Fakt ist aber, dass das bestehende Zentralbad "nach Corona" nicht mehr eröffnet wird
Kommt die HSPV nach Gelsenkirchen?

Das Zentralbad, wird anders als im Bäderkonzept 2018 von der Politik beschlossen, bereits rund vier Jahre vor der Fertigstellung des Nachfolgebades geschlossen und abgerissen. Hintergrund ist die Hoffnung auf den Zuschlag für den Bau und die weitere Ansiedlung der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Gelsenkirchen an dieser Stelle. Foto: Gerd Kaemper
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  • Das Zentralbad, wird anders als im Bäderkonzept 2018 von der Politik beschlossen, bereits rund vier Jahre vor der Fertigstellung des Nachfolgebades geschlossen und abgerissen. Hintergrund ist die Hoffnung auf den Zuschlag für den Bau und die weitere Ansiedlung der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Gelsenkirchen an dieser Stelle. Foto: Gerd Kaemper
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Der Geschäftsführer der Stadtwerke, Harald Förster, und die Stadträtin für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration, Anne Heselhaus, konnten in dieser Woche zwei gute und eine etwas weniger gute Nachricht verkünden. Denn die Stadt Gelsenkirchen ist mit ihrer Bewerbung um den Neubau der neuen Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW (HSPV) in die nächste Auswahlrunde des Landes NRW gekommen und die Bürger der Stadt dürfen sich definitiv auf ein neues, modernes Zentralbad freuen. Der Wermutstropfen an der Sache: Dafür muss das bestehende Zentralbad erst einmal weichen und das ab sofort.

Geplant ist der Neubau der Hochschule auf dem Gelände des heutigen Zentralbades und der ehemaligen Polizeiinspektion Süd. Das Problem bei den Zukunftsplanungen ist die Tatsache, dass es sobald sich das Land NRW für einen Standort für die HSPV entschieden hat, sehr schnell mit der Baumaßnahme gehen muss. Doch ein Gebäude wie das Zentralbad kann man nicht einfach und schnell niederlegen, wie Harald Förster erläuterte.
Der Abriss des Zentralbades dauert aber nach Ansicht Försters rund 12 bis 15 Monate, da zunächst einmal eine Bauteileuntersuchung des 1968 eröffneten Bades erfolgen muss. Damals war es das größte kommunale Hallenbad in Deutschland, aber auch in einer Zeit erbaut, in der Asbest noch keine Gefahr darstellte.
Da aber das Schulschwimmen eine kommunale Pflichtaufgabe ist, wie Stadträtin Anne Heselhaus ausführte, musste ein Konzept entwickelt werden bis das neue Zentralbad schätzungsweise in vier Jahren eröffnet werden kann. Ebenso müssen die Vereine, die bisher im Zentralbad trainiert und ihre Wettkämpfe durchgeführt haben, umgesiedelt werden.
"Wir haben bereits früh das Gespräch gesucht mit den betroffenen Schulen und Vereinen. Und wir sind gemeinsam der Ansicht, dass wir eine gute Lösung gefunden haben mit dem Sport-Paradies. Denn hier gibt es mehr Schwimmfläche als im Zentralbad, ein Becken verfügt über einen Hubboden, der den Schwimmanfängern mehr Sicherheit bietet, es können die Becken im Innen- und Außenbereich genutzt werden und das Sport-Paradies bietet mehr Möglichkeiten des spielerischen Heranführens an das Schwimmen. Im Winter kann das Außenbecken mit einer Traglufthalle darüber weiter genutzt werden", erklärte Anne Heselhaus.
Darüber hinaus sollen für die 20 Grundschulen, vier Gymnasien, drei Real- und drei Hauptschulen, sowie zwei Förderschulen und mit der Gesamtschule Berger Feld, die schon jetzt das Sport-Paradies für den Schwimmunterricht nutzt, drei Gesamtschulen ihre Wasserzeiten von 30 auf 45 Minuten verlängern. Das ist gerade mit Blick auf die mitunter weitere Busanreise für die Schulen ein gutes Arrangement.
Eine der Förderschulen, die bisher das Zentralbad genutzt haben, wird demnächst im Hallenbad Horst schwimmen und ein Berufskolleg verzichtet auf den Schwimmunterricht. Für die Schulen war die frühzeitige Klärung wie es mit dem Schwimmen weitergeht wichtig, weil die Schwimmzeiten noch vor den Ferien mit den Stundenplänen für das neue Schuljahr geplant werden müssen.
Wie mit den Schulen wurden auch mit den Schwimmvereinen Gespräche geführt und die neun Vereine und die Fachschaft Schwimmen von Gelsensport informiert. Dabei kam es, wie Heselhaus erläuterte auch hier zu einem Konsens. So laufen bereits Gespräche der Vereine mit Nachbarstädten, um dortige Bäder etwa für die Wettkämpfe zu nutzen.
Für die Öffentlichkeit bedeutet das, dass es weniger Zeiten im Sport-Paradies zur freien Nutzung gibt, außer natürlich am Wochenende oder in den Ferien. Allerdings gibt Stadtwerke-Geschäftsführer Förster zu bedenken, dass ohnehin schon jetzt bzw. vor Corona "mehr als 70 Prozent der privaten Schwimmaktivitäten zu den auch zukünftig zur Verfügung stehenden Zeiten im Sport-Paradies genutzt wurden."
Daneben stehen weiterhin die Hallenbäder in Horst und Buer den privaten Nutzern zur Verfügung.
Die Planungen für die "Umsiedlung der Schwimmer" ist auf vier Jahre konzipiert. Harald Förster ist sich sicher, dass Ende 2025 ein neues wettkampftaugliches Zentralbad in einem Gebäudekomplex mit der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW stehen wird. Er versicherte: "Hinter dieser Planung stehen die Oberbürgermeisterin und die Politik. Ohne den Zuschlag für die Hochschule vielleicht auch schon eher. Sicher ist aber: Das neue Zentralbad kommt auf jeden Fall, mit oder ohne die HSPV, aber natürlich lieber mit."

Das Bäderkonzeptbleibt bestehen

Das von der Politik 2018 verabschiedete Bäderkonzept hatte den Abriss des Zentralbades wie auch des Sport-Paradieses vorgesehen, allerdings erst nach der Eröffnung der Neubauten. Durch die Bewerbung um die HSPV drängt nun die Zeit und fordert eine neue Planung.

Das Zentralbad, wird anders als im Bäderkonzept 2018 von der Politik beschlossen, bereits rund vier Jahre vor der Fertigstellung des Nachfolgebades geschlossen und abgerissen. Hintergrund ist die Hoffnung auf den Zuschlag für den Bau und die weitere Ansiedlung der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Gelsenkirchen an dieser Stelle. Foto: Gerd Kaemper
Haben die Pläne zum Schul- und Vereinsschwimmen gemeinsam abgestimmt: Frank Hansch, der Leiter des Bäderbetriebes der Stadtwerke, Stadträtin Anne Heselhaus und Stadtwerke-Geschäftsführer Harald Förster. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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