Mammut-Projekt: Revitalisierung der Bochumer Straße

Der Blick auf die Bochumer Straße beweist, dass der Begriff „Revitalisierung“ im Masterplan der Stadt Gelsenkirchen richtig gewählt ist.  Fotos. Gerd Kaemper
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  • Der Blick auf die Bochumer Straße beweist, dass der Begriff „Revitalisierung“ im Masterplan der Stadt Gelsenkirchen richtig gewählt ist. Fotos. Gerd Kaemper
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Wenn ein Fernsehteam Aufnahmen von einer trostlosen Straße benötigt, dann fährt es mal eben zum Dreh zur Bochumer. Die Ückendorfer sind daran gewöhnt, dass ihr Viertel in der Öffentlichkeit so gesehen wird. Doch so leicht soll es den Fernseh-Machern künftig nicht mehr gemacht werden: Der Masterplan für die „Revitalisierung der Bochumer Straße“ ist aufgestellt und erste Fördermittel sind bewilligt.

„Wir sind uns der Dimension dieses Projektes bewusst, es ist ein Mammut-Projekt, das Zeit braucht“, erklärt Oberbürgermeister Frank Baranowski. Zehn Jahre haben die Verantwortlichen der Stadt veranschlagt, um Ückendorf zu einem lebenswerten Viertel, in das junge Familien genauso wie Senioren ziehen wollen, zu machen.

Zehn Jahre sind veranschlagt

Davon ist Ückendorf noch ein ganzes Stück weit entfernt, dabei ist die Ausgangssituation nicht schlecht: Die Lage ist günstig, die Innenstadt fußläufig erreichbar, die Anbindung an die A40 im Süden bequem und der Emscherlandschaftspark nah. „Um aber wirklich das Gesicht des Stadtbildes zu ändern, brauchen wir Impulsprojekte, die Zeichen setzen“, erklärt der zuständige Stadtdirektor Michael von der Mühlen. Mit dem Bau des Justizzentrums, der Erweiterung des Wissenschaftsparks und der Entwicklung der Heilig Kreuz-Kirche zum Bürger- und Begegnungszentrum habe man solche Projekte. „Langfristig locken wir damit auch private Investoren“, ist von der Mühlen sicher.

Langfristig private Investoren locken

Das Stadtbild rund um die Bochumer Straße soll in zehn Jahren - laut Masterplan - geprägt sein von Kultur, Wissenschaft und Bildung. „Eine neue Kita mit ergänzenden Seniorenwohnungen wird entstehen und die Glückauf-Grundschule wird modernisiert und erweitert“, fügt Baranowski hinzu.
Richtig viel Arbeit hat vor allem die „Stadterneuerungsgesellschaft“ (SEG) mit dem Masterplan, an dessen Erstellung sie federführend beteiligt ist, aber natürlich auch mit der Durchführung. „Wir wollen ganze Wohnblöcke öffnen und durchgrünen“, führt Stefan Rommelfanger, Leiter der Koordinierungsstelle Stadterneuerung, aus. Dafür kauft die SEG Immobilien. „Da wo die Grundsubstanz in Ordnung ist, sanieren und modernisieren wir. Aber wir reißen auch ab.“ Verschiedene Varianten, die unter anderem einen sehr grünen Platz vor dem Justizzentrum vorsehen und viele begrünte Laufwege, sind in der Planung. „Ab Sommer werden wir die Bürger an der Planung beteiligen“, verspricht Rommelfanger und weist darauf hin, dass bei der Größe des Projekts und dem Zeitplan davon auszugehen sei, dass sich viele Aspekte erst im Verlauf der zehn Jahre entwickeln und ergeben werden. „Positiv ist, dass es bereits jetzt im unmittelbaren Umfeld zum Justizzentrum privates Interesse an denkmalgeschützen Gebäuden gibt“, freut er sich.

Erste Fördermittel sind bewilligt

Bezahlt werden muss die Revitalisierung von Ückendorf auch, bereits bewilligt wurden rund 1,3 Millionen Euro aus der Städtebauförderung. Sie werden in fünf Projekte investiert: Die Projektentwicklung für die Umnutzung der Heilig-Kreuz-Kirche, die Aufwertung des Carl-Mosterts-Parks, die Planung der Umgestaltung der Bochumer Straße sowie die Standortentwicklung und Herrichtung von Grundstücken. Für die weiteren Schritte, wie beispielsweise die Umbaumaßnahmen an der Kirche oder an der Bochumer Straße, werden in weiteren Schritten Förderanträge gestellt.
Sicher erst im letzten Drittel des Zeitraums geht es dann darum, die Bochumer Straße selbst zu beleben. „Sie soll nicht mehr angefahren werden können von Kamerateams, die schnell einen Dreh von einer trostlosen Straße benötigen“, wünscht sich Frank Baranowski. Am 25. Februar liegt der Plan der Bezirksvertretung Süd vor und am 3. April entscheidet der Rat, damit spätestens ab 2024 dieser Wunsch des OB in Erfüllung geht...

Bürger-Information:

Das Stadtteilbüro Südost bleibt für alle Bewohner, Hauseigentümer und Akteure in Ückendorf die zentrale Anlaufstelle, wenn es um Information und Beratung geht.
So soll der Erneuerungsprozess im Dialog mit den Bürgern und Akteuren entwickelt und gestaltet werden.

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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