Polizeipräsenz ist Thema - Der Präventionsrat Horst diskutiert nach wie vor über die Sicherheit

Die Polizeiwache Horst sollte nach Ansicht des Präventionsrates nicht nur in der bisherigen Form erhalten bleiben, sondern sogar erweitert werden. | Foto: Gerd Kaemper
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Kürzlich fand im Kaminzimmer von Schloss Horst die Sitzung des Präventionsrates Horst statt. Der Vorsitzende, Bezirksbürgermeister Joachim Gill, hatte dazu eingeladen und wieder einmal ging es dabei um das Thema „Polizeiwache Horst“.

Im Rahmen der Sitzungen des Präventionsrates, an denen Vertreter der Polizei und des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) teilnehmen, haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich aktiv an der Vorbeugung von Kriminalität und der Verhinderung von Verkehrsunfällen zu beteiligen oder aktuelle Probleme aus dem Stadtteil zur Sprache zu bringen.
19 Gäste wurden begrüßt, darunter neun, die nicht politisch tätig sind. Unter den neun waren auch Vertreter der Werbegemeinschaft und anderer Organisationen. Die Bürgerbeteiligung hielt sich also in Grenzen. „Ich hätte mir sehr viel mehr Gäste gewünscht“, erklärte der Vorsitzende.
Im Mittelpunkt stand die breite Diskussion zum Thema Polizei in Horst. Es wurde gefordert, den Personalstand in der Wache Horst aufzustocken und einen eigenen Streifenwagen bereit zu stellen, der für Einsätze im Stadtbezirk West zur Verfügung steht. Dadurch sollen lange Wartezeiten vermieden werden. Vor kurzem hatten Bürger über eine halbe Stunde auf die Polizei gewartet, die einen mutmaßlichen Dieb festnehmen sollte, den Zeugen dingfest gemacht hatten. Als die Polizei endlich eintraf, war ihm die Flucht gelungen.
„Wir hören sehr viele Beschwerden von Menschen, die sich über zu wenige Polizeibeamte in Horst ärgern, sich unsicher fühlen, sogar bedrängt und angerempelt werden und sich zudem über diese langen Wartezeiten beklagen. Viele rufen die Polizei schon gar nicht mehr an“, erklärten Pfarrer i.R. Ludwig Weber, Udo Gerlach (SPD) und Franz-Josef Berghorn (CDU). Zudem müsse die Horster Wache eigenständig bleiben, hieß es weiter.
Man verwies in diesem Zusammenhang auf die Expertenkommission beim NRW-Innenministerium. Diese hatte dringend davor gewarnt, dass sich die Polizei „aus der Fläche“ zurückziehe. Zudem sei die Leitungskompetenz einer Wache vor Ort zu erhalten. Harry Matschat, Leiter des Leitungsstabes der Polizei, verteidigte die beabsichtigte organisatorische Zusammenlegung der Polizei: „Wir sind dann beim Personalaustausch sehr viel flexibler und können personelle Engpässe – beispielsweise in Horst – schnell beseitigen.“ Zudem riet er dringend dazu, in jedem Fall die Polizei über „110“ zu alarmieren.
Es wurde deutlich, dass sowohl Polizei als auch Kommunaler Ordnungsdienst verstärkt Mitarbeiter ausbilden. Das aber dauert bis zu ihrer Einsatzfähigkeit mehrere Jahre.
Die Bezirksverordnete Rosemarie Gerlach: „Wir danken der Polizei für ihre Arbeit. Unsere Kritik richtet sich nicht gegen die Beamten auf der Straße. Aber wir wollen, dass unsere Ängste ernst genommen und wir nicht zu statistischen Zahlen degradiert werden.“
Bettina Peipe, Stadtverordnete der Linken, kritisierte: „Viele von denen, die sich jetzt beklagen, haben jahrelang nach einem ‚schlanken Staat‘ gerufen und auch die Polizei abgebaut. Das Ergebnis sehen wir jetzt.“ Sie machte aber auch deutlich: „Ich fühle mich in Horst keinesfalls unsicher.“
Jetzt setzt man auf ein Gespräch mit der Polizeipräsidentin. Dann soll auch die Resolution übergeben werden, die die Bezirksvertretung einstimmig beschlossen hat. Außerdem will man auch die etwa 3.000 Unterschriften übergeben, die in Sachen Polizei in Horst von Werbegemeinschaft und Handwerksmeisterverein gesammelt wurden.
Weitere Gesprächsthemen waren der in Sachen Verkehr „rechtsfreie Raum Markenstraße“ und die gefährlichen Situationen, die sich ergeben, wenn Eltern mit dem Auto ihre Kinder von der Grundschule am Horster Schloss abholen (oder sie hinbringen). Zum letzteren will ein Bürger einen Antrag bei der Bezirksvertretung stellen. André Mahl von der Horster Polizei zu den Falschparkern auf der Markenstraße: „Wir werden von den Geschäftsinhabern immer wieder aufgefordert nicht einzuschreiten. Ansonsten würden wir auch noch die letzten Kunden von dort vertreiben.“
Martin Leying vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) wies darauf hin, dass auch in Horst vom KOD Mitarbeiter eines Wachdienstes eingesetzt würden, die stets ansprechbar seien.
Für die nahe Zukunft ist eine Änderung bei den Präventionsräten geplant. Die Vorsitzenden sollen nicht mehr aus dem Bereich der Politik kommen. Für Horst scheint schon eine Lösung gefunden worden zu sein. Es sind Ender Ulupinar (2. Vorsitzender der Werbegemeinschaft Horst) als Vorsitzender und Pfarrer i.R. Ludwig Weber als 2. Vorsitzender im Gespräch.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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