier nicht mit den besten Bildungsmöglichkeiten, mit attraktiven Schulen locken? Und jetzt endlich haben wir eine Chance.“

Die FDP-Fraktion ist davon überzeugt, dass wir Schule neu denken müssen: weg vom engen Klassenzimmer zum teiloffenen, Licht durchfluteten Cluster, zu unterschiedlichen Lernlandschaften, zu attraktiven Aktions- und Bewegungsflächen. „Der reine Lernraum war gestern“, sagt Ralf Robert Hundt.

Gute Architektur habe seinen Preis. Und außergewöhnliche, stadtbildprägende Architektur würde Gelsenkirchen gut zu Gesicht stehen. Das Berliner Architektur-Büro Hascher Jehle habe einen sehr ansprechenden, innovativen, für Gelsenkirchen einzigartigen Entwurf vorgelegt. „Als Schüler*in Würde das sicher ein einzigartiger Ort des Lernens werden. Von daher dürfen wir dieses Projekt nicht vorschnell aufgeben“, so Hundt.