Landesinitiative
Mädchen und Jungen-Akademie
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, hat zusammen mit den fünf Pilotkommunen Blomberg, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Gummersbach und Hamm sowie der Bundesagentur für Arbeit die Landesinitiative der "Girls' and Boys' Academies" vorgestellt.
Seit Jahren verändert sich das Ausbildungswahlverhalten von Mädchen und Jungen kaum: 2018 starteten in NRW 4.533 junge Menschen ihre Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker – 96,3 Prozent davon Jungen. Anderes Beispiel: 97,8 Prozent der Auszubildenden als medizinische Fachangestellte waren Mädchen.
Mit den "Girls' and Boys' Academies" schafft die Landesregierung ein neues Konzept, um das Thema „Mädchen und Jungen in jeweils für sie untypischen Berufsfeldern“ neu anzugehen.
Academy als neuer Ansatz
Ina Scharrenbach: „Mädchen können alles werden – Jungen auch. Zusammen mit Städten, Wirtschaft und viel Energie bringen wir gemeinsam einen neuen Ansatz auf den Weg. Die "Girls' and Boys' Academies" sollen dazu beitragen, dass Mädchen und Jungen jeweils über einen längeren Zeitraum für sie vermeintlich untypische Berufsbilder kennenlernen. Jede Pilotkommune hat für sich einen eigenen Ansatz gefunden, keine Academy ist wie die andere. Für dieses Pilotprojekt gilt: Neue Wege entstehen beim Gehen. Mein Dank gilt allen Beteiligten. Örtliche Wirtschaft, Politik und Institutionen ziehen mit den Pilotkommunen bei diesem Projekt an einem Strang. Der jährlich stattfindende "Girls' und Boys' Day" ist ein sinnvoller Aktionstag. Aber es ist eben nur ein Tag, der Mädchen und Jungen Einblicke in für sie eher untypische Berufe ermöglicht. Jetzt schaffen wir mit den "Girls' and Boys' Academies" ein Angebot neuer Qualität. Ein Perspektivwechsel, von dem Mädchen, Jungen und alle Beteiligten profitieren können“, so Ministerin Scharrenbach weiter.
Praxisnaher Einblick in das Berufsleben
Karin Welge, Stadtdirektorin der Stadt Gelsenkirchen, erklärt: „Als Stadt Gelsenkirchen freuen wir uns, mit den Arbeitgeberverbänden Emscher-Lippe einen starken Akteur zu haben, der über ausgezeichnete Kontakte in die örtliche Wirtschaft und profunde Erfahrungen in der Berufsorientierung verfügt. Die Schüler erhalten im Rahmen der Academy einen praxisnahen Einblick in das Berufsleben mit Fokus auf die Chancengleichheit bei der Berufswahl. In technischen und sozialen Workshops sollen Berufsfelder, die über Jahre den jeweils anderen Geschlechtern vorbehalten waren – wie das der Mechatronikerin oder das des Erziehers -, erfahrbar gemacht und Spaß und Freude daran vermittelt werden. Dies geschieht unter Einbindung verschiedenster (außer-schulischer) Lernorte und von Experten aus Betrieben oder Hochschulen.“
Über die Girls' and Boys' Academy
Mit der „Girls‘ and Boys‘ Academy“ sollen Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 5/6 auf unterschiedliche Weise dabei unterstützt werden, ihre Talente und Neigungen kennenzulernen. Dabei stehen die eigenen Stärken und Fähigkeiten im Vordergrund. Standort der Academy ist im Hause der Arbeitgeberverbände Emscher-Lippe.
Der Projektstart ist auf den 1. September für die konzeptionelle Phase terminiert und auf den Februar 2020 für die Projektphase. Die vertiefte Berufsorientierung für die...
...Mädchen beinhaltet insbesondere Ausbildungsberufe und Studiengänge im Bereich der „MINT"-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
...Jungen beinhaltet insbesondere Ausbildungsberufe und Studiengänge in den Themenbereichen Soziales, Erziehung und Gesundheit.
Es ist geplant, dass die Gruppe aus 25 bis 30 Schülern, die über mehrere Jahre begleitet werden sollen, besteht. Die Gruppe soll zunächst nicht gender-getrennt werden, um das Zusammenwachsen im Team zu fördern.
In allen Phasen der Gelsenkirchener „Girls‘ and Boys‘ Academy“ sollen die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten der Teilnehmer aktiv, lebensnah und pragmatisch eingebunden werden.
Angebot findet außerhalb der Unterrichtszeit statt
Der Angebotsumfang von 60 Stunden im Schuljahr (außerhalb der Unterrichtszeit) bietet eine vertiefte Berufsorientierung, die beispielsweise in Arbeitsgruppen einmal in der Woche und auch in Workshops am Wochenende durchgeführt werden können.
Kooperierendes Unternehmen ist die ZF Group als weltweiter Technologiekonzern; weitere befinden sich noch in der Abstimmung.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.