Fachgruppe der Stadt Gelsenkirchen
Leitfaden entwickelt zum Thema Schulverweigerung
Die Fachgruppe „Fehlzeiten erfassen – systematisch vorgehen“ der Stadt Gelsenkirchen hat zusammen mit vier Hauptschulen einen Leitfaden entwickelt, um Schulverweigerer stärker ins Visier zu nehmen.
Das Thema Schulabsentismus existiert genauso lange wie die Schulpflicht, allerdings gibt es von einmalig unentschuldigtem Fehlen bis hin zu schulverweigerndem Verhalten unterschiedliche Ausprägungen des Schulschwänzens. Auch die Gründe, warum Kinder und Jugendliche der Schule fernbleiben, sind vielfältig. Meistens ist es jedoch ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt, dass Kinder und Jugendliche Probleme, Ängste oder Sorgen haben.
Umgang mit häufigen Fehlzeiten
Die Folgen des häufigen, unentschuldigten Fehlens können weitreichend sein: eine Wiederholung der Klasse, das Nichterreichen eines Schulabschlusses und damit einhergehend die fehlende Perspektive, Arbeit sowie einen Platz in der Gesellschaft zu finden, weswegen eine systematische Erfassung von Fehlzeiten sinnvoll sei. „Wir möchten den Kindern und Jugendlichen schon nach dem ersten Fehltag verdeutlichen, dass ihr Fehlen aufgefallen ist. Denn beim sogenannten Schulabsentismus ist es wichtig, frühzeitig zu intervenieren und den Schülern zu vermitteln, dass man sie im Blick hat und auf sie achtet“, erklärt Eva Kleinau, die als Abteilungsleiterin des Referats Kinder, Jugend und Familie der Stadt Gelsenkirchen für die Schnittstelle von Schule und Jugendhilfe zuständig ist und das Projekt koordiniert hat.
Wichtig: frühzeitiges Erkennen
Gemeinsam mit Schulleitungen und Fachkräften der Schulsozialarbeit der Hauptschulen, der Jugendhilfe und der Regionalen Schulberatungsstelle hat Kleinau die Fachgruppe „Fehlzeiten erfassen – systematisch vorgehen“ gegründet, an der auch die Schulaufsicht und das Schulamt beteiligt sind.
In einem intensiven Arbeitsprozess haben die Mitglieder der Fachgruppe einen für sie sinnvoll und im Schulalltag umsetzbaren Leitfaden, entsprechende Formulare und weiteres Handwerkzeug entwickelt. Der Leitfaden „Wir merken, dass Du fehlst!“ beinhaltet einen kurzen Theorieteil, der die gesetzlichen Grundlagen, die Ursachen und Formen sowie den sinnvollen Umgang mit Schulabsentismus erläutert. Teil B des Leitfadens beinhaltet ein Stufenmodell mit Formularen und Anschreiben. In Teil C gibt es Hinweise und Vorlagen zum Erfassen von Fehlzeiten.
Langfristige Kooperation
Zusätzlich zu dem neuen Leitfaden haben alle Mitwirkenden eine Kooperationsvereinbarung zum Umgang mit Schulabsentismus in Gelsenkirchen unterzeichnet und neben der Umsetzung des Leitfadens die Teilnahme und aktive Mitarbeit in der Fachgruppe zum Umgang mit Schulabsentismus zugesagt, die zukünftig zwei Mal jährlich tagen wird. Nach ersten Erfahrungswerten mit diesen Leitlinien an den Hauptschulen möchte man auch mit den anderen Schulformen in Gelsenkirchen über dieses Thema ins Gespräch kommen.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.