Zwischenbilanz
„Maßnahmen greifen“

Per Videoüberwachung behalten Bundespolizei und Polizei am Hauptbahnhof den Überblick über die Lage. | Foto: Gerd Kaemper/Stadt GE
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Vor etwa einem Jahr hat die Stadt rund um den Hauptbahnhof vom Bahnhofsvorplatz bis zum Neustadtplatz die Kräfte gebündelt. Das Ziel: Die Sauberkeit und Sicherheit zu verbessern sowie Beschwerden von Bürgern nachzugehen.

„Es ist Zeit für eine Zwischenbilanz. Wo gibt es Verbesserungen? Was sind die nächsten Schritte? Darüber möchte ich mir vor Ort ein Bild machen. Schließlich ist der Hauptbahnhof mit seinen Ein- und Ausgangsbereichen eine Visitenkarte der Stadt“, sagte Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski zu Beginn eines Ortstermins.
Los ging es am Nordeingang an der Gaststätte Charlys Bummelzug. „Unzählige Aufkleber und Schmierereien sorgten hier für ein ungepflegtes Bild. Nun ist alles beseitigt. Es ist einer von vielen Schritten, um zu Verbesserungen zu kommen“, stellte Thomas Richter, Abteilungsleiter des Referates öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt, fest. „Diese Maßnahme stand auf dem Katalog des Runden Tisches Hauptbahnhof weit oben.“
Dass es den Runden Tisch Hauptbahnhof wieder gibt, hilft die Kräfte zu bündeln. „Auch das ist ein Erfolg, dass es gelungen ist, alle an einen Tisch zu bringen und an Lösungen zu arbeiten“, stellte Thomas Richter fest. Die Vielzahl der Akteure und Zuständigkeiten reicht vom Bahnhofscenter-Management über DB-Netz und DB-Sicherheit sowie Gelsendienste und hört bei der Bundespolizei noch längst nicht auf.

Schwerpunktkontrollen zeigen Wirkung

Sorgten Jugendliche zu Jahresbeginn mit verbalem, aggressivem Verhalten noch für Unruhe, so hat sich die Lage inzwischen entspannt. Sven Srol, Polizeioberrat und Inspektionsleiter der unmittelbar für den Hauptbahnhof zuständigen Bundespolizei, stellte fest: „Unsere Schwerpunktkontrollen wirken offenbar. Falls nötig haben wir Platzverweise ausgesprochen oder Hausverbote konsequent durchgesetzt.“ Inzwischen sei, so Srol, in Gelsenkirchen eine regelmäßige Besetzungsquote erreicht worden. Die Personalsituation werde sich durch die Zuweisung neuer Kollegen in diesem und im nächsten Jahr weiter entspannen.
Zudem sei die Bundespolizei am Hauptbahnhof auch immer wieder mit ihrer mobilen Kontroll- und Unterstützungseinheit präsent. Polizeihauptkommissar Maik Seidel sitzt mit am Runden Tisch Hauptbahnhof und ergänzte: „Im Hauptbahnhof sind über 30 Videokameras zur Überwachung installiert. Außerdem tragen unsere Einsatzkräfte Bodycams, deren Aufzeichnungen können ebenfalls zur Strafverfolgung eingesetzt werden.“
Außerhalb des Hauptbahnhofs gingen Polizei und der kommunale Ordnungsdienst (KOD) verstärkt Streife. Allein der KOD sprach dabei 15 Platzverweise sowie 51 mündliche Verwarnungen aus und verhängte fast 60 Bußgelder. „Fehlverhalten wird sowohl von der Polizei als auch vom KOD konsequent geahndet“, ließ Thomas Richter keine Zweifel aufkommen, dass durchgegriffen wird.
Am Südausgang ist das Ergebnis einer Maßnahme geradezu zu riechen, oder besser: eben nicht zu riechen. „Das von uns aufgestellte Urinal wird von den sich hier aufhaltenden wohnungslosen und zum Teil suchtkranken Menschen gut angenommen. Das sogenannte Wildpinkeln ist deutlich zurückgegangen“, erläuterte Gelsendienste-Betriebsleiter Ulrich W. Husemann.

Viele kleine Schritte zum Erfolg

„Selbstverständlich haben wir Arzt Mobil beim Anlegen eines Blumenbeets geholfen, das gemeinsam mit den betreuten Klienten bepflanzt wurde. Zudem haben wir an mehreren Stellen Graffiti entfernt“, machte auch Husemann deutlich, dass es die vielen kleinen Schritte sind, die für Erfolge sorgen.
Die tägliche Arbeit von Gelsendienste hat Bereichsleiter Heimo Stegner im Blick: „Wir setzen Leichtmüllsauger ein und eine Reinigungsmaschine zur Feuchtreinigung an beiden Ein- und Ausgängen. Darüber hinaus ist ein Mitarbeiter extra für die Reinigung von Hand im Umfeld des Hauptbahnhofs abgestellt.“
„Wir sind dabei!“ heißt es auf Plakaten in den Schaufenstern der Geschäfte von der Bochumer Straße bis zum Neustadtplatz. Zum erkennbar besseren Erscheinungsbild tragen auch die Geschäftsinhaber bei, die in ihrem unmittelbaren Umfeld ihrer Pflicht nachkommen, für Sauberkeit zu sorgen.
Oberbürgermeister Frank Baranowski bilanzierte nach dem Rundgang: „Natürlich freue ich mich über die positiven Entwicklungen. Ich weiß aber auch, dass noch einiges zu tun bleibt. Eben weil es Gelsendienste ist, werden wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern da auch nicht lockerlassen. Im Gegenteil.“

Einmal jährlich Grundreinigung 

So hat der Oberbürgermeister zum Beispiel schon veranlasst, dass Gelsendienste trotz der Mehrkosten von über 11.000 Euro einmal jährlich mit Hochdruckreinigern die Ein- und Ausgangsbereiche des Bahnhofs grundreinigt. Im Anschluss sollen die Flächen hydrophobiert werden, wie es in der Fachsprache heißt. Eine Art Imprägnierung soll dafür sorgen, dass Essensreste, Kaugummis oder auch verschüttete Getränke nicht dauerhaft ihre Spuren hinterlassen.

Per Videoüberwachung behalten Bundespolizei und Polizei am Hauptbahnhof den Überblick über die Lage. | Foto: Gerd Kaemper/Stadt GE
Die Bundespolizei ist gut erkennbar an ihrer Ausrüstung. Sie ist im Bereich des Hauptbahnhofes die Ordnungskraft, arbeitet aber eng mit der Polizei zusammen. | Foto: Gerd Kaemper/Stadt GE
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Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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