Scheuten Solar meldet Insolvenz an

Eins der Aushängeschilder der Sonnenstadt Gelsenkirchen, die Solarmodulfabrik Scheuten Solar in Schalke, hat nun Insolvenz angemeldet. Foto: Archiv
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Mit dem Unternehmen Scheuten Solar, das auch ein Werk in Gelsenkirchen betreibt, hat bundesweit ein weiterer Hersteller von Solarmodulen jetzt Insolvenz angemeldet. Nach Angaben des Insolvenzverwalters läuft der Betrieb in Gelsenkirchen vorerst weiter.
Vertreter von Scheuten Solar informierten Oberbürgermeister Frank Baranowski und den Vorstand für Wirtschaftsförderung, Joachim Hampe, unmittelbar über die Situation.
Scheuten Solar war durch den internationalen Preisverfall auf dem Photovoltaik-Markt unter Druck geraten. Der Versuch, einen internationalen Partner mit ins Boot zu holen, scheiterte. Von der vorläufigen Insolvenz sind neben den 235 Arbeitsplätzen in Gelsenkirchen auch 95 Arbeitsplätze in Venlo betroffen.
Oberbürgermeister Frank Baranowski sagte dem Unternehmen jede mögliche Unterstützung zu, die eine Stadt leisten kann, um den Standort Gelsenkirchen zu erhalten. „Allerdings“, so Frank Baranowski, „falle die Insolvenz genau in einen Zeitraum, in dem der Solarbranche in Deutschland ein eisiger Wind ins Gesicht bläst. Die gerade von der Bundesregierung verkündete erneute Kürzung der Förderung hat zu einer weiteren Verunsicherung der Investoren geführt. “
Erst in der vergangenen Woche hatte OB Frank Baranowski die Rücknahme der Kürzungen bei der Solarstromförderung gefordert und darauf hingewiesen, dass die Kürzungen die Existenz Gelsenkirchener Photovoltaik-Unternehmen ernsthaft gefährden können.
Scheuten Solar hatte gestern gegen 14 Uhr die Belegschaft in Gelsenkirchen über die Situation informiert.
Die regenerativen Energien haben sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt. Gelsenkirchen wird auch weiterhin auf Zukunftsenergien setzen und sowohl die Anwendung als auch die Produktion fördern. Die Insolvenz von Scheuten Solar bedeutet allerdings einen schweren Rückschlag auf dem Weg in eine Zukunft mit regenerativen Energien.

Eins der Aushängeschilder der Sonnenstadt Gelsenkirchen, die Solarmodulfabrik Scheuten Solar in Schalke, hat nun Insolvenz angemeldet. Foto: Archiv
Am bundesweiten Aktionstag gegen die von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler geplanten Kürzungen der Solastromförderung im Februar protestierten auch die in der hiesigen Photovoltaik-Industrie Beschäftigten. Nach Schätzungen des Bundesverbandes für Solarwirtschaft (BSW) stehen in Deutschland 100.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel; davon rund 700 in Gelsenkirchen. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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