Gelsenkirchen setzt sich im bundeweiten Wettbewerb durch
Millionenschwere Zukunftsstadt
Die Stadt Gelsenkirchen ist einer der Gewinner des Wettbewerbs Zukunftsstadt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Eine Expertenjury hat die besten sieben Konzepte aus insgesamt 168 Bewerbungen ausgewählt. Gelsenkirchen konnte mit seinem Beitrag „Lernende Stadt! Bildung und Partizipation als Strategien sozialräumlicher Entwicklung“ überzeugen. Zur Umsetzung des Konzepts werden Gelsenkirchen ab dem kommenden Jahr 1,6 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Oberbürgermeister Frank Baranowski freut sich über die guten Nachrichten aus Berlin: „Damit können nun die Ideen für eine nachhaltige Entwicklung, die Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit der Wissenschaft entwickelt haben, konkret vor Ort verwirklicht werden. Gelsenkirchen kann als lernende Stadt nun viele kreative Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung im Bereich der Bildung umsetzen. Ich danke allen Beteiligten aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft für ihr großes Engagement, ohne das dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre.“
„An diesem schönen Ergebnis sehen wir, was alles möglich ist, wenn viele Hände zusammenarbeiten, wenn aus einzelnen Projekten und Ideen ein Gesamtbild entsteht“, ergänzt Annette Berg, Vorstand für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration. „Wir sind in Gelsenkirchen auf dem richtigen Weg, denn es geht um eine Zukunftsbildung, mit der wir Gelsenkirchen weiter in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadt gestalten können.“
Für Werner Rybarski vom Gelsenkirchener Wettbewerbsbüro Zukunftsstadt 2030+ steht die Verbesserung der Lern- und Gestaltungsbedingungen in allen Bereichen an erster Stelle, um so die Menschen dieser Stadt für Bildung und Weiterentwicklung zu begeistern. „Partizipation ist hierbei der Weg und das Ziel.“
Wie die „Lernende Stadt“ aussieht wird schon bald sicht- und vorführbar: Am Grünlabor Hugo werden Schulklassen PH-Werte in neu angelegten Färbergärten messen und Kita-Gruppen mit Weidenstöcken Tipis und Insektenhotels bauen. Familien lernen am Wochenende spielerisch Neues über die Agenda 2030 im Wasserlabor Nienhausen, Grundschulen durchstreifen den Wald und nennen das „Mathe-Unterricht“ und auf der Baustelle des Community Centers arbeitet die Nachbarschaft zusammen. Es entstehen Kompetenzzentren und Lernlabore als erlebbare Orte.
Diese Ideen und Projekte sollen über den Förderzeitraum ihre Wirkung entfalten. Beispielweise werden in Ückendorf - in enger Zusammenarbeit mit den Schulen und weiteren Bildungsakteuren - Orte geschaffen, an denen sich Kinder und Jugendliche ausprobieren können. Dabei werden vor allem der MINT-Bereich und die Zukunft der Arbeit in den Blick genommen. Workshops, Schülerfirmen, die Koordination der KreativWerkstatt – das und noch einiges mehr sind hier geplant. Diese Maßnahmen sollen am Ende der Entwicklung in der Gründung einer KinderUni münden, die auf Kompetenzerwerb setzt und die Schwerpunkte individuelle Talentförderung und praktische Berufsorientierung für Zukunftsberufe aufgreift.
Der Wettbewerb Zukunftsstadt
Im Wettbewerb Zukunftsstadt für nachhaltige Entwicklung des BMBF bringen seit 2015 Teams aus Bürgern, Wissenschaft, lokaler Politik, Wirtschaft und Verwaltung ihre Vorstellungen und Ideen ein.
Insgesamt umfasst der Wettbewerb Zukunftsstadt drei Phasen: Von der Entwicklung einer gemeinsamen Vision für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft in der Stadt über die Planung der Umsetzung bis hin zur nun anstehenden Umsetzung.
Die ausgewählten Zukunftsstädte können ab 2019 ihre Ideen zu den Herausforderungen der Zukunft wie bezahlbaren Wohnraum, Klimaanpassung, nachhaltiger Mobilität, Digitalisierung und Energieversorgung umsetzen. Dafür stellt das BMBF über 10 Millionen Euro zur Verfügung.
Bei der Auswahl der Sieger wurde das BMBF von einer Jury unabhängiger Experten unterstützt. Sie schlug sieben aus 22 Bewerbungen zur Förderung vor.
Neben Gelsenkirchen sind noch Amt Peenetal/Loitz (Mecklenburg-Vorpommern), Bocholt, Dresden, Friedrichstadt (Schleswig-Holstein), Lüneburg und Ulm in die dritte und letzte Phase gelangt.
Der Wettbewerb ist Teil der Innovationsplattform Zukunftsstadt (IPZ) der Bundesressorts für Forschung, Umwelt, Verkehr, Wirtschaft und des Innern für die nachhaltige Stadtentwicklung im Alltag. Hintergrund
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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