Regionale LLL-Demo
Kundgebung und Demonstration auch in Gelsenkirchen

Fronttransparent auf der regionalen LLL-Demo | Foto: privat Ulrich Achenbach Bochum
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Alljährlich findet in Berlin am 15.01. eine Großdemonstration zum Gedenken an die verstorbenen Widerstandskämpfer gegen feudalistische Regime statt. Zum ersten Mal gab es auch zeitgleich eine Veranstaltung zu Rosa-Luxemburg, Karl Liebknecht und Lenin in Gelsenkirchen-Horst. "Für alle, die aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen nicht nach Berlin fahren können", hieß das Motto der Veranstalter, dem Internationalistischen Bündnis. Bereits in den 1920er-Jahren fanden diese Feierlichkeiten nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland statt. Durch die reaktionäre SED der früheren DDR wurde diese Veranstaltung auf Berlin beschränkt.

Zur Geschichte: Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wurden am 15. Januar 1919 von rechten Freikorps mit Billigung der Noskes und Scheidemänner in Berlin ermordet. Ihr Eintreten für Frieden und gegen Krieg erlegt uns die Pflicht auf, den Kampf um das Überleben der Menschheit mit der sozialen, mit der Klassenfrage zu verbinden. Kriege lösen die Menschheitsprobleme nicht (Zitat aus LL-Bündnis, Berlin, Oktober 2022, Klaus Meinel, Platz der Vereinten Nationen 25, 10249 Berlin.

Noske (SPD) war ein Verräter der Widerstand(arbeiter)bewegung gegen das wilhelminische Kaiserreich und arbeitete mit diesen Oligarchen zusammen. Noske gehörte der Weimarer Nationalversammlung seit ihrer Konstituierung am 6. Februar 1919 an.  Nach der Abdankung des Kaisers und der Ausrufung der Weimarer Republik trug Noske als Reichswehrminister im ersten Kabinett Scheidemann die Verantwortung für die Niederschlagung der Aufständischen der Berliner Märzkämpfe, bei denen etwa 1200 Menschen getötet wurden. Ein Putschversuch der Generäle  (Kapp-Putsch) 1920 konnte von der roten Ruhrarmee erfolgreich zurückgeschlagen werden.

Wie bekannt ist, folgte wenige Jahre nach dem Zerfall der Weimarer Republik die Machtübernahme des Reichstages durch die Hitler-Faschisten und es begann eine schreckliche Zeit durch die Herrschaft des mörderischen und äußerst menschenrechtsfeindlichen Nazi-Regimes.

Die Aktion in Gelsenkirchen begann mit einer bunten, lautstarken Demonstration mit über 120 Teilnehmern durch den Gelsenkirchener Stadtteil Horst. Dabei stand der Krieg in der Ukraine, die Vernichtung von Arbeitsplätzen in verschiedenen Metallbetrieben, die Umwelt sowie die Rechte der Frauen im Vordergrund. Neben Redebeiträgen von Gewerkschaftlern, ehemaligen Bergleuten, der Solidarität International und einer Frauenbewegung  wurden mehrere kämpferische Lieder wie z.B. das Einheitsfrontlied, Brot und Rosen, aber auch die Hymne der Bergarbeiter "Glück auf, der Steiger kommt" gesungen.

Auf der Abschlusskundgebung vor der Stätte mit Gedenksteinen und den Statueen der bedeutenden Persönlichkeiten Karl Marx und Wladimir Lenin vor dem Gebäude des Willi-Dickhut-Hauses gab es Redebeiträge u.a. von einem Vertreter des VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten), von Vertretern der Organisation Solidarität International, der Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF, der Partei MLPD und der Bundesweiten Montagsdemo.

In allen diesen Beiträgen wurden die Waffenlieferungen durch deutsche Rüstungskonzerne an die Ukraine scharf verurteilt, die Umweltpolitik im Sinne der Energiekonzerne angeprangert und betont, dass der größte Teil aller Bevölkerungen der Erde keinen Krieg will. Man kann der leidgeprüften Bevölkerung in der Ukraine, aber auch in Russland selbst und in zahlreichen anderen imperialistischen Unrechtregimen nur helfen, wenn sich alle bewusst sind, dass der wahre Feind im eigenen Land ist!  Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter! Die Bevölkerung dient als "Fußmatte" sowohl in der Ukraine als auch in Russland und in den vielen anderen Ländern, wo Imperialisten oder (Klerikal)faschisten um die Vorherrschaft der Machtverhältnisse kämpfen!

In der Umweltfrage wurde die Weiterbetreibung von fossilen und auch Atomkraftwerken auf das Schärfste verurteilt. "Hier zeigt sich das Diktat der herrschenden Monopole wie RWE beim Braunkohleabbau und die Zustimmung von den angeblich umweltfreundlichen Parteien zur Abbaggerung von Lützerath", hieß es auf der Abschlusskundgebung.

Zum Ende der Kundgebung sangen alle gemeinsam "Die Internationale". Anschließend wurden vor den Gedenksteinen der Widerstandskämpfer wie Rosa Luxemburg, Klara Zetkin u.a. rote Rosen niedergelegt.

Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Es gab Bratwürste, Kaffee und Kuchen.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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