Die Stadtverwaltung bittet 2000 Bürger zum Dialog „Gelsenkirchen - Lass uns reden“
Post vom OB für 2000 Bürger
In diesen Tagen erhalten 2000 Gelsenkirchener Bürger im Alter zwischen 16 und 76 Jahren Post von Oberbürgermeister Frank Baranowski mit einer persönlichen Einladung zum Gespräch „...über Respekt, Toleranz und kulturelle Neugier!“ Die Veranstaltung am 13. Juni im Hans-Sachs-Haus bildet den Auftakt zu einem neuen Dialogformat zwischen Stadtverwaltung und Bürgern.
„Wer mit offenen Augen und Ohren durch unsere Stadt geht, der weiß, dass es hier Dinge gibt, die besprochen werden müssen. Und dazu wollen wir mit den Bürgern ins Gespräch kommen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die unserer Stadtgesellschaft dienlich sind“, erklärt Oberbürgermeister Frank Baranowski die Intention hinter dem neuen Dialogformat, das auch Teil der Kampagne „Weil es unsere Stadt ist...“ ist.
Wenn am 13. Juni 300 bis 400 Bürger ins Hans-Sachs-Haus kommen, würden die Organisatoren das als großen Erfolg werten. Umso mehr, weil es Gesprächsbedarf gibt und sich die Verwaltung gern dem Dialog stellen möchte, um Ideen, Nöte und Wünsche der Bürger aufgreifen zu können.
Der Oberbürgermeister sieht die Notwendigkeit zu einem solchen Dialog, weil „die Gesellschaft immer weiter auseinander zu driften droht. Das Zusammenleben wird zunehmend geprägt durch Umgangsformen, die in den sozialen Medien vorherrschen, was zur Folge hat, dass die Hemmschwelle zu persönlichen Beleidigungen immer niedriger wird. Viele Menschen leben zunehmend in ihrer eigenen Wahrnehmung, weil sie nur hören und sehen, was sie wollen.“
Das führt aber auch bei anderen wieder zu Verunsicherungen. Hinzu kommt, dass „die Geschwindigkeit der Veränderungen in unserer hoch-globalen Welt stetig zu nimmt und viele Menschen dabei einfach nicht mehr mit kommen“, gibt Baranowski seine Eindrücke zu bedenken. Daraus resultiert seine Erkenntnis, dass sich viele Bürger einfach mehr Transparenz und Teilhabe am Stadtgeschehen wünschen, wie man bei den Bezirksforen und Integrationskonferenzen gut feststellen konnte.
Bei dem Dialog geht es darum, genau hin zu hören, um zu erfahren, was die Menschen in Gelsenkirchen beschäftigt. „Lass uns reden“ soll auch die Bürger zu Worte kommen lassen, die in den sozialen Medien nur als Zuhörer unterwegs sind, aber nichts desto trotz auch etwas zu sagen haben, zu den verschiedensten Themen.
Diese Form des Bürger-Stadtverwaltungs-Dialoges ist für Gelsenkirchen komplettes Neuland. Umso mehr freut sich OB Baranowski, dass er kürzlich beim Städtepartnerschaftstreffen von seinem Kollegen Nick Forbes, dem Vorsitzenden des Stadtrats von Newcastle, erfahren hat, dass dort das Format „Let‘s talk“ im Bereich der Townhall-Meetings sehr gut funktioniert.
Sollte das auch hier der Fall sein, sind Dialoge zu weiteren Themen geplant, wie den Freizeitangeboten für Jugendliche, der Verkehrswende und Mobilität, der Klimawandel oder eben auch einfach Themen, die die Stadtgesellschaft interessieren und sie durchrütteln. Dann könnte „Lass uns reden...!“ zur Dachmarke für andere Veranstaltungen werden.
Stadträtin Annette Berg, die mit der Vorbereitung des Gesprächsangebotes beauftragt ist, freut sich darauf, dass „sich Bürger und Stadtverwaltung gemeinsam Gedanken über die Stadt, bestehende Differenzen innerhalb der Stadtgesellschaft und deren Lösungsmöglichkeiten machen können. So können wir auch ermitteln, wo die Verwaltung aktiv werden sollte. “
Der Ablauf ist eher locker geplant. So wird es eine Begrüßung durch den Oberbürgermeister geben und eine Einführung in die Problematik, die zum Beispiel ausführt, was genau mit Respekt, Toleranz und kultureller Neugier gemeint ist. Die Poetry Slammerin Ella Anschein wird locker-flockig verdeutlichen worum es geht und ein Film, bei dem Gelsenkirchener befragt wurden, was sie zu verschiedenen Themen zu sagen haben, wird die ein oder andere Meinung thematisieren.
Die Diskussion wird moderiert von Axel Jürgens. Der versierte Moderator wird auch dafür sorgen, dass die Gesprächsatmosphäre nicht aus dem Ruder läuft. Denn wenn die Bürger auch miteinander ins Gespräch kommen, könnte es durchaus kontroverse Meinungen geben.
Wichtig ist nur, dass die Bürger auch bereit sind zu reden und das Angebot von vielen der eingeladenen Bürger genützt werden würde.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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