Mittelstreifen sollen Verkehr auf der Bottroper Straße beruhigen
Hoffen auf Linientreue
Seit Jahren sei es schlimmer geworden mit dem Verkehr auf der Bottroper Straße in Horst, meint Anwohnerin Sylvia Pleiss. Und auch nachdem die Mittelstreifen auf der Straße als "Leitlinien" aufgebracht worden sind, hat die engagierte Bürgerin wenig Hoffnung, dass "das was bringt".
Die weißen Markierungen der Straße sollen weniger der Aufhübschung dienen, sondern sollen die Kraftfahrer dazu bringen, auf ihrer eigenen Straßenseite zu bleiben. Denn mit zehn Metern sei die Straße breit genug, teilte die Verwaltung den Anwohnern mit. Selbst, wenn an der Seite Autos parken, bleibe genug Platz für den Durchgangsverkehr. Nach dem Versuch mit den Leitlinien wolle man die Situation gegebenenfalls noch einmal überprüfen.
Der Platz reicht allerdings schon dann nicht mehr, wenn an der Seite etwa ein 3,5-Tonner geparkt ist, der breiter ist - und schwups, rutscht der Lkw (Bild) über den Mittelstreifen.
Ob es psychologisch darauf Einfluss hat, dass vorsichtiger gefahren wird, bleibt abzuwarten. Streifen auf der Straße stellen eigentlich keine Besonderheit dar.
In den vergangenen Jahren, so berichten die Anwohner dieser vermeintlichen Durchgangsstraße, war es zu zahlreichen Unfällen gekommen, insbesondere mit abgefahrenen Außenspiegeln. Einen Ortstermin unter anderem mit der Verwaltung hatte es bereits gegeben. Ergebnis: Ein langer Brief, der erklärte, dass man den Verkehr nicht umleiten könne, da es an Brücken an umliegenden Straßen Lastbeschränkungen gebe.
Ein Argument, das Pleiss bis heute nicht nach vollziehen kann. Erstens gebe es die so nicht, und zweitens mache ihr nicht nur der Schwerlastverkehr zu schaffen, sondern generell strebe sie ein "Durchfahrtsverbot für Lkw" an. Schwer durchzusetzen, da es sich um eine Landesstraße handelt. Immerhin bestätigt die Stadt, dass der Lkw-Anteil am Verkehr mit 7,2 Prozent inklusive Bussen hoch sei.
Generell verstehe Sylvia Pleiss nicht, dass sogar Pfeilwegweiser im umliegenden Schilderwald dazu verleiten, hierher zu fahren, und Navigationsgeräte die Route als kürzesten Weg zur A42 anbieten. "Die Lkw-Fahrer wollen abkürzen und sparen Maut-Gebühren", will Pleiss sogar von Truckern erfahren haben.
Zuviel Verkehr in den Straßen ist aber vielerorts ein Problem, was Umleitungen problematisch macht. Ein Leser, der an der Mechtenbergstraße wohnt, teilt mit: "Die Steeler Straße in Rotthausen leidet unter ähnlichem Problem." "Fern-Lkw nutzen innerstädtische Straßen von A42 (Feldmark) zur A40 (Rotthausen, Kray)." Die Folgen seien auch hier Krach und Gestank.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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